"Diese Frage habe ich mir nicht gestellt. Bei den Göttern, seit ich versuche, dir zu dienen, verfolgt mich mein Name, meine Geburt. Erst der Bauer, denk nur an die Baronin - jetzt das edle Blut." So viele Steine lagen in Vanions Weg - nein, hatten gelegen. Vergangenheit. Die Vergangenheit mochte ihn eingeholt haben, aber er hatte sie besiegt, und abgeschlossen mit dem Unmut, dem Ärger, der Trauer und dem Zorn, der hinter ihm lag. Es gab nichts mehr, was er mit Alkohol bekämpfen musste, und es gab nichts mehr, was den Bauern Vanion Bachlauf davon abhielt, zum Chevalier Vanion de Roquefort zu werden.
"Ich habe mich als Bauer dazu entschlossen, Ritter zu werden. Die Sterne eines Mannes stehen nunmal oft fest, und können nicht wandern - also muss ein Mann wohl selber daran rütteln. Nichts anderes habe ich getan, mit der Hilfe der Götter, mit Hilfe von Freunden, und nicht zuletzt mit deiner Hilfe. Was tut mein Name schon zur Sache? Es ist ein Wort. Das Gewicht dieses Wortes kommt mit der Geburt, doch die Taten eines Mannes können die Last leichter, eleganter, schöner machen - oder eben, wie Savaric es tut, schwerer, härter, und hassenswert. Der Name Roquefort ist nur mit Unglück, Leid und Tod verbunden - aber das, was du grade nicht ausgesprochen hast, das ist die Bedeutung, die ich diesem Namen geben will. Warum möchte ich den Ritterstand einnehmen?! Nicht wegen der damit verbundenen Anerkennung, der Macht oder der Ehre wegen, nein. Ich bin in den Brüderkrieg gezogen, weil ich Dinge geglaubt habe, Ideale hochgehalten habe. Und daran glaube ich immer noch. Das Geweih auf Blau muss nicht Furcht und Angst hervorrufen, wenn man es sieht."
Rasch senkte Vanion seine Stimme. Er war immer lauter geworden, während er sprach.
"Du bist die letzte, von der ich glaube, dass sie mich wegen eines Namens verstoßen würde. Nicht nach all dem, was du mir ermöglicht hast, eben obwohl ich vermeintlich nicht von Stand war. Ich vertraue dir, und würde mein Leben für dich geben."