Yorik schluckte erneut, das Thema war ihm etwas unangenehm. Doch Ranias Aufforderung und ihr ermunternder Blick machten ihm Mut, also atmete er tief durch und begann zu erzählen:
"Ich hatte diesen Traum jetzt schon dreimal, seit Ihr in Bourvis zugestimmt habt, mich als Novizen anzunehmen. Er ist immer gleich: Ich befinde mich auf einem großen, weiten Feld, auf dem viele verschiedenfarbige Blumen blühen. Um mich herum steht eine Gruppe von Leuten, hauptsächlich Freunde und Weggefährten von mir: Vanion, Stella, Felix, Anders, Ihr beide... Ich halte eine Andacht zu Ehren Lavinias und alle hören mir gebannt zu, doch plötzlich erscheinen wie aus dem nichts mehrere Krieger in schwarzer Rüstung auf der Bildfläche. Ihre Gesichter sind verborgen hinter Eisenmasken, und in Händen halten sie großen, schwere Keulen. Sie beginnen, auf die Gruppe los zu gehen und einen nach dem anderen nieder zu machen. Ich will zu ihnen laufen und meine Freunde beschützen, doch als ich auf meine Hände herunter sehe, sehe ich, dass sie von Rosen gefesselt sind. Ich will vorstürmen, aber auch um meine Füße winden sich Ranken von Rosen und ich kann mich nicht einen Schritt bewegen. Ich bin gezwungen, untätig da zu stehen und mit anzusehen, wie all jene, die mir etwas bedeuten, vernichtet werden."
Bei den letzten Worten hatte Yoriks Stimme zu zittern begonnen, seine Augen waren geschlossen und seine Schultern hingen schlaff herunter. Jetzt sah er auf und blickte Rania an. "Es war schrecklich", sagte er leise.