Die Gebiete in Caldrien > Engonia - die einstige Kaiserstadt

Wassilij in Engonia

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Wassilij:
Stanislav lachte herzlich auf.

"Langsam, langsam! Lasst mich doch erst das eine essen, bevor ich mir Gedanken um das Andere mache."

Während er die junge Frau beobachtete, zählte er aus einem sehr gut gefüllten Münzbeutel das Geld mit zwei Kupfern Trinkgeld ab und überreichte es.

Stanislav beäugte die junge Frau nun etwas genauer und auf eine bestimmte Weise interessiert.

"Sagt junges Fräulein, ihr kommt mir bekannt vor. Oder jemand anderes. Ich könnte schwören vor einiger Zeit eine Frau gesehen zu haben, die euch ähnelt. Eine Schwester vielleicht?"

Meinte Stanislav in Gedanken. Mit einer Geste wischte er die Frage jedoch beiseite und fuhr gut gelaunt, in bester Händler Manier fort.

"Sagt, wo ich gerade hier bin, kennt ihr jemanden, der den in die Jahre gekommenen Hengst dort draussen noch zu würdigen weiß?"

Lilac:
Beim Anblick des gut gefüllten Beutels glomm in den Augen der beiden Männer die Gier auf. Sie glaubten, 'Stanislav' bemerke es nicht, als sie einen berechnenden Blick tauschten.


Als 'Stanislav' Jabucica ansprach, erreichte er damit die unterschiedlichsten Reaktionen. Die junge Frau riss erschrocken die Augen auf. Nur einen Sekundenbruchteil später sah sie gehetzt ihren Bruder und ihren Vater an, um dann mit einem fast unmerklichen Kopfschütteln dem fremden Mann vor ihr einen flehenden Blick zuzuwerfen.
Der alte Starinski bekam einen versteinerten, fast feindseligen Gesichtsausdruck.
Mlad hingegen ließ fast das Gefäß fallen, das er gerade in der Hand hatte. "Wo habt Ihr..." setzte er an, doch da sprach 'Stanislav' schon weiter und brachte das Thema auf das Pferd.

Jabucica öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch der alte Starinski antwortete in eisigem Ton:
"Von Pferden verstehe ich nichts. Es gibt Händler oder Rossschlächter, an die Ihr euch wenden könnt."

Offenbar focht der Mann gerade einen inneren Kampf aus; sollte er sich zusammenreißen, um diesen Kunden mit dessen gut gefüllten Säckel zu behalten, oder sollte er seinem Bauchgefühl nachgehen und den Kerl einfach rausschmeißen...

Wassilij:
Wassilij war weiterhin Stanislav.

"Nun, wenn das so ist, danke für das Essen aus der Heimat. Sollte Euch vielleicht doch jemand einfallen, in dessen Händen das Pferd einen guten Lebensabend hat, so bin ich noch ein paar Tage in der Herberge drei Straßen weiter. "Jeldrik's Ruh" heißt sie meine ich.

Damit verabschiedete Wassilij sich höflich und traditionell, um im Anschluss den Laden zu verlassen. Also offenbar doch! er hatte zu viel erlebt, um an Zufälle zu glauben. Aber das die Welt so klein war, überraschte ihn beim hinausgehen doch. Geld regiert die Welt. Aber nun hieß es abwarten und in dem Rattenloch nicht weit entfernt abwarten. 

Lilac:
Lange brauchte er wahrhaftig nicht warten.
Am Abend, offenbar, nachdem der Laden der Starinkis geschlossen worden war, kam Mlad in die Herberge und verlangte nach ihm.

Wassilij:
Wassilij wurde durch ein Klopfen an seiner Tür aus der Meditation gerissen.

Der Wirt: "Stanislav? Ein gewisser Mlad, der Sohn eines merkwürdigen Lebensmittelhändlers verlangt nach Euch."

"Gut, bringt ihn hoch zu mir." kam die Antwort von Wassilij.

Also, jetzt war es soweit. Der Köder hatte scheinbar gewirkt. Jetzt hieß es abwarten, ob er Wassilijs Vermutungen bestätigen würde, oder ob es ihm nur um das Pferd ging. Allerdings gab es auch die Möglichkeit, etwas aus ihm heraus zu bekommen.

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