Dječak wurde als erster wach.
Es dämmerte so gerade eben. Die Vogelwelt jedoch begrüßte den Tag schon vielstimmig. Auch der Milan blickte mit seinen hellgelben Augen aufmerksam umher, gab jedoch keinen Laut von sich.
Jabucica lag, völlig fertig von den Anstrengungen der vergangenen Tage, noch immer tiefschlafend auf ihrem Lager.
Verwundert hob der Bursche jedoch die Augenbrauen, als er auch Wassilij noch mit geschlossenen Augen auf dessen Lager vorfand.
Eine Weile blickte Dječak auf den schlafenden Krieger hinab. Gefühle der Dankbarkeit, der Ehrerbietung, der Demut durchströmten ihn. Hinzu kam ein kleines bisschen Freude für Wassilij, dass dieser sich offenbar (endlich?) sicher genug fühlte, um tief zu schlafen.
Dann rief sich der Bursche das in den letzten Tagen Gelernte in den Kopf und versuchte sich daran, den beiden 'Schlafmützen' einen schönen Morgen zu bescheren.
Wassilij hatte das Feuer vor dem Schlafengehen abgedeckt, sodass nun noch genügend Glut vorhanden war, um ohne großen Aufwand mit ein paar trockenen Ästen wieder Flammen auflodern zu lassen.
'Wir haben keine Fallen aufgestellt!', schoss es dem jungen Mann durch den Kopf und er ärgerte sich einen Moment.
Er setzte Wasser auf und suchte in den Provianttaschen nach den hellgrünen Tannennadelspitzen, die er für den Tee nutzen wollte.
Als die Nadeln im Wasser lagen und vor sich hinziehen konnten, überprüfte Dječak rasch die Pferde. Keine verhakten Leinen, keine Verletzungen, keine Steine in den Hufen, alle drei wandten ihm aufmerksam die Köpfe zu und stießen ihn freundlich mit den Mäulern an - der Bursche war zufrieden und gab jedem Tier eine getrocknete Apfelscheibe.