Der Städtebund von Tangara > Fanada

Der Kontor ab Sommer 264 n. J.

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Lilac:
Es dauerte eine ganze Weile, bis aus dem stürmischen Austoben ein gleichmäßiger, ruhiger Galopp wurde. Nun ging es dem Hengst nur noch um das Auspowern und so lief er in langen, ausdauernden Sprüngen mit klarem Dreitakt über die Straße und wirkte ganz zufrieden.

Jelena:
Jetzt begann der Teil wo auch die Reiterin Spaß an diesem Ausflug hatte. Sie ließ Sudbina den Weg suchen und versuchte sich einfach zu entspannen und die Dinge um sich herum zu genießen. Das Wetter war warm und zunehmend schwül, in der Stadt nahezu unerträglich wenn man sich nicht auf die Dächer flüchten konnte um ab und an eine Brise abzubekommen.
Die Wetterauguren sagten Regen voraus aber noch ließ dieser auf sich warten und Jelena war sich ziemlich sicher, dass es dann auch kein sanfter Nieselregen sein würde.
Nach guten zwei Stunden hatten sie Fanada nahezu umrundet und Jelena machte sich auf den Weg zum Westtor um durch den Tempeldistrikt nach Hause zu reiten.

Lilac:
Die Menschen auf den Straßen waren durch das Wetter gereizt und so kam das Paar mehrfach an streitenden Fuhrleuten vorbei, die sich gegenseitig oder ihre Zugtiere anbrüllten, wenn es mal wieder Engpässe und Blockaden gab. Fußgänger schnauzten Wagenlenker und Reiter an, während Straßenhändler mit ihren Bauchläden und ihrem Geschrei das Chaos zur Spitze trieben...

Jelena:
Jelena runzelte die Stirn. Eigentlich hatte der Stadtrat ein Gesetz erlassen wonach Fuhrleute nur morgens zwischen der sechsten und siebten Stunde und abends nach der siebten Stunde durch die Straßen fahren durften um genau solch ein Chaos zu verhindern. Offensichtlich stand wieder irgendeine Heiligenfeier bevor und es hatte einen speziellen Dispens für die Fuhrmannsgilde gegeben.
Das Geschrei und die Menschenmenge taten ihrem Kopf nicht gut und ihre Kopfschmerzen kehrten bereits nach kurzer Zeit mit hämmernder Stärke zurück.
Durch den Ausritt angemessen müde benahm sich Sudbina lammfromm und ließ sich mit leichter Hand durch die Straßen lenken.
Jelena seufzte erleichtert auf als die Tore des Kontors in Sichtweite kamen, nachdem Sudbina versorgt war würde sie dem Badehaus um die Ecke einen Besuch abstatten.

Lilac:
Die Karawane, von der Jenna zuvor gesprochen hatte, war inzwischen offenbar angekommen und der Innenhof war voller Menschen, Tiere und Waren. Es wurde abgeladen, hin- und hergeschleppt, geflucht, gelacht und getratscht. Packtiere wieherten, brüllten, schnaubten, scharrten, zappelten oder standen geduldig still - je nach Art und Temperament.
Der Leiter der Handelskarawane, ein freundlicher, kleiner, wettergegerbter Mann mit einem kleinen Bäuchlein und staubiger Reisekleidung aus teuren Stoffen, trat auf Jelena zu, als er sie gewahrte. Der Mann versuchte seit Jahren, die Heilerin zu mehr als nur einer Freundschaft zu überreden, blieb dabei aber charmant und bedrängte sie nicht. Stattdessen pries er sie in der blumigen Sprache seiner Heimat und brachte ihr immer wieder schöne Geschenke mit.
"Jelena, Stern von Fanada! Wie schön dich zu sehen!", begrüßte er sie überschwänglich und mit einem breiten Grinsen. Der Schalk blitzte, wie immer, in seinen Augen.

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