Die Gebiete in Andarra > Valkensteins Provinz Reichsfeld

Lager der Valkensteiner und Lorainne de La Follye

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Vanion:
Zunächst war Vanion zum Zelt getreten, in dem Anders lag - doch bei dem Gedränge hatte er beschlossen, nicht auch noch hineinzugehen. Torbens Gesang überraschte ihn - es wollte nicht so recht zu dem Bild des abgestumpften Feldschers passen, das er von dem Valkensteiner hatte.
Als Dorell an ihm vorbeihuschte, grinste Vanion. Den Waldläufer schien es nie lange in der Nähe von Zelten zu halten.

Als Torbens Gesang verstummte, seufzte der Knappe - dann machte er sich mit einer Bürste und Lorainnes Stiefeln auf den Weg zum nahen Fluss. Die Turalader war kalt und schnell, und so zögerte Vanion nicht lange und spritzte sich eine gute Handvoll Wasser ins Gesicht. Die Kälte tat gut, und obwohl aus dem grauen Himmel immer noch Tropfen fielen, fühlte er sich ein wenig lebendiger. Mit frischer Lust schrubbte er an den Stiefeln herum, und nachdem es ihm gelungen war, den Schmutz und den Schlamm zu entfernen, sahen sie ganz passabel aus. Gut, die Sohle musste neu genagelt werden, und eine der Schnallen baumelte herab. Doch sein Vater hätte ihn dreifach geohrfeigt, wenn er das gute Leder weggeworfen hätte.
Vater hätte..
Er hielt inne. Sein Vater war verstorben, wie lange war es nun her? Ein paar Monate? Ein halbes Jahr vielleicht? Er war alt gewesen, alt und krank, und hatte ohnehin nie solange leben wollen, bis seine Kräfte ihn verlassen würden. Trauer erfüllte Vanion. So richtig verabschiedet hatte er sich nicht, sein eigenes Leben war viel zu unbeständig und schnell, um dafür Platz gehabt zu haben.
Gemessenen Schrittes kehrte er ins Lager zurück. Kurz grüßte er Otus, der grade Wache zu stehen schien, dann drückte er einem der neuen Rekruten Lorainnes Stiefel in die Hand.
"Sei so nett, bring sie ins Lazarettzelt. Dort wirst du Lorainne finden."
Simon und Jorge standen immer noch beieinander, wie er sehen konnte, doch ging er an den beiden vorbei zu seinem eigenen Zelt. Kurz kramte er in seinen Satteltaschen, die in einer Ecke lagen, dann zog er eine in Papier eingeschlagene, grüne Kerze hervor. Nun galt es nur noch, eine halbwegs windgeschützte Stelle zu finden.

Torben Menasa:
Torben kam zurück mit einem Tiegel Salbe und einer Schale Wasser. Er reinigte die Wunde nochmals vom frischen Blut, strich im Anschluss die Salbe darauf und legte ein sauberes Baumwolltuch darüber. Zuletzt nahm er einen Verband und wickelte ihn um die Wunde. Dabei sah er Anders an und sprach:

"So. Jetzt sollte es auf jeden Fall halten und nicht mehr aufgehen. Wenn du merkst, dass es pocht oder warm wird, kommst du bitte wieder her. Morgen einmal den Salbenverband erneuern, danach reichen trockene Verbände aus. In 10 Tagen die Fäden ziehen und dann sollte es so verheilt sein, dass nichts mehr passiert."

Torben befestigte den Verband mit einer kleinen Klammer, die nicht stören sollte.

"Natürlich kann ich dir das Lied beibringen.
Aber nur, wenn du mir versprichst, dass du auf dich acht gibst."
Mit einem Lächeln zwinkerte Torben ihr zu.
"Nein, im Ernst: Behalte deinen Frohmut und verstell dich nicht für andere. Mach nichts, was du nicht willst. Ich habe das gestern mit dem Bogenschützen mitbekommen, ich stand daneben."
Nach kurzem Zögern:
"Bewahre dir deine Seele, Anders. Überlass solche Aufgaben Leuten, die ....." Torben stockte "dafür ausgebildet wurden." beendete er den Satz.

Anders:
Anders hatte immernoch auf die Bettdecke geguckt nach dem sie geendet hatte. Sie wusste nicht so ganz ob und wie sie den zweiten Teil der Geschichte erzählen sollte.
Das was Stella entdeckt hatte.
In dem Moment kam Torben wieder herrein und kümmerte sich um die frische Naht.
Er stellte sich wirklich geschickt an und als er fertig war setzte sie sich vorsichtig auf und probierte aus wie gut sie darauf stehen konnte. Es ging gut und sie sah ihn lächelnt an ehe sie ihn kurz umarmte.
"Danke Torben. Vielen Dank. Ich werd mir Mühe geben auf mich zu achten. Aber das hat bis jetzt ja auch ganz gut geklappt."
Sie drehte sich zu Lorainne welche nachdenlich schien.

Mel:
"Mhm? Quoi? Entschuldige, ich war mit meinen Gedanken woanders, as hast Du gesagt?"
Torbens letzter Satz klang in Lorainnes Ohren nach.
Hatte Maugrimm gestern nicht etwas Ähnliches zu ihr gesagt?

Sie schaute Anders an und musste dem Valkensteiner zustimmen.
"Es ist immer gut, sich verteidigen zu können und Du hast Deine Sache gestern sehr gut gemacht. Aber künftig möchte ich Dich nicht soweit vorne sehen, verstanden?"

Anders:
Anders blickte von einem zum anderen und nickte dann. "Ist gut."
Sie strich sich durch die etwas wirren Haare. Bals würde sie die Zöpfe öffnen und neu flechten, denn auch ihre Haare wuchsen ja nach. Das Lorainne ihr vorher nicht zugehört hatte fand sie auch gar nicht so schlimm.
Sie streckte sich etwas und legte den Kopf leicht schief. Dabei überlegte sie was sie heute machen sollte. Viel würde weg fallen da sie ihr Bein vor erst nicht so sehr belasten durfte. Blöder Jorge...

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