"Hm...", sagte Anders und dachte nach. Sie wirkte wirklich sehr nachdenklich und das ging auch noch so bis sie kurz vor dem Aufbruch waren. Schließlich kam ihr allerdings eine Idee. "Ich weiß was anderes. Ich glaube das wird ihr auch gefallen."
Sie kramte nochmals in ihrem Beutel und holte ein kleines Beutelchen hervor. Dann lief sie zum wald, überlegte es sich allerdings dann anders und entfernte sich noch etwas von der Gruppe. Schließlich kniete sie sich hin und grub mit den Händen ein loch in den aufgeweichten Boden. Als sie damit fertig war öffnete sie den beutel und holte drei Haselnüsse heraus.
"Ich dachte das es dir vielleicht besser gefällt wenn du was hast das du zum Wachsen bringen kannst, als wenn ich dir was totes gebe." Sie guckte zu den Bäumen. "Ich mach das nicht oft, und... ich weiß auch nicht ob ich das jetzt falsch mache aber... ich hab da eine Bitte. Also an dich Naduria. Und an deine Kinder. Auch wenn ich die noch nicht kenne."
Sie schwieg kurz und überlegte.
"Silas hat gestern ein kleines Reh gefunden, es war verletzt und noch ganz klein und hat keine Mutter mehr. Lorainne sagt ich darf es nicht mitnehmen. Also hab ich es heute zurück gebracht. Aber es ist immer noch verletzt."
Sie schaute wieder zu den Haselnüssen und legte eine Hand in die Mulde. Dann schloss sie die Augen. Sie lauschte dem Wind, seiner fremden Melodie so wie sie es öfters tat, das Flüstern der Bäume und das Wispern des Grases. "Pass auf es auf. Es ist bestimmt nicht wichtig für dich, genau so wie ich, wir sind beide klein, aber... es ist noch zu jung um zu sterben. Außerdem würde es mich traurig machen."
Sie sprach leise und bedächtig, lauschte auf eine Antwort. Schließlich öffnete sie die Augen und holte noch zwei kleine Dinge aus dem Beutel. "Das sind Muscheln. Meine Schwester hat sie mir in ihrem letzten Brief mitgeschickt. Ich mag meine neue Schwester sehr gern." Sie legte sie ebenfalls in die Mulde und zögerte kurz. Dann löste sie leicht wiederwillig eine Feder aus einem ihrer Zöpfe und senkte den Kopf. "Und die... die ist für mich. Vielleicht kannst du mir helfen, dass ich besser schlafe, dass ich nicht immer die Gesichter der Toten sehe... oder die der anderen. darum bitte ich dich."
Sie legte die Feder in die mulde und schob sie wieder zu. "Wachst schön.", sagte sie und wollte schon zurück gehen als ihr noch etwas einfliehl und sie sich nochmals zu den Bäumen umdrehte.
"Ach ja. Danke fürs zuhören.", sie lächelte ihnen zu und lief dann zurück zu ihrem Pferd.