"Vielleicht sollte ich meine Meinung über Valkensteiner revidieren."
Simons Worte hatten Vanion nachdenklich gestimmt. Er dachte zurück an das erste Mal, als er Valkensteiner gesehen hatte: es war in Ahrnburg gewesen, kurz nach einer Schlacht um die Stadt. Damals war er noch mit Marius unterwegs gewesen, und der Abend war (vielleicht auch wegen des Alkohols) sehr verworren gewesen. Doch wenn Vanions Gedächtnis ihn nicht täuschte, war an diesem Abend William McKilkenny seines Postens enthoben geworden. Robert, der kleine, breite Zwerg, und seine Männer hatten dafür gesorgt, dass der Reichsgardist festgesetzt worden war. Seitdem hatte Vanion die Valkensteiner irgendwie immer für brachiale Soldaten gehalten, und für nichts weiter.
Es mochte Individuen unter ihnen geben, wie Maugrim oder auch Gerhardt, die nicht alles nur schwarz und weiß wahrnahmen, doch sonst hatte der Knappe immer nur die Soldaten, die Armee gesehen. Was zählte es schon, dass Otus ein fröhlicher, lachender Kerl war, oder Destus gut mit dem Bogen umgehen konnte? Am Ende waren es Soldaten, Männer, die für Heimat und Sold ihr Leben wagten. Ein jeder ersetzbar auf seinem Posten.
Doch Gerhardt - "Er hat eine versteckte poetische Ader, wusstet ihr das? An ihm ist sowohl ein Höfling als auch ein Dichter verloren gegangen. Ich glaube, dass er die richtige Person dort oben ist, wenn es denn auch nur einen Valkensteiner gibt, der dafür in Frage käme. Im Gegensatz zu Robert vertritt Gerhardt die Interessen Engoniens und dann erst die Valkensteins. Bei Robert ist es andersherum."