Autor Thema: Audienz in Donnerheim  (Gelesen 7788 mal)

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Audienz in Donnerheim
« am: 01. Dez 14, 14:29 »
Donnerheim ist eine, für caldrische Verhältnisse, große und bevölkerungsreiche Stadt in der sich nicht nur die Adligen des Reiches ein Stelldichein gaben, sondern auch Händler aus aller Herren Länder, die den größeren der beiden engonischen hochseetauglichen Häfen nutzten um ihre Ware zu löschen bevor sie in die anderen ehemaligen Provinzen des einstigen Kaiserreiches transportiert wurde.
Dies führte aufgrund einer geschickten Politik aus Zöllen und Stapelrechten das Donnerheim vor allem eines war: reich.
Die Straßen durch die Gerhardt und Erik geführt wurden waren gepflastert und wurden breiter je näher man dem Schloß kam. Gesäumt wurden sie von einem Gewirr aus Läden und Ständen an denen jede Ware verkauft wurde die man sich nur vorstellen konnte. Dazwischen waren Garküchen und jede Menge Handwerker die ihre Arbeit unter offenem Himmel vor ihren Werkstätten verrichteten, so dass sie die Straßen, und vor allem die Menschen auf ihnen, gut im Blick hatten.
Es dauerte nicht lange und der Palast kam in Sicht.
Es war ein eindrucksvoller Gebäudekomplex, der vollständig von einer Mauer umgeben war. Das zentrale Tor stand um diese Tageszeit offen und es herrschte ein reger Verkehr unter den wachsamen Augen der Palastwache.
Gerhardts Führer meldete ihn und Erik an und erhielt die Weisung sie zum Thronsaal zu geleiten.
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Offline gerhardt

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #1 am: 05. Dez 14, 11:24 »
Prunkvoll gekleidete Menschen standen tuschelnd und verhandelnd in verschieden großen Gruppen zwischen den Säulengängen die in enormen Arkaden und Obergaden zusammenliefen. Gerhardt kahm nicht umhin von dieser Pracht beeindruckt zu sein.
Er schaute an sich herab.
"Ich hätte mich gern noch einmal umgezogen."
Flüsterte Gerhardt zu Erik.
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Offline Engonien NSC

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #2 am: 05. Dez 14, 15:11 »
"Sag mal, bist du völlig übergeschnappt? Wie kommst du auf den Gedanken, dass der York auch nur einen Fußbreit..."
"Splitterfasernackt, wenn ich es dir doch sage! Ja, die Nichte vom Heerestrutz, vollkommen schamlos..."
"Tangara will Zoll auf die Waren erheben die durch den Rothornpass kommen? Sollen sie machen! Ich sage euch, da weiß die rechte Hand nicht was die Linke tut und bis sich die fünf Städte geeinigt haben ist Jeldrik wiedergekommen! Pah, was ein Blödsinn..."
"... und zehn Ellen Seide! Man könnte meinen sie würde für die Aussteuer schneidern lassen, dabei wissen wir doch ganz genau das ihr Majestät der Goldbach niemals gestatten wird zu heiraten..."

Die Gespräche wurden mal mehr, mal weniger lautstark und auch mehr oder weniger hitzig debattiert, aber sie alle kreisten um einflußreiche Personen, sowie Macht und Geld. Die Höflinge waren in Samt und Seide gekleidet, die Frauen in Schleppengewändern aus Brokatstoffen, die Männer in bestickte Surcots mit gezaddelten Scheinärmeln und auserlesenen Kopfbedeckungen.
Der Empfangsraum ging in den eigentlichen Thronsaal über, dessen Türen geöffnet waren, so dass man einen Blick auf die Herrscherin Caldriens und ihren Hofstaat erhaschen konnte.
Unmittelbar vor der Schwelle wurden Gerhardt und Erik an einen etwas gestresst wirkenden Mann in den Farben Donnerheims übergeben. Der Tabbert und gestreifte Stab wiesen ihn als Herold aus.
Er musterte die beiden mit Staub bedeckten Männer und zuckte etwas entschuldigend die Achseln:
"Ihre Majestät hat Befehl gegeben euch unmittelbar zu ihr zu führen. Sie wird die Güte haben darüber hinwegzusehen. Sei es wie es ist, seid ihr bereits bei Hofe gewesen? Ihr werdet angekündigt werden und auf mein Zeichen hin die Schwelle überschreiten. Wenn ihr euch dem Thron auf zehn Schritt genähert habt erweist ihr eure Referenz und wartet auf ein Zeichen ihrer Majestät. Daraufhin könnt ihr euch dem Thron bis auf drei Schritte nähern und verharrt anschließend in eurer Referenz bis ihr von ihrer Majestät begrüßt werdet. Alles weitere ergibt sich im Gespräch. Ihr sprecht nur wenn ihr angesprochen werdet und entfernt euch die ersten Schritte rückwärts gehend wenn ihr entlassen werdet. Eure vollständigen Titel, bitte?"
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Offline gerhardt

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #3 am: 05. Dez 14, 17:57 »
"Gerhardt aus Gleitzbach ,Oberst der Vierten Valkensteiner Sturmgrenadiere, Sir von Yorks Gnaden, Sohn Andarras."
Er war sich fast sicher das ihre Majestät Loenna genau wusste welche Abstammung er hatte, zumindest wenn ihre kleinen Vögelchen genau so Süß zwitscherten wie die Valkensteiner aber er wollte dass absolut klar war das vor ihr nicht ein Valkensteiner Haudrauf sondern ein echter Andarranischen Holzkopf stand.
Nun denn das ist jetzt eine vollkommen neue Herausforderung aber wie heisst es so schön: Man wächst mit seinen Aufgaben
"Und der Herr neben mir ist...."
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Offline Isegrim

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #4 am: 05. Dez 14, 19:09 »
"Erik von Sturmfels, Hüter Wulfkjor´s im Dux Lupus, Zugführer im Vierten Valkensteiner Sturmgrenadierregiment, Enkel von Alrik von Sturmfels" Dabei schaute er den Herold nicht an sondern betrachtet Gerhardt. Er wusste eigentlich von seiner Kindheit her wie er sich an Hofe zu benehmen hatte. Aber man hatte ihn immer dran erinnert das die Arbeiter und Bauern nicht Diener waren sondern man ihnen auch zeigen sollte das man ihre Arbeit wertschätzte. Aber hier wusste er das er mit dem Herold nicht auf einer Stufe stand.

Offline gerhardt

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #5 am: 08. Dez 14, 11:35 »
Einen Augenblick stand der Mann abwartend vor ihnen und Gerhardt machte eine auffordernde Geste .
"Wir wären dann so weit."
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Offline Engonien NSC

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #6 am: 09. Dez 14, 10:41 »
Der Herold sah ihn strafend an, offensichtlich war Ungeduld in solchen Dingen verpöhnt. Er vergewisserte sich das der Zeitpunkt günstig war und betrat dann den eigentlichen Saal um mit seinem Stab einmal hörbar auf den Steinplatten auf zu klopfen.
"Gerhardt aus Gleitzbach, Oberst der Vierten Valkensteiner Sturmgrenadiere, Sir von Yorks Gnaden, Sohn Andarras. Begleitet von Erik von Sturmfels, Hüter Wulfkjor´s im Dux Lupus, Zugführer im Vierten Valkensteiner Sturmgrenadierregiment, Enkel von Alrik von Sturmfels."
Die Stimme des Herolds war so moduliert das sie im gesamten Raum zu hören war ohne das er wirklich schreien musste. Demjenigen der sich in solchen Dingen auskannte fiel auch auf das er an einer ganz bestimmten Stelle im Raum stand, so dass seine Stimme den perfekten Widerhall hatte.
Auf seinen Ruf hin ging eine Welle durch die Anwesenden und Getuschel war hier und da zu hören, aber zu leise um Worte aufzuschnappen.
Der direkte Weg zwischen den Türen des Saales und dem Thron klärte sich, so dass die Besucher zum ersten Mal freien Blick auf die Herrscherin Caldriens bekamen.
Der Thron war ein kunstvoll geschnitzter Sitz der sich auf einem kleinen Absatz befand. Zu diesem führten mehrere Stufen herauf, so dass die Imperatorin den gesamten Saal überblicken konnte. Die Wand hinter dem Thron war mit einem Webteppich bespannt dessen Ausmaße schwindelerregend waren. Auf dem Teppich erkannte man eine kunstvolle Szene von der Ankunft der Urcaldrier an engonischen Gestaden. Der Thron selbst wurde von einem Baldachin aus scharlachrotem Brokat geschmückt von dessen Ecken schwere goldene Tasseln hingen. Unmittelbar hinter dem Thron prangte auf dem Brokat das imperiale Wappen:
Auf rot ein goldener Adler, gekrönt und mit einem Zepter bewehrt. Ihm gegenüber auf Gold ein roter Löwe, gekrönt und mit einem Schwert bewehrt.
Rechts und links vom Thron standen verschiedene Höflinge und hinter diesen eine weitere Reihe Palastwachen in den imperialen Farben.

Gerhardt und Erik erhielten das Zeichen die Schwelle zu übertreten.
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Offline Isegrim

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #7 am: 09. Dez 14, 14:11 »
Erik überblickte den Raum, schon ein wenig von dem Prunk hier erstaut, wich er aber nicht davon ab Gefahren und Fluchtmöglichkeiten auszumachen, welche sich hier aber eher begrenzten. Er zählte die Wachen, ihre Bewaffnung und versuchte die Schwachstellen ihrer Panzerung auszumachen. Er schaute sich um wer viel auf in den Reihen, wer gehört hier eigentlich nicht hin.
Er hielt kurz inne er merkte keinen Schmerz als hat der Täuscher hier keine Präsenz.
Er blickte Gerhardt an und lächelte. Er bereit ihm zu folgen.

Offline gerhardt

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #8 am: 09. Dez 14, 15:10 »
Sie setzten sich in Bewegung, Gerhardt achtete darauf den Blick gerade aus zu blicken. Er beobachtete die Menschen aus den Augenwinkeln, eine blanke Waffe war eher unwahrscheinlich, hier war das Wort die Klinge und ein geflüstertes Gerücht der Schlachtruf .
So gesehen saß die Imperatorin in mitten eines Schlachtfeldes im Kampf um Macht und Einfluss, um nichts hätte Gerhardt  mit ihr tauschen mögen.
Die genauen zehn Schritt Abstand einzuhalten war vergleichsweise einfach, viele der umstehenden hatten ihre Augen schon auf den Punkt fixiert und auch die Wachen kontrollierten naturgemäß innerhalb eines gewissen Bereiches, so war die Natur des Menschen.
"Eure Majestät!"
Er legte die Faust auf seine linke Brust und verbeugte sich tief.
In dieser Position verharrte er.
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Offline Isegrim

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #9 am: 09. Dez 14, 15:14 »
Erik folgte der der Vorgehensweise seines Oberst. Er achtete drauf immer noch wie Gerhardts Berater zu wirken.
Es ging hier um ihn und seine Zukunft.

Offline Engonien NSC

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #10 am: 09. Dez 14, 15:29 »
"Tretet näher."
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Offline Isegrim

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #11 am: 09. Dez 14, 15:41 »
Sie folgten beide der Aufforderung.

Offline gerhardt

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #12 am: 09. Dez 14, 15:54 »
Aus dieser Aufforderung war noch nicht viel heraus zu hören gewesen, weder Freude oder Neugier noch Geringschätzung oder Ablehnung, es waren die neutralen Worte einer Person die dergleichen den ganzen Tag sagt.
Gerhardt musste an Torben, ihren Feld Scherer, denken der an manchen ereignisreichen Tagen schon mal
 "Der Nächste bitte " rief.
Sie grüßten erneut.
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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #13 am: 09. Dez 14, 16:33 »
"Erhebt euch. Wir sind erfreut eure Bekanntschaft zu machen, Herr Gerhardt aus Gleizbach. Ungewöhnliche Umstände haben euch an unseren Hof geführt und wir sind neugierig zu ergründen wem die Frau von Dunkelfels ihr Lehen anvertrauen möchte."
Die Imperatorin war eine Frau dessen Alter nur schwer zu bestimmen war. Ihre Gewandung war von erlesenen Stoffen und pelzverbrämt, die Schleppe sicherlich mehrere Ellen lang. Die Spitzen ihrer Schuhe lugten unter dem Hermelinsaum hervor und schienen mit hunderten von Perlen bestickt zu sein. Die Hände, die sie auf ihrem Schoß verschränkt hatte, waren kostbar beringt und auf dem Kopfe waren die Haare zu Schnecken aufgedreht die unter einem Schleier aus schierer Seide hervorlugten. Sie trug eine schmucklose Krone die aus einem schwärzlichen Metall zu bestehen schien.
Ihr Gesichtsausdruck war neutral. Sie schien die beiden Männer vor sich neugierig zu mustern, aber ihre Gedanken blieben verschlossen.
"Wir haben vernommen, dass ihr euch dem Pilgerzug angeschlossen hattet und bei der Schlacht am Ahrnwall Ruhm und Ehre erstrittet habt. Ist das wahr?"
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Offline gerhardt

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Re: Audienz in Donnerheim
« Antwort #14 am: 09. Dez 14, 16:56 »
" In der Tat war ich am Ahrnwall zu gegen und an manch anderem Ort im verlauf des segensreichen Pilgerzuges, doch tat ich lediglich was meine Pflicht war um Ruhm und Ehre euer Majestät zu mehren."
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