Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Vanion:
"Eine klare und helle Stimme, doch etwas traurig für das Alter, finde ich." Er trank einen Schluck Wein. "Der Text will sich mir nicht gänzlich erschließen. Worum geht es?"
Isabeau Lioncoeur:
"Ihr müsstet doch inzwischen wissen das wir Firngarder alle im Grunde unseres Herzens sentimental sind." meinte Isabeau belustigt.
"Und wir saugen diese Schwermut schon mit der Muttermilch auf und nähren sie wann immer es geht mit Balladen und Liedern über die Minniglichkeit und verdammte Liebe unserer Ahnen. So auch hier, Petit Michelle hat das Lied gesungen welches ihr vermutlich unter dem Titel Rabenballade kennt. Ich hab schon gestandene Männer dabei schluchzen sehen."
Der Unterton war scherzend, aber es war durchaus was wahres dran.
"Alors, ecuyer, wie geht es euch? Was haltet ihr von Donnerheim?"
Vanion:
"Oui, ich glaubte, die Melodie erkannt zu haben!" Vanion schmunzelte. Vielleicht liegt es auch an den Temperaturen. Es ist nicht gerade warm hier oben.
"Donnerheim ist gewaltig. Weitläufig, überwältigend, lebendig, überkochend vor Menschen. Wo man hinschaut, sieht man ein neues Wunder, so scheint es. Der Tempel Lavinias ist eine Augenweide, und auch so gibt es so Vieles zu sehen!" Seine Augen leuchteten, man konnte ihm sehr deutlich ansehen, dass er auf dem Lande aufgewachsen war und in den letzten Jahren mehr vom Sternenhimmel als von einer Zimmerdecke gesehen hatte. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort:
"Man scheint gemerkt zu haben, wo wir untergekommen sind. Man begegnet mir mit Respekt, ohne zuviele Fragen zu stellen, doch zugleich scheint es fast schwer zu sein, jemanden zu finden, mit dem man ein paar unverbindliche, aber doch ernste Worte wechseln kann. Gewiss versteht Ihr, was ich meine - ich habe den Eindruck, dass nur wenige von Beginn an völlig aufrichtig sprechen. Das verwirrt mich. Im Gegensatz zu Euch hatte ich bisher den Luxus, meine Welt in Gut und Böse einteilen zu können, in Freund und Feind. Hier, am Hofe Ihrer Majestät, scheinen sich die Dinge etwas schwieriger zu gestalten."
Isabeau Lioncoeur:
Isabeau nippte aus ihrem eigenen Becher und lehnte sich zurück um den jungen Mann vor sich zu betrachten. Auch wenn er Anspruch auf ein Lehen hatte, so war er doch als tangarianischer Bauer erzogen worden und nicht als caldrischer Adel, erst recht nicht als Firngarder.
Trotz allem hatte er sich in den vergangenen Jahren vor allem durch eines ausgezeichnet: seine unverbrüchliche Treue gegenüber Lorainne.
Er hatte sich durch seine Entwicklung ihren Respekt abgerungen und das war etwas, das nur sehr wenige jemals erreichten.
"Ja, hier in Donnerheim gibt es viele Schattierungen von Grau. Ein Grund mehr seine eigenen Prioritäten genau zu kennen und nicht aus den Augen zu verlieren. Kennt ihr eure?"
Mel:
Lorainne musste grinsen, als Anders um sie herumhüpfte und sie aus jedem Blickwinkel musterte und kritisch an dem Kelid herumzupfte.
"Benjen hat recht, wenn Du mich weiter so anguckst, sag ich sophie, sie soll Dir auch ein Kleid machen."
Als sie den Blick zu Benjen und Sophie hob, runzelte sie die Stirn:"Quoi? Ist der Anblick so seltsam? Dann sollte ich wohl dankbar sein, dass Vanion mich nicht in diesem Aufzug sieht. Wo ist er eigentlich?"
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