Autor Thema: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten  (Gelesen 4311 mal)

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Offline Jeremias

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So, ich möchte hier einfach mal Spielansätze sammeln, die Wache stehen für alle Beteiligten über das Niveau von "Du kummst hier net rein" heben. Explizit ist jeder eingeladen, der dazu Erfahrung, eine Meinung oder Rat haben möchte.
Entstanden ist dieser Thread daraus, dass ich traurig war, dass eine Möglichkeit zur Interaktion als OT-Spielzerstörung empfunden wurde. Dem möchte ich (idealerweise) in Zukunft Abilfe schaffen.

- Interaktion: So möglich, sollte Interaktion stattfinden. Eine Wache, die nur Einlasskontrolle macht, ist langweilig. Schaut euch das Gegenüber an, würdet ihr mit dem überhaupt reden, wie würdet ihr mit dem reden? Ein Ritter mit drei Mann Gefolge wird vielleicht anders behandelt als der Strassenbengel, eine Laviniapriesterin wird man mit weniger Vorsicht behandeln als den waffenstarrenden Tiorssöldner.
- Konflikt: Man sollte nicht zu scheu sein, Konflikte ins Spiel zu bringen. Oft generiert das Spiel für alle Parteien. Auch hochrangige Charaktere sollten warten können, im Gegenzug sollte der Spieler hinter dem hochrangigen Charakter die folgende Tirade eher dem Verantwortlichen vorbringen.

Mehr Ideen, was gibts noch? Was kann man Anfängern oder auch erfahrenen Leuten noch vorschlagen/mitgeben?

Offline Vanion

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Re: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #1 am: 28. Jan 15, 10:06 »
Du bist mir nicht böse, wenn alle meine Punkte unter "Interaktion" fallen, oder?
Alle meine Punkte sind böse subjektiv ;).

"Passiv":
- verbale Überzeugungsarbeit. Die Wache sollte es nicht bei einem stumpfen "Nein, du kommst hier nicht rein" belassen, sondern eben Gründe angeben, warum man nicht rein kommt. Diese Gründe müssen ja nicht mal tatsächlich stimmen, sie sollten lediglich einheitlich sein. Ein Rückzug zu "Mein Herr hat nein gesagt" geht immer. Je nach Gesprächsverlauf ergibt sich vielleicht sogar, dass der Hauptmann mal wen reinschickt um nachzufragen, "weil der Mann in der Robe doch sehr wichtig aussieht".
- wenn ein ganzer Pulk wartet, wird's schwerer, weil Minderheit Wachen vs. Mehrheit Pulk. Man respektiert schließlich nicht die Wachen, sondern die Verantwortlichen dahinter. Wenn 10 Mann 3 aus dem Weg drücken, ist das kein schönes Spiel, bzw. nur in Ausnahmefällen.
- je nach Rang auch mal nachfragen, ob eine Ausnahme gemacht werden kann. Für einen Alamarpriester schon eher als für einen Tagedieb.

"Aktiv": 
- sich einfach mal ausführlich erklären lassen, was man überhaupt will. Nachfragen, mit offenen und geschlossenen Fragen ("Was wollt ihr?" - offen, "Wollt ihr rein?" - geschlossen), sodass der Spieler sich nochmal sehr genau überlegen muss, was er überhaupt wollte - und vielleicht auch selbst zu dem Schluss kommt, dass er 10 Minuten warten muss, weil andere Dinge nunmal wichtiger sind.
- deutlich representativ handeln: wer einem Händler dient, wird eher weniger Wert auf Strammstehen legen, wer jedoch einem Adligen dient, wird zackig und in Haltung Wache stehen.
- "Der Ton macht die Musik": während eine derbe Wache, die im Auftrag eines Adligen dort steht, am liebsten fluchend alle verjagen würde, muss sich die Wache doch mäßigen und höfliche Worte finden, wenn der gesalbte Ritter von nebenan vorbeikommt. Dabei ist es bestimmt lustig, wenn man über Höflichkeiten stolpert und erkennbar Mühe hat, den nötigen Respekt zu zeigen. Genauso vice versa, eine "edle" Wache kann den Pöbel, der rein will, mit wohlgesetzten Worten abweisen - die der Pöbel nicht einmal versteht.
- Zuckerbrot und Peitsche: mit einer Mischung aus Vernunft ("ihr könnt nicht hinein, denn - suuuuper krasser Grund", der noch nicht mal wahr sein muss) und Peitsche ("Noch einen Schritt und es hagelt!") können Spieler "gelenkt" werden.
- Einknicken/Nachgeben: auch das ist eine Spielmöglichkeit, die sowohl direktes Spiel (die Spieler können durch und das verfolgen, weshalb sie überhaupt da waren) generiert, als auch indirektes Spiel mit sich bringt: wenn diese wichtigen Dinge vorbei sind, wird man sich fragen, weshalb die Leute denn überhaupt eingelassen wurden. 

Nachtrag: Ziel des Wachestehens ist am Ende nicht, dass niemand rein kommt oder dass jemand rein kommt, sondern das Wachestehen war dann erfolgreich, wenn es nicht OT langweilig und frustig war. Meine Meinung.
« Letzte Änderung: 28. Jan 15, 10:09 von Vanion »
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Offline Berufspsycho

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Re: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #2 am: 28. Jan 15, 13:04 »
Den Ansatz von Jeremias finde ich gut, konstruktives Denken hilft allen. Wow, und das von einem Meckermaul, euer guter Einfluss ist schädlich für meinen schlechten Ruf...

Ein paar Grundüberlegungen, wo ich idF Lukas widerspreche:
Nein, man muss seinen Ton nicht anpassen, weil eine andere Persönlichkeit kommt. Die Konsequenz daraus verändert sich aber ob ich Lady Tinkerbell oder Ritter Rost doof komme.
Das Ziel des Wachspiels kann auch sein wg. Inkompetenz im Streinbruch zu landen. Wenig wahrscheinlich aber trotzdem denkbar. ;)
Usw. usf.

Ein Tipp, der mir in der Praxis für oft Spiel geholfen hat, den anderen via IT-Ansprache auf seinen OT-Fehler hinweisen. Aus der Praxis:
"Werte Priesterin, womit wollt Ihr den Einlass erzwingen? Weder habt Ihr breit trainierte Schultern noch ein riesiges Gefolge. Zieht von dannen!"
-> Klarer Hinweis auf die körperliche Lächerlichkeit der Situation. Verhindern des OT Aushebelns wg. Rücksichtnahme ins IT.

"Natürlich könnt Ihr Rabauke mich hier niederschlagen. Aber was glaubt Ihr wird euer Herr XY/Magister Abacast sagen? Wie glaubt Ihr reagiert die Wache?"
-> Hinweis auf die unangebrachte OT-Bedrohung obwohl IT nicht haltbar.

"Ihr verschmäht Knabenliebe? Ist man in eurem Land der gleichen Liebe gegenüber agressiv?"
-> Tatsächliche Begebenheit, wo so ein Macho mal wieder doof IT Hetzparolen brachte ohne drüber nach zu denken. War geil seine OT-Zahnräder knarzen zu hören bevor er einlenkte.

Gibt bestimmt noch weitere gute Ansätze.
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Offline Vanion

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Re: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #3 am: 28. Jan 15, 14:18 »
Du widersprichst mir nicht, du weitest meinen Punkt aus: "Nein, man muss seinen Ton nicht anpassen, weil eine andere Persönlichkeit kommt." Stimmt! Kann man aber. Beides generiert Spiel.
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Offline Tannjew

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Re: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #4 am: 28. Jan 15, 14:24 »
Hängt doch ziemlich stark davon ab, in welcher Situation man sich befindet. Wenn man auf Hofhaltung einer Priesterin oder einem hochgestellten Adligen dumm kommt ist das unpassend, wenn man nur ein einfacher Soldat ist - selbst wenn man in der Überzahl und stärker ist.
Je nach Art der Veranstaltung würde ich schon von den Teilnehmern erwarten, dass sie am Stil und den Klischees festhalten.

Offline Berufspsycho

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Re: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #5 am: 28. Jan 15, 16:16 »
Ja, situationsbedingt sollte es schon sein. Was wann und wo situativ angebracht ist, darüber können wir uns austauschen. In einigen Situationen hat der verpackte OT-Hinweis die Situation deutlich entschärft. Ist kein Garant aber eines von wahrscheinlich vielen Mitteln.

@Lukas: Ups, ja, wer lesen kann ist klar im Vorteil.  ::)
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Offline Lyra

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Re: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #6 am: 28. Jan 15, 23:12 »
Grad nur nen kleiner einschub: grad auf ner Hofhaltung ist bei so was egal wie wichtig dein gegenüber ist , wenn du nur ben kleiner Soldat bist. Wichtig ist wie wichtig dein Herr ist.
Die Geduld nicht verlieren, auch wenn es unmöglich erscheint, das ist Geduld. (japanische Weisheit)

Offline Francois

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Re: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #7 am: 09. Mai 16, 18:51 »
Mal aus dem realen Wachdienst gesprochen:

Wache ist nie nur Einlasskontrolle/Ordnungsdienst, sondern immer Representant des Herrn/der Truppe usw...
Daher sollte sie am Anfang einer "Lage" immer nett resp. freundlich neutral sein. Eine zu Beginn deeskalierende Weise ist meiner Meinung nach nie verkehrt, es kann entweder die Lage direkt lösen, oder aber führt zu weiterem Spiel, wenn das Gegenüber jetzt aber weiter diskutieren will. Und da kommt es denn drauf an, wer da steht. Die hochgestellte Person ( wer auch immer ) wird auch nicht unbedingt durchgelassen (Auftrag ist Auftrag), aber er wird freundlicher abgewiesen als der Bursche."Mir ist bewusst wer ihr seid, und dass ihr etwas wichtiges zu erledigen habt. Aber ich bin die Wache und habe meinen Auftrag..."
 Und ja, das Absichern beim Wachhabenden ist immer schick und sorgt für weitere Interaktion. Macht euer Problem zu dem von jemand anderem... ;-)
Und für das Gegenüber sollte eigentlich gelten, dass die Aussage der Wache gilt, denn es ist nicht die Aussage dieser einen Person, sondern die des Auftraggebers. Und von demjenigen will man ja schliesslich auch etwas.
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Offline Ulrich

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Re: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #8 am: 09. Mai 16, 20:50 »
Das Wache Stehen im Larp ist meiner Meinung nach leider nicht ganz ausgereift. Denn jeder der damals etwas wichtiges in einer bewachten Stellung oder Stadt zu tun hatte, hätte einen Passier-Schein oder anderweitige Dokumente besessen die ihm die Einreise gewähren. Das ist heute leider selten der Fall. Daher ist es (aus eigener Erfahrung ) sehr schwer abzuwägen wer darf rein und wer nicht. Bei Nachtwachen (von mir schon 2 mal durchgeführt ca 4std lang von 11 bis 3 Uhr die Nacht) ist jeder Ankommende auf viele Dinge zu prüfen und von allen Waffen zu befreien bis die Identität eindeutig geklärt ist... das das nicht jeder Ritter mit sich machen lässt ist klar  ;D
Aus diesen Gründen finde ich Wachen im Larp Bereich als schwer. bzw nur eingeschränkt sinnvoll.
Als grobes Beispiel: Szenario: Turnei , viele Anreisende die dahin wollen. 50 Ritter die dran teilnehmen. 10 davon haben sich OT die Mühe gemacht einen It Brief mit einladung zu schreiben die anderen nicht. Diese 40 müssten dann abgewiesen und wieder nach Hause geschickt werden.
Daher müsste auf Cons wo eine Wach von der Orga eingeplant wird auch entsprechende Dokumente vorbereitet oder von den Teilnehmer angefordert werden  :).
Soviel schonmal von meiner Seite.
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Offline Berengar von Thurstein

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Antw:Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #9 am: 02. Mär 17, 20:21 »
Hallo zusammen :)
Grad über das Thema gestolpert, und da dachte ich mir, ich schreibe mal was dazu.

Aus Erfahrung macht es sich gut für den Standpunkt und die Gewichtung der Wachen, wenn sie uniform und mit Erkennungszeichen der Zugehörigkeit ausgestattet sind, im MA-Zusammenhang also Wappenrock in den Farben des Herrn, im Idealfall mit Wappenbild.
Dies zwingt gleichzeitig zu überlegtem Spiel, denn alles was man tut, fällt auf den Inhaber des Wappen zurück, der es den Wachen angehängt hat.

Hinzu kommt ein Autoritätsbonus, wenn sich der Bewachte oder Eskortierte gelegentlich mit seinen Wachen zeigt, denn es unterstreicht die Legitimation der Wachen.
Er kann sich direkt berichten lassen, die Leute auf Mängel hinweisen oder sie loben, was alles die Tristesse einer gefügigen Schar Außenstehender, die kaum kontakt suchen, bricht.

Ein Wachhabender, der im Zweifel direkte Befehlsgewalt und den Überblick hat, ist genau so gut und sinnvoll wie ein livrierter Beauftragter, der sich zur Klärung rasch zum Auftraggeber begeben kann.
Hinzu kommt, das der Leute auf Patrouille senden, Wachwechsel befehlen oder auch eine Verpflegung anordnen kann. Bedeutet aber auch, das man mehr als 3 Wachen braucht für so ein Gruppenspiel.

Zusammenhalt ist wichtig. Es schwächt ungemein, wenn der augenscheinlich Befehlshabende alles ausdiskutieren muss und vor seinen Untergebenen zurücksteckt.

Ein weiterer Bonus der Autorität entsteht seltsamerweise, wenn man Leute spüren lässt, dass sie wahrgenommen werden. Zum Beispiel kann man sich immer mal jemanden aus der Menge heraus picken, ihn kurz mustern, einen Kameraden aufmerksam machen, auf den Betreffendne Zeigen udn sich kurz beraten. Es signalisiert: wir sehen alles.


Standesunterscheide sind auch von Wachen einzuhalten. Mitglieder des Klerus der Landeskirchen und befreudnete Adelige des Dienstherren können eigentlich immer darauf pochen, dass man den Herrn informiert, das ein Wort zu sprechen gewünscht ist, legitimierte Boten können zumindest darauf bestehen, dass eine Nachricht entgegen genommen wird. Adel und Klerus unter den Gästen dürfen immerhin auf eine genaue Information bestehen, weswegen der Zutritt nicht gestattet wird. Wer aber nicht als der oder das erkennbar ist, wer oder was er ist, der geht halt im Zweifel auch leer aus.

Soldaten, Söldner, Krieger, Abenteurer, Händler, Bürger, Bauern und Straßenprominenz müssen sich halt in der passenden Situation auch mal mit einem einfachen: "Hier geht es gerade nicht weiter, zu gegebener Stunde werdet Ihr wie alle anderen auch etwas erfahren oder halt nicht" zufrieden geben.

Fatal für einen Wachtrupp ist es übrigens meiner Erfahrung nach, wenn sie in die Defensive gehen, obwohl sie wehrhaft sind. Ob SC oder NSC, wer eine Wache bedroht oder angreift, sollte mit Konsequenzen rechnen. Kommen diese nicht, ist es eine Einladung zum Erzwingen des eigenen Standpunktes für sehr viele. Wenn eine Wache nicht vorhat sich zu wehren, dann muss sie garnicht erst hingestellt werden.


Was Mehrheitsverhältnisse angeht zwei poraktische Beispiele:

Fantasy, ich allein als Klaras Leibwache, als sie noch Baroness war und ich Söldner: 4 Chaosanhänger kommen auf Klara zu, sie stellt sich ihnen zum Gespräch, ich schräg hinter ihr, die Augen abwechselnd auf jedem davon, die Hand lässig auf dem Schwertknauf. Sie waren nicht auf Kampf aus, waren aber bei allen die sie alleine erwischt haben sehr aufdringlich und fordernd. Da Klara eine bewaffnete Wache dabei hatte die wirklich jeden der zuckte sofort fixierte mit dem Blick, blieben sie auf 2 Meter Abstand.

Firefly, 50 mit Pistolen bewaffnete Glücksritter auf einem konspirativen Pokerturnier eines ehemaligen Admirals der Bronwcoats, mitten drin 4 Veteranen die der Admiral engagiert hatte um da aufzupassen. Alle uniform, alle mit Truppabzeichen und eine klare Befehlsstruktur, immer aufmerksam, 2 in der Menge unterwegs, 2 das Separe des Admirals am bewachen der immer mal Meldung abnahm, Gäste herein bat, sich zu Anfang mit militärischem Gruß an die Truppe gewandt hatte und somit einfach klar war wer wir sind. Einige der Gäste hatten sich im Verlauf des Abends immer mal in den Haaren, auch diskussionsfreudig teilweise mit uns, wo wir aber stur die Befehle befolgt und nicht nachgegeben haben. Schließlich bedrohen uns ein paar Gauner mit vorgehaltenen Waffen, werden frech und schließlich hält mir eine davon das Gewehr direkt unter die Nase ohne abzudrücken. Wir also konsequent das feuer eröffnet, sie ausgeschaltet und danach hat uns keiner mehr kritisert, ob aus Zustimmung oder Angst.

Die beiden Beispiele nur um meine Punkte von oben etwas zu unterstreichen und aufzuzeigen, woher diese praktischen Erfahrungen stammen. Nichts davon hat bisher in der Praxis Spiel verhindert und im Gegenteil sogar schnell für einen Zusammenhalt unter den Wachen und internes Gruppenspiel erzeugt.
« Letzte Änderung: 02. Mär 17, 20:28 von Berengar von Thurstein »
"Der Krieg hinterlässt uns um so Vieles ärmer, als er uns vorgefunden hatte."

"Jemand, der behauptet, er kenne keine Furcht, ist entweder ein Narr, oder ein Lügner."

Offline Drakonia Noximera

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Antw:Re: Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #10 am: 03. Mär 17, 01:00 »
Daher sollte sie am Anfang einer "Lage" immer nett resp. freundlich neutral sein.

Wobei, das hängt auch von der jeweiligen Wache ab. Menschensoldaten wären nett und freundlich, bei Elfen würde man aber erwarten, dass sie wie Statuen aus Stein mit dem Gesichtsausdruck eines Finanzberaters stehen, bei Orcs und Chaosanhänger, dass sie schon agressiv sind, wenn man sich in ihre Richtung bewegt usw.

Was aber in meinem Kopf auftaucht, wenn ich "Wache stehen" höre ist dieser Moment in Hobbit, als Bilbo und die Zwergen vom Thranduils Schloss wegrennen, weil die Wache betrunken rumliegt (lustigerweise kann man solche Situationen auch im Larp erleben)
Das Schwierigste nach einer Con - die Mitbewohner zu überzeugen, dass das arme, nasse, graue Ding, dass im Badezimmer hängt, eigentlich eine Cosplay Perücke ist und keine vergewaltigte Ratte.

"Das ist KEIN Kreis! Kehre diese KARTOFFEL sofort wieder weg!!!"

Offline Landrol

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Antw:Wache stehen, Spielansätze und Möglichkeiten
« Antwort #11 am: 06. Mär 17, 12:40 »
Wenn man damit rechnet das es zu Situationen mit Wachen kommen könnt kann man ja Dokumente vorbereiten. Oder am besten immer ein paar Blankozettel griffbereit haben. Grade Gruppen die eine Militärische Einheit darstellen wollen können sowas ja für Notfälle in ne Kiste packen.

Ich bin ja erst seit einem Jahr dabei und hatte eigentlich von Anfang an etwas Schwierigkeiten mit Wache, weil ich es einfach aus dem Alttag nicht gewohnt bin denke ich.
Es ist einfach eine seltsame Situation, zumindest die ersten paar mal. Lieber ein paar Anweisungen zuviel für die Wachen, als nur ein Stell dich mal da hin du bist jetzt Wache.
Ich denke man sollte  sich erstmal klar machen warum steh ich hier, ist Gefahr in Verzug oder möchte  man nur das wie in einer Disko keine Störefriede reinkommen.
Im LARP halt Taschendiebe, Bettler, Barbaren, Orks.... hust Zauberer
Und natürlich für welche Person oder Gruppe stehe ich hier und wenn kenne ich bzw. mein Herr.
Wenn der Herzog zum Grafen will sollte die Wache ihn direkt durchwinken und jemanden losschicken der den Grafen warnt.
Ausserdem sollte klar sein woher eine Wache zur Not Hilfe beziehen kann. Wenn 3 Wächter von 5 Wikingern in die enge getrieben werden ist das eher peinlich. Wenn aber sofort  5 weitere Wächter da sind beeindruckt das bestimmt nicht nur die Störenfriede