Die Gebiete in Caldrien > Das Fürstentum Middenfelz

Winter 265 n.J. Aufbruch nach Haubach

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Mel:
"Ja. Ich bin soweit. Von mir aus können wir los."
Lorainne Stimme war eisig, als sie weitersprach:"Du würdest es doch nicht verstehen. Du musst nicht alles wissen. Also warum lässt du das nicht einfach heilen?"

Isegrim:
Er hielt inne, blieb einen Augenblick stehen. Dann drehte er sich um und ging wieder auf sie zu.
"Was verstehe ich nicht? Nichts von Krieg? Davon Menschen zu verlieren die man liebt? Einen Eid erfüllen zu müssen obwohl die Gefühle etwas anderes von einem verlangen? Oder davon das ich mehr über dich von anderen erfahren muss?"
"Du willst mir doch gar nicht die Chance geben es zu verstehen. Du meinst immer noch du musst alles selbst mit dir ausmachen!"

Mel:
"Aber Das muss ich mit mir selber ausmachen, verdammte Axt!"
Lorainne schnaubte verächtlich.
"Es war keiner mehr da. Du warst weg, Antoine tot, Julie, Marguerite im Kloster. Vater als Verräter gehängt. Was erwartest du denn? Dass ich mich weinend an Deine Schulter lege? Ich bin kein Kind mehr, Benjen. Ich musste lernen, die Dinge so hinzunehmen, wie sie geschehen."
Am liebsten hätte sie ihm eine reingehauen und sie spielte auch kurz mit dem Gedanken, doch besann sich dann aber.
Ruhig fuhr sie fort:"Er hatte mich in einer Höhle gefangen. Und glaub mir, die Narben, die ich davon getragen habe sind um einiges tiefer, als die in meinem Gesicht. Aber sie heilen. Langsam, aber sie tun es. Und Du kannst jetzt nicht daherkommen und sie wieder aufreißen."

Isegrim:
"Mit dir selber? Mir scheint es als möchtest du meine Hilfe gar nicht. Jeder um dich rum steht dir bei und hilft dir."
Der Frust staute sich in ihm. Eigentlich hätte er jetzt wieder mit einer Ohrfeige gerechnet so wie nach dem ersten Wiedersehen.
"Ich weis nicht was geschähen ist, aber wie soll ich es verstehen wenn ich es nicht erfahren darf? Oder wenn von den anderen soll ich fragen der es mir erzählt?"

Seine Stimme senkte sich, dennoch brodelte es in ihm.
"Wie bist du dem ganzen den entkommen?"

Mel:
"Ja, Du willst es verstehen, aber das kannst Du nicht. Du warst 10 Jahre weg. Es spielt keine Rolle, WAS geschehen ist. Wichtig ist doch nur, dass ich es überlebt habe- und Du auch."
Lorainne spürte die Kälte, die ihren Rücken hinaufkroch und sich im Nacken festsetzte.
"Bei Lavinia, er hatte mich in seiner Gewalt. Und er wollte mich gefügig machen. Er macht keine halben Sachen. Und ich hätte es fast geschafft, habe ihm den Dolch in die Seite grammt, wie Du es mir gezeigt hast. Aber... Es hat genauso wenig genützt, wie Dein Pfeil. Und es hat meine Situation nicht gerade verbessert. Nur war eben niemand da, der mich im rechten Moment befreit hat."
Du warst nicht da.
Tränen brannten in ihren Augen. Wut oder Schmerz wusste sie nicht, aber es war ihr auch gleichgültig.
"Und dann war ich diese leblose Hülle, wie Lyra sagen würde. Wären Vanion und Stella nicht gewesen..."
Die Stimme brach. Genau wie sie.

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