Winter 265 n.J. Georgsweiler, Tisch voller Magier

[Sandra]

Stella musste wegen Kydoras Aussage nun auch grinsen, immerhin war Kadegar bei ihr auch schon erstaunt genug gewesen, dass sie nicht bei flacher See schon über der Reling hing. Doch war sie schließlich schon als Kind immer mal wieder mit dem Schiff in den Norden unterwegs. Natürlich kannte sie die Geschichten, doch war sie bis jetzt immer heil wieder gekommen - auch wenn eine sturmdurchpeitschte See sie immer noch daran erinnern mochte.

"Kadegar, jetzt schaust du Kydora schon genauso verwundert an wie mich, als ich nicht direkt beim kleinsten Wind wie andere über der Reling hing... Aber vielleicht solltest du dich daran gewöhnen, dass viele Engonier Angst vor dem Meer haben, aber eben nicht alle. Und jeder mag andere Gründe haben, warum er sich dabei mehr oder eben weniger unwohl fühlt.
Ja, wer weiß, ob Lavinia oder einer unserer Götter, dem wir in unserem Leben hoffentlich entsprechend Ehre erwiesen haben, uns aus dem Totenmeer an seine Seite holt. Dies ist wohl genauso eine Frage des Glaubens wie danach, ob nach dem Tod tatsächlich ein großes, kaltes Meer zunächst auf uns wartet. Bis jetzt hatte ich noch nicht die Möglichkeit, jemanden danach zu fragen... Doch mit Fragen in deinem Glauben dürfte es sich ähnlich verhalten.
Manches Wunder erleben wir tagtäglich, ganz besonders in der Nähe unserer Priester, und führt uns die Nähe unserer Götter vor Augen. Doch manche Fragen werden vielleicht ungeklärt bleiben, bis wir es selbst erfahren. So lange können wir nur glauben. Und ich glaube im Angesicht unserer geliebten Mutter Lavinia nunmal lieber daran, dass sie versuchen wird auch im Tod ihre schützende Hand über uns zu halten oder ein anderer Gott oder Göttin Grund dazu sieht, meine Seele zu sich zu rufen.
Dennoch ist mir zum Beispiel das Meer nicht ganz geheuer und obwohl ich schon einige Reisen darauf zugebracht habe, fühle ich mich auf dem Land wohler...Aber die gute Kydora hier scheint da noch etwas befreiter zu sein."

[Lyra]

Lyra nickt nur abgehakt.
Sie hatte das ganze Theater um das Meer nie verstanden. Klar hatte sie bei Ihrer ersten Überfahrt Angst gehabt, aber heute konnte sie nicht mehr sagen, ob es das Meer oder vielleicht einfach die Angst vor der ungewissen Zukunft gewesen war. Aber Dank Der Gilde und Anulf hatte sie das Meer lieben gelernt...
"Naja ich muss zugeben, dass ich mich heute auch nicht mehr ganz so wohl auf dem Meer fühle. Aber wie auch bei Kadegar, hängt dies nicht mit meinem Glauben zusammen."
"kurz berührt sie die Sanduhr an ihrem Gürtel
"Allerdings bedeutet es für mich auch nicht nur Symbolhaft den Tod.... und daher ziehe ich es auf Reisen vor, möglichst nicht zu nahe an der Reling zu sitzen. Aber ich glaube, wenn ich nie wieder auf einem Schiff reisen dürfte, dann würde ich irgendwann eingehen... dafpr nehme ich sogar leichte Schmerzen in Kauf"
Irgendwie scheint Lyra bei dem Gedanken an die Reise nach Condra, troz des bisher eher ungemütlichen Seewetters, leicht zu erstrahlen.

[Kadegar]

Schwer seufzend reibt sich Kadegar über die Schläfen. Das war echt nicht die Richtung in die er die Diskussion führen wollte, also wechselt er das Thema mit seiner üblichen Art.

"Ach, da fällt mir ein, Kydora. Habt ihr eigentlich was anderes als Steine und Perlen, oder mit was ihr in eurer Heimat so bezahlt, um die Überfahrt nach Condra Beziehungsweise die sonstigen Einkäufe zu bezahlen? Ansonsten müssen wir da noch ein Problem lösen, oder zumindest klären."

[Sandra]

DU hast damit angefangen, Kadegar.... 
Und wirft Kadegar einen Blick zu, der genau das sagt, während sie auf Kydoras Antwort wartet und noch einen Schluck von ihrem Tee nehmen will. Als sie merkt, dass auch ihr Krug schon wieder - oder immer noch - leer ist, steht sie seufzend auf, nimmt kommentarlos Kadegars Krug in die andere Hand und holt neuen Tee. Dann lässt sie sich wieder auf die Bank fallen und schaut abwartend zu Kydora.

[Kydora]

Kydora funkelt den Magister finster an. "Natürlich habe ich etwas, womit ich bezahlen kann."

Sie blickt in ihr Trinkgefäß, ein Blumentopf, und stellt zu ihrer Enttäuschung fest, dass dieser nur noch einen kleinen Schluck für sie beherbegt.

"Ich bin nur nicht sicher, ob es reichen wird. Es ist nicht gerade viel Kupfer, das ich besitze..."

[Kadegar]

Kadegars Grinsen kommt nach Kydoras Einschätzung ihres Budget wieder zurück. Doch dieses mal kein amüsiertes Grinsen.

"Da bin ich ja mal gespannt wie weit ihr damit kommt. Und vor Allem... was ihr vor habt zu tun um nicht die letzte Münze ausgeben zu müssen."

[Lyra]

Lyra muss bei Stellas Blick grinsen.
Recht hatte sie, Kadegar war schuld.

Dann folgt sie Kydoras Antwort.... Die nicht so klingt, als würde das Kupfer lange reichen würde.
"Vielleicht sollten wir uns du Gedanken vor der Reise machen?  Sonst gibt es nachher noch mitten auf dem Weg ärger.... Und Kadegar du würdest nicht so grinsen, wenn du nicht schon ein Angebot hättest... Denke auch"

Es folgt ein auffordernder Blick zu Kadegar

[Kydora]

Kydora mustert die Runde und wendet sich an den Magister.

"Ich werde vermutlich nicht sehr weit kommen. Bisher haben Münzen aber auch noch keine große Rolle für mich gespielt. Ich bin ganz gut zurecht gekommen. Immerhin musste ich mir noch keine Schifffahrt leisten."

Sie blickt in ihren leeren Blumentopf verzieht das Gesicht und schaut wieder zu dem Magister.

"Was ich vorhabe zu tun, um nicht ohne Münzen dazustehen? Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber irgendjemand braucht doch immer Hilfe und ist meistens auch bereit, dafür zu zahlen."

Sie zuckt die Schultern.
"Ich würde einfach Ausschau nach den einen oder anderen kleineren Tätigkeiten halten. Es lohnt sich ohnehin nicht langfristig zu planen."

Kydor muss grinsen.
"Es kommt ja doch immer anders, als man denkt."

[Sandra]

Stella grinst breit "Also ich würd' wen fürs Getränke holen und Spülen bezahlen...."

[Kadegar]

Mit dieser Antwort von Kydora scheint er seinem Schmunzeln zufolge gerechnet zu haben und faltet seine Hände auf dem Tisch ineinander.

"Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich wette, dass ich diesen Satz noch öfter in der nächsten Zeit hören werde. Aber Lyra hat recht, ich habe schon einen Plan. Ich bin mir sicher, dass wir dich mit etwas fehlendem Kleingeld versorgen können. Du müsstest nur die ein oder andere Tätigkeit für uns übernehmen. Nur Kleinigkeiten. Putzen, spülen, waschen..."

Er unterbricht sich in seiner Aufzählung und denkt kurz nocheinmal über
seine Worte nach und mustert Kydora abermals.

"Waschen besser nicht. Kochen brauchst du ebenfalls nicht, das mache ich auch lieber selber. Jedenfalls, eine ganze Menge an Kleinigkeiten die uns schon noch einfallen werden."

Bei seinen letzten Worten schiebt er seinen leeren Humpen in Kydoras Richtung.

"Und etwas Wasser hätte ich jetzt gerne."

[Lyra]

"Für kleinere Dienste würde ich auch zahlen... Und wenn wirklich mal etwas ganz ungeplantes teures kommt, kann ich dir auch etwas aushelfen"

Sie legt ein Kupfer auf den Tisch
"Kannst du mir einen Tee mitbringen?"

[Kydora]

Kydora nickt.

"Den Satz werdet Ihr in der Tat sehr oft von mir hören."

Sie blickt auf den Humpen, den er ihr gerade hinschob.

"Aber freut mich, dass die Hilfesuchenden doch näher sind, als ich dachte. Und danke für deine Unterstützung bei ungeplant großen Ausgaben, Lyra."

Kydora steckt sich das Kurpferstück ein steht auf und nimmt sich Lyras Becher. Beim Griff zum Humpen des Magisters wendet sie sich nochmal an ihn:

"Wirklich Wasser? Fische leben und lieben sich darin. Mir machen solche Dinge ja nichts aus, aber ihr wirkt eher wie..."

Sie mustert ihn.

"Nun denn. Eure Entscheidung."

Und mit diesen Worten dreht sich Kydora um, und geht Tee und Wasser holen.

[Kadegar]

Das Grinsen des Magisters weicht nach einem erneuten Schmunzeln wieder aus seinem Gesicht und wartet bis Kydora an der Theke ist um sich Stella und Lyra zuzuwenden.

"Das kann ja was werden mit ihr. Ich bin ja mal gespannt wie schnell sie lernen wird 'nein' zu sagen und wie schnell sie begreift wo ihr eigentlicher Platz ist. Der Platz eines Magiebegabten."

[Sandra]

Jetzt weicht auch Stellas Grinsen einem ernsteren Ausdruck und ihr Blick verfinstert sich "Der Platz eines Magiebegabten? Nicht dein Ernst, oder?... Keine Diskussion, die dem kurzen Zeitraum angemessen wäre... Aber... Davon ab wird sie im Gegensatz zu dir wohl eher nicht Stunden über Büchern verbringen..."

Sie hoffte tatsächlich, dass der Kommentar nicht so abwertend gemeint war, wie er bei Stella ankam.

[Lyra]

Lyras Blick wird kurzzeitig Steinhart und sie nickt zustimmend bei Stellas Worten
"Um seinen Platz einnehmen zu können, muss man manchmal auch erst die unschöneren Wege in dieser Welt gehen. Nicht jeder ist so behütet aufgewachsen, wie du. Wenn ich so zurück denke, hätte ich dieses Angebot mit Freude angenommen. Es gibt wahrlich schlimmeres als Leuten die Getränke hinterher zu tragen"

Auch sie hofft, dass Kadegar Worte einfach nur ungeschickt gewählt waren