Autor Thema: in und um Fanada im Spätherbst (264 n.J.)  (Gelesen 4972 mal)

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Offline Lilac

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in und um Fanada im Spätherbst (264 n.J.)
« am: 13. Nov 14, 23:05 »
Der Tag war kalt, aber klar. Die Bäume trugen kaum noch Laub, die farbige Pracht lag nun am Boden und ließ diesen zum Teil gefährlich glatt werden. Die Tiere waren im Fellwechsel und auch die Menschen hüllten sich wieder in dickere Kleider.
Mit roten Wangen und blitzenden Augen kamen Dječak und Jabucica während eines frühmorgendlichen Ausrittes am Stadttor vorbei. Die Pferde schnaubten und schlugen übermütig mit den Köpfen. Die kleine Vollblutstute, die der Bursche an der Hand mitführte, brach immer wieder spielerisch aus, bockte oder lief seitwärts. Zum Glück ließen sich weder "Großer" noch "Kupfer" davon anstecken und Dječak hatte auch nie viel Mühe, sie mit Worten oder einem Zupfen an der Führleine zur Vernunft zu bringen.

"Lass uns nochmal galoppieren und dann den Rest der Strecke zum Abkühlen nutzen!", schlug Jabucica vor.
Ihr Bruder nickte und als sie ein gutes Stück vom Stadttor entfernt waren, trieben die Geschwister ihre Pferde zuerst in einen schnellen Trab und schließlich in den Galopp.
Hierbei achteten sie darauf, dass Dječaks Pferd den Kopf vorne hatte und Jabucica hielt sich mit "Kupfer" am Schluss. So lernte das Vollblutstütchen, dass es als Handpferd nicht vorpreschen durfte. Gleichzeitig brauchte es aber auch keine Angst zu haben, zurückzufallen, da ja hinter ihm noch ein anderes Pferd war.
Dječak war sehr zufrieden mit dem Jährling. In der kurzen Zeit, in der er sich nun um das Vollblut kümmerte, hatte es bereitwillig gelernt sich überall anfassen zu lassen, still zu stehen, wenn es geputzt wurde und als Handpferd mitzulaufen. Zudem wuchs seine Ausdauer mit jedem Ausritt. Der Bursche vermutete, dass es eines Tages zu den schnellsten und durchhaltestärksten Pferden Engoniens gehören würde.

Schließlich kam das Stadttor wieder in Sicht und die beiden Reiter mit ihren drei Pferden ritten in lässigem Schritt hindurch. Laut hallte das Klappern der Hufeisen in den Gassen Fanadas. Die Pferde waren gut bewegt worden und freuten sich nun auf ihre Futterration. Auf Dječak und Jabucica wartete in der warmen Küche Jenna mit dem Frühstück.

"... weiß sie inzwischen, wie sie das Geld aufbringen will?", setzte Jabucica eine Konversation fort.
"Soweit ich das mitbekommen hab, wollte sie mit Stickereien und Käse und Anteilen von ihrem Lohn bezahlen.", antwortete Dječak.
"Noch mehr Stickereien? Wenn dieser Winter vorbei ist, hat Jenna keine Fingerkuppen mehr!", ächzte Jabucica.
« Letzte Änderung: 13. Nov 14, 23:08 von Lilac »
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl