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Autor Thema: [Magie] Entzug oder Pool?  (Gelesen 1903 mal)

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Offline Kadegar

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[Magie] Entzug oder Pool?
« am: 12. Mai 15, 09:32 »

Achtung dieses Thema beinhaltet Magiediskussionen!


Heute ist wieder ein Tag der großen Denkerei und ich bin wieder auf folgendes Thema gestoßen.


Hat ein Magier einen gewisses Reservoire an Magie in seinem Körper, welches er aufbrauchen kann (Magiepool) oder speichert er seine Kraft nicht in seinem Körper, sondern arbeitet mit der Magie in der Umgebung, was ihn körperlich und geistig anstrengt (Entzug).


Einige Fragen brachten mich dazu mich mit diesem Thema zu beschäftigen.
• Warum / Wird ein Magier geblendet, wenn er sich Astral einen mächtigen Magier anschaut?

• Wird ein Magier von einem magischen Zirkel aufgehalten?

• Warum brechen viele Magier zusammen, wenn sie nach Regelwerk keine Magiepunkte mehr haben?

• Wie regeneriert sich die Kraft beim schlafen/meditieren?

• Zaubern auf verseuchtem Gebiet?

• Wie funktioniert Magie übertragen?

• Arbeitet die klassische Fädenmagietheorie mit Entzug oder Pool?

• Ist ein Magier ein magisches Wesen?

• Wie sieht das ganze bei Priestern aus?




Ich selbst freunde mich in letzter Zeit immer mehr mit der Erschöpfung / Entzug Variante an (Was vielleicht auch dran liegen kann, dass ich Shadowrun inzwischen echt cool finde) und versuche meine IT Magiesicht daran anzupassen und überlege die Umsetzbarkeit im LARP.


Zunächst möchte ich drauf hinweisen, dass dadurch nicht das Regelwerk aufgehoben werden soll. OT soll immernoch mit Punkten gerechnet werden, es geht um eine IT Erklärung der Geschichte.

Nachfolgend werde ich die Fragen oben einmal für mich Entzugfreundlich zu beantworten versuchen und würde mich über Meinungen, Ansichten und Kritiken von euch dazu freuen.

Ich versuche hiermit nicht die eine oder andere Art von Magiern auszuschließen oder wegzudefinieren, sondern eher herauszufinden ob beide Arten (nebeneinander) existieren können.


• Warum / Wird ein Magier geblendet, wenn er sich Astral einen mächtigen Magier anschaut?


Mit der Entzugtheorie würde ein Magier beim Anblick eines anderen Magiers nicht geblendet werden. Warum auch? Schließlich hat der Entzugsmagier keine geballte Magie in sich. So ist das Spiel auch schöner und es werden keine Lehrlinge geblendet wenn sie Großmeister anschauen und keiner muss mit Punkten protzen um herauszufinden wer von wen geblendet wird. (Ab wann wird man überhaupt geblendet?) Dies schließt nicht aus, dass mächtige magische Objekte oder magische Wesen andere Magier beim betrachten blenden können.


• Wird ein Magier von einem magischen Zirkel aufgehalten?


Eine Frage die schon lange offen ist und von verschiedenen Leuten anders beantwortet wird. Bei der Beantwortung dieser Frage möchte ich die Argumentation über die DS2 Formel des Zaubers weglassen und mich weiter nur auf die Pool/Entzug Frage konzentrieren. Da ich ein Freund der Antwort bin, dass ein Magier von einem magischen Zirkel nicht gefangen wird, spricht das für mich für den Entzugmagier. Keine Magie im Körper, also kommt er raus. Der Entzugsmagier hat schließlich nur die Zugriffsmöglichkeit zur Magie.


• Warum brechen viele Magier zusammen, wenn sie nach Regelwerk keine Magiepunkte mehr haben?


Warum brechen Poolmagier zusammen wenn sie ihre Magiepunkte leergezaubert haben? Die Überlegung, dass ihr Körper die Magie im Körper braucht um richtig zu arbeiten finde ich nicht ganz passend. Ein fast leerer Magier würde dann eher alles dafür tun um sich wieder aufzuladen. Der Entzugsmagier bekommt Kopfschmerzen und je nachdem auch Schwächeanfälle, da sein Körper und Geist einfach überansprucht ist.

• Wie regeneriert sich die Kraft beim schlafen/meditieren?


Für den Entzugsmagier ist es einfach ein erholen. Was tut aber der Poolmagier? Die magische Kraft die er wieder in sich aufnimmt muss irgendwo herkommen. Saugt er also im Schlaf seine Umgebung auf? Wird er verdorben, wenn die Magie an dem Ort verseucht ist? Kann eine große Gruppe von Magier so einen Ort leer saugen?

• Zaubern auf verseuchtem Gebiet?


Wie sieht es also aus, wenn ein Magier an einem Ort ist, an welchem die Magie des Landes “verseucht” ist? Der Entzugsmagier wird hier Probleme bekommen diese Magie zu formen. Der Poolmagier kann problemlos zaubern, da er sich ja auf “sauberen” Boden aufgeladen hat, bekommt dann aber Probleme, wenn er sich dort wieder neu aufläd.

• Wie funktioniert Magie übertragen?


Mit diesem Punkt habe ich noch die meisten Probleme für den Entzugsmagier. Der Poolmagier tut genau das was der Zauber sagt, er überträgt Magie. Als Entzugsmagier kann ich mir diesen Zauber am ehesten als Heilzauber zurecht biegen, mit dem ich einfach Entspannung hervorrufe. So wird ein Magie entziehen auch als Angriff auf den geistigen Zustand des Entzugmagiers gewertet.

• Arbeitet die klassische Fädenmagietheorie mit Entzug oder Pool?


Eine der klassischen Magietheorien, die Fäden Theorie bei denen der Magier die Fäden im Astralraum so verknotet, dass Zauber entstehen passt in meinen Augen auch eher auf die Entzugstheorie, da der Magier die Fäden verändert, was anstrengend ist und keine neuen Fäden aus seinem Pool erzeugt mit denen er die Knoten erzeugt.

• Ist ein Magier ein magisches Wesen?



Wenn man nicht gerade eine Steinfee ist *zwinker* ist ein Entzugsmagier also auch kein magisches Wesen, bei dem Poolmagier hängt es wohl sehr davon ab wann ein Wesen als magisches Wesen bezeichnet wird. Da bin ich mir bei der Antwort also nicht sicher.

• Wie sieht das ganze bei Priestern aus?


Eine Frage die ich auch eher Entzugsfreundlich beantworten würde, sofern man die Priesterrolle nicht nach dem Dungeons & Dragons Modell spielt, in welchem der jeweilige Gott den Priester eine gewisse Kraft zur Verfügung stellt mit welcher er tun und lassen kann was er will. Der Priester bittet also in der entzugsfreundlichen Antwort den Gott um ein Wunder und der Gott kanalisiert durch den Priester die erbetene Kraft, was den Priester entsprechend körperlich und geistig beansprucht.





Soviel zu meinen Gedanken am Vormittag.


Nun seid ihr dran.







Lass mich, ich kann das!
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Offline Sandra

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Re: [Magie] Entzug oder Pool?
« Antwort #1 am: 12. Mai 15, 09:48 »
Ein Zusatz von mir zum Magie Übertragen:

Würde ich jetzt nicht nur in Bezug auf andere Magier "auffüllen" sehen wollen (bzw. die Frage nach dem "entspannen" in deiner Überlegung) sondern etwas mit dem man generell magische Kräfte bewegt/leitet usw. z.B. auch in Artefakte.
Macht die Überlegung für den Zauber zwar nicht weniger komplex, gehört für mich aber eigentlich mit dazu^^
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Offline Jeremias

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Re: [Magie] Entzug oder Pool?
« Antwort #2 am: 12. Mai 15, 10:12 »
Ich zäume das Ganze mal von der Priesterseite aus auf. Dabei nehme ich Damian als Referenz, da ich aktuelle einer Charaktere bin, der am meisten auch im Kampf zaubert.
Damian zaubert mit "Entzug". Er sieht sich als einen Kanal für seinen Gott, der durch ihn hindurch wirkt. Als besonders gläubiger Priester, mit hohen Weihen, etc. kann er dieses göttliche Wirken länger aushalten als bspw. Leonie.
Damit einher geht übrigens, dass ich den Zauber "Magie übertragen" nicht nutze (Jenny BTW auch nicht) und ihn auch nicht annehme. Denn ich finde auch die von dir gemachte Erklärung für Priester nicht stimmig.

Wichtig ist, was bringt mehr schönes Spiel, auch für Nichtmagier? Entzugssysteme wie Shadowrun sind mWn auch Systeme, die Nichtmagier stärker bevorzugen...
Spielvorteile "Entzug":
- Ausspielen des Magiers nach grösseren Zaubern, vergleichbar mit Hammerschwingern, etc.
- Sichtbare Erschöpfung nach vielen Zaubern, vergleichbar mit langen Kämpfen
- Angriffe auf geistige Gesundheit verringern auch Zauberfähigkeit, etc.
Spielvorteile "Pool":
- Ausspielen des "Ich habe zuviel Kraft in mir"-Problems (s. bspw. Superman, Cardboard-Speech)
- Eher das intendierte System (s. Magie übertragen, etc.)

Meiner Meinung nach überwiegen die Spielvorteile eines Entzugssystems.


Ich gehe übrigens direkt mal einen Schritt weiter ins Regelsystem, und schreibe mal zwei Ideen runter:
- Schmerzen/Verletzungen beeinträchtigen die Konzentration. Verwundete Magier können auf weniger Prozent ihres Gesamtpools zugreifen oder Wunden kosten regeltechnische Magiepunkte.
- Magier können potentiell mehr zaubern (pro Tag), aber akut weniger (also pro Stunde/Minute/whatever). Siehe DF-System. Bspw. hat man 4mal soviele Magiepunkte, aber pro Stunde kann man nur ein Zwölftel davon abgreifen.

Die Ideen sind auch kombinierbar, dann kann ein verwunderter Magier nur noch auf einen kleineren Anteil seiner Magiepunkte zugreifen.


Ich muss gerade zugeben, dass mir die Idee gefällt, dass Wunden Magiepunkte kosten... Das würde den Fightermage (oder auch Fighterpriest) stark einschränken.

Offline Noxius Armatura

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Re: [Magie] Entzug oder Pool?
« Antwort #3 am: 12. Mai 15, 10:20 »
Ich leg mal meine 10 Cent dazu:
ich denke das ganze ist eher als eine Mischform anzusehen.
Ein Magier kann nur so viel Magie als Pool aufnehmen, wie er gerade maximal gleichzeitig führen kann. Dies erfordert Konzentration, weswegen das ein flüchtiges Potential ist (wie der RAM beim PC).
Nun zu den einzelnen Fragen

• Warum / Wird ein Magier geblendet, wenn er sich Astral einen mächtigen Magier anschaut?
von einem einzelnen Magier wird er nicht geblendet, außer der Magier ist gerade entsprechend aufgeladen, dass eine Blendung auftreten kann (s.o.)
Wenn der Schüler also ein Ritual betrachtet, wo mehrere Magier einen Verbund eingegangen sind um zu zaubern sieht er das Gesamtkonstrukt und kann so geblendet werden. Ansonsten sollte ein Blenden durch einen einzelnen Magier nur im Falle einer Magischen Überladung (das Gegenteil vom Ausbrennen) der fall sein. Der einzelne Durchschnittsmagier würde bei einer derartigen Energiemenge verbrennen/verpuffen, die benötigt wird um einen anderen erblinden zu lassen.

• Wird ein Magier von einem magischen Zirkel aufgehalten?
Er muss seinen aktiven Pool fallen lassen. er kann also keinen Zauber wirken und dabei den Kreis verlassen, ansonsten aber schon.

• Warum brechen viele Magier zusammen, wenn sie nach Regelwerk keine Magiepunkte mehr haben?
Überanstrengung. Wenn ich meinen Magiepool schlagartig auf 0 entleere breche ich zusammen. Wenn ich die ganze Zeit auf minizaubern arbeite, die meinem Charakter kaum oder keine Kraft abverlangen, dann bin ich nachher vielleicht müde, aber breche nicht zusammen. Ähnlich als ob ich einen Sprint von 2km hin lege oder diese Strecke gemütlich gehe. Magie ist in diesem Fall eher wie eine Art Ausdauer beim Zaubern anzusehen

• Wie regeneriert sich die Kraft beim schlafen/meditieren?
Die "Kraft" regeneriert sich nicht, sondern der Magier. Eine übermäßige Nutzung von Magie kann körperliche Schäden hervorrufen. Ich führe hier wieder das Beispiel des Sprinters an. Wenn ich genug ausdauer habe um 2km zu sprinten und stattdessen 5km ohne pause sprinte, falle ich danach Tod um und das wars. Durch eine ausgiebige Ruhepause kann sich der Körper des Magiers erholen, denn er mag zwar ein lenker magischer Energien sein, doch wenn man seinen Körper anstrengt muss er auch ausruhen können.

• Zaubern auf verseuchtem Gebiet?
Sobald ein Magier auf verseuchtem Gebiet ist, wird sein innenliegendes Potential von den Verseuchten Energien angegriffen. Wenn du einen Schluck Wasser in ein Fass voll Gift schüttest, trinkst du dennoch mehr Gift als Wasser, wenn du ein Glas Wasser entnimmst. Magie ist nur unter Anstrengung haltbar oder indem man sie wegsperrt, aber wenn die Energien einen (ohne entsprechende Schutzmechanismen) durchdringen, dann verseuchen sie auch die gehaltene Magie.

• Wie funktioniert Magie übertragen?
Man kann sich das Ganze wie eine spritze mit Adrenalin vorstellen. Es ermöglicht der Person die Entlastung des eigenen Körpers auf kosten einer anderen Person. Streng genommen "repariert" der übertragene Magier das u.u. angeschlagene, Magische geflecht des Empfängers und ermöglicht es dem Magier sich erneut, voll und ganz auf seinen Körper zu verlassen.

• Arbeitet die klassische Fädenmagietheorie mit Entzug oder Pool?
ich bin immer noch der Meinung, dass eine Mischform vorliegt.

• Ist ein Magier ein magisches Wesen?
hierzu ist von Nöten ein "magisches Wesen" zu definieren. Viele definieren magische Wesen als wesen, die man nur mit magischen waffen verletzen kann, oder besser verletzen kann. In dieser Hinsicht NEIN der Magier ist KEIN magisches Wesen. Man könnte ihn höchstens als eine Art zwischenelement zwischen magischen und unmagischen wesen betrachten. Als die Brücke zwischen den Kreaturen, die Magie aufgrund von Magie existieren und denen, die keine Magie spüren können. Sie sind in dem Moment als magisch (aufgeladen) zu betrachten, in dem sie zaubern oder magie "aufladen" um zu zaubern. In diesem Fall würde eine magische Waffe unter umständen auch mehr schaden verursachen und nicht nur den Körper, sondern auch den astralkörper des Magiers verletzen

• Wie sieht das ganze bei Priestern aus?
Priester sind meiner Meinung nach keine Zauberwirker. Sie Wirken ihre Wunder nicht selbst, sondern lassen diese durch mächtige, übernatürliche Wesenheiten wirken.
Anders sieht es aus, wenn der Gott seinem Priester eigene Kräft gibt, über die er selber verfügen kann ohne den Gott (die SL) jedes mal um Erlaubnis zu fragen.
In diesem Fall ist der Priester ein klerikal-Magier. Er hat dann zwar die Kräfte von seinem Gott erhalten, doch fehlt die Kontroll-Instanz und der Priester könnte unbewusst etwas mit dieser Kraft tun, was seinem Gott missfällt.
Beispiel: Damian ist in der Lage einen Schutzzauber aus eigenem Ermessen anzuwenden. Dies kann er unter Aufwendung göttlicher Macht. Zwar kann Alamar intervenieren, aber Damian hätte damit im Kampf um den Schwarzen Mond theoretisch einen getarnten Szivar-Kultisten damit schützen können. Wenn der Zauber ein von Alamar kontrollierter Zauber ist (dieser also als Kontrollinstanz dazwischen steht) dann hätte der Zauber nicht wirken/einfach verpuffen müssen. Wenn Damian also einen Gottesdienst abhält und einen Massensegen durch Alamar persönlich sprechen auf alle anwesenden Alamar-Anhänger sprechen würde (SL sagt: ritual erfolgreich, ihr wurdet nun von alamar gesegnet), dann würde der Kultist dabei ausgespart bleiben.