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Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht

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Mel:

--- Zitat von: Birgit am 16. Jun 15, 12:11 ---Leonia nahm den Kaffee dankend an .
Nein,so gut wie der von Frau Jelena ist er wahrlich nicht,wenigstens ist das Gebräu was sie hier Kaffee nennen heiß.
Bei dem Gedanken an Jelenas Reaktion auf diese dünne Plörre huschte ein schwaches Grinsen über ihr Gesicht.
Als Lorraine sich vorbeugte krampfte sich der Magen der Askariern zusammen,angestrengt lauschte sie den Worten der Chevaliere. Als diese sich wieder zurücklehnte sprach Leonia leise:  Ich werde ihn nie vergessen,ich hoffe nur das mich dieser Alptraum aus seinen Fesseln entlässt.

--- Ende Zitat ---

"Das wird er nicht." stellte Lorainne nüchtern fest.
"Man vergisst nichts. Kein Detail. Alles brennt sich in die Seele ein und du wirst noch eine Weile brauchen, bis Du darüber hinwegkommst. doch dann wird es besser, das verspreche ich Dir. du wachst nicht mehr jede Nacht schweißgebadet auf, du hast die Gesichter nicht mehr jeden einzelnen Moment eines Tages vor Augen. Du wirst Dich nicht mehr schuldig fühlen. Es wird besser. Ich weiss, wovon ich spreche."

Lorainne dachte an den Tag in Tiefensee, als Simon und Jacques...
Es war so lange her und doch vergaß sie nicht das Gesicht des jungen Knappen, kaum älter als sie. sie vergaß nicht den Moment, als er den Kopf beugte und ihre Axt seinen Nacken traf.
Es war so, als fühlte sie die Wucht des Schlages erneut in ihren Armen, sie hörte Knochen und Wirbel bersten.

Sie unterdrückte das Zittern, indem sie ihre Hände flach auf die Tischplatte presste. Sie schien ruhig als sie weitersprach: "Den ersten Toten vergisst man niemals. egal, ob er ein namenloser Fremder war, oder ein Freund."

Yorik:
Man gewöhnt sich daran... Der Novize schnaubte kurz, halb verächtlich, halb bedauernd. Selbst heute kam es noch hin und wieder vor, dass Iliana durch seine Träume spukte, und die Vorstellung, all das nochmal zu erleben - die schlaflosen Nächte, die düsteren Tagträume - legte eiserne Ketten um sein Herz. Zumal die gestrige... Erfahrung nochmal etwas ganz anderes war. Yorik fühlte sich so schmutzig, so als sei jeder Teil seines Körpers von der Dunkelheit infiziert, als würde sie ihn nie mehr loslassen. Gestern Abend, als er Aiphosya umarmt hatte, wäre ein paar Male fast zurück gezuckt, aus Angst, sie könne es bemerken...

Yorik nickte etwas ruckartig mit dem Kopf, um den Gedanken loszuwerden, dann stach er seinen Löffel erneut in den Haferbrei. "Ja, du hast Recht", stimmte er Lyra leise zu, "ich kann jetzt nicht aufhören." Er musste weitermachen, für seine Freunde, für Aiphosya, im Namen Lavinias. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, wenn er daran dachte, wie seine Priestermutter wohl auf seinen aktuellen Zustand reagieren würde... Der Löffel wurde zum Mund geführt, und ein paar Augenblicke lang herrschte absolute Stille zwischen den Beiden.

Dann ließ er den Löffel erneut fallen und sah Lyra in die Augen. "Aber sag mal...", begann er vorsichtig. Ein Gedanke hatte sich in seinen Kopf gedrängt, und er musste ihn äußern, so peinlich das auch sein mochte. "Glaubst du, das... also ich meine - wird alles in Ordnung sein, mit..." Er wurde puterrot, und verlegen schaute er nach unten, an der Tischplatte vorbei, auf seine Beine. "Ich meine, du hast die Heilung ja vorgenommen..."

Lyra:
Yorik hatte recht dazu verächtlich zu schnauben, ihre Worte klangen sehr veroht. Aber sie konnte ihn doch nicht belügen und behaupten, dass alles wieder gut werden würde. Es würde wieder besser werde... Vermutlich... Aber nie wieder einfach gut.

Als sie sah wie Yorik tapfer sein Essen herunter zwang, begann sie selber auch zu essen. Sie würde die Energie auch brauchen.
Lyra verstand seine Sorgen und sie hätte auch ihm auch hier seine Angst genommen, aber auch hier wäre es eine reine Lüge gewesen. Sie atmete einmal.unbewusst tief ein und aus bevor sie dem Novizen seine Frage beantwortete.
"Du warst sehr schwer verletzt und grade diese Region ist sehr schwierig zu Heilen.... Ich denke, dass du durchaus noch grundsätzlich funktionsfähig bist. Aber ich kann dir nicht sagen, wie schnell und ob es komplett ausheilt. Auch wenn ich gestern gesagt habe, dass du sicher tolle Kinder haben wirst, möchte ich dir heute nicht versprechen, dass dies noch möglich ist."
Traurig sah sie den jungen Novizen an.

Birgit:


--- Zitat von: Mel am 16. Jun 15, 15:55 ---

"Das wird er nicht." stellte Lorainne nüchtern fest.
"Man vergisst nichts. Kein Detail. Alles brennt sich in die Seele ein und du wirst noch eine Weile brauchen, bis Du darüber hinwegkommst. doch dann wird es besser, das verspreche ich Dir. du wachst nicht mehr jede Nacht schweißgebadet auf, du hast die Gesichter nicht mehr jeden einzelnen Moment eines Tages vor Augen. Du wirst Dich nicht mehr schuldig fühlen. Es wird besser. Ich weiss, wovon ich spreche."

Lorainne dachte an den Tag in Tiefensee, als Simon und Jacques...
Es war so lange her und doch vergaß sie nicht das Gesicht des jungen Knappen, kaum älter als sie. sie vergaß nicht den Moment, als er den Kopf beugte und ihre Axt seinen Nacken traf.
Es war so, als fühlte sie die Wucht des Schlages erneut in ihren Armen, sie hörte Knochen und Wirbel bersten.

Sie unterdrückte das Zittern, indem sie ihre Hände flach auf die Tischplatte presste. Sie schien ruhig als sie weitersprach: "Den ersten Toten vergisst man nicht!

--- Ende Zitat ---

...oder ein Freund....bei dem Gedanken einen Freund an Gevatter Tod zu verlieren zuckte sie merklich zusammen.
Als sie Lorraine ansah, merkte sie wie diese sich am Tisch festhielt.
Du scheinst zu wissen wovon du sprichst, und ich hoffe du behältst recht.
Die Askarierin leerte ihre Tasse und schickte sich an aufzustehen.

Mel:
Sie sah wie Leonia zusammenzucken und nickte ihr zu:"Ich sehe, Du verstehst es, doch glaub nicht, dass man darauf vorbereitet ist. Das ist man niemals."

Als Leonia sich erhob, stand Lorainne ebenfalls auf:"Gib gut auf Dich acht, und auf Deine Kleine. Ich hoffe Shejan ist ihr ein guter Vater. Halte Deine Familie zusammen, denn sie ist Alles."

Ihr Blick wurde weich, als sie auf Benjen hinunter sah.
Sie dachte an das Schwert, dass durch ihre Gegener fuhr, während sie seinen Antrag bejahte, an das Blut, welches an ihr haftete, als sie ihn küsste.
Er hatte ihr gestern die Stärke gegeben, die sie nicht hatte aufgeben lassen. Wann immer sie ihn nicht mehr brüllen hörte, hatte sie sich angstvoll umgesehen, nach ihm gelauscht, bis Destus ihr gegen den Schlachtenlärm ins Ohr gebrüllt hatte, dass er noch unversehrt war.
Wiederlegte sich die Angst krampfend um ihr Herz.
Und doch lebte er. Ebenso wie sie.

Ihr schien noch ein Gedanke zu kommen und sie hielt Leonia zurück:"Seid ihr eigentlich verheiratet?"

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