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Westmynd - Der Morgen nach der Schlacht

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Vanion:
Mit einem lauten Klatschen versank Vanions Kopf im Brunnen. Er bibberte und zitterte, als er sich aufrichtete, aber zumindest war er endgültig wach. Die plötzliche Kälte tat gut, und die wärmende Sonne auf der Haut zu spüren war noch besser. Kurzerhand rief Vanion einen kleinen Jungen von vielleicht acht, neun Jahren an, der gerade über den Hof eilte, und bat ihn um einige Mitbringsel aus der Küche. Er wollte nicht in den Speisesaal. Zwar hatte er Hunger, doch noch mehr hatte er Angst vor Lorainne. Würde sie es ihm zum Vorwurf machen, dass Silas tot war und er nicht? Er, ein Roquefort?
Nachdenklich fuhr er sich durch die nassen Haare, dann sah er blinzelnd in Richtung Sonne. Nun fang dich mal, Kleiner. Der Tag ist schön und die Schrecken sind im Gestern geblieben.
Der Junge war wieder da, mit frischen Brot und einem Krug Milch. Kurzerhand setzte Vanion sich an den Brunnen und begann zu essen, nicht ohne ein Kupferstück für den Kleinen aus seiner Tasche gezogen zu haben. 

Anders:
Anders lauschte Sasha mit ebenfalls schief gelegtem Kopf. Sie erwischte sich manchmal dabei wie sie die Bewegungen der Wolfselfe spiegelte wenn sie sich unterhielten, aber ihr war es so angenehm. So konnte sie besser erkennen wie die Elfe gerade zu ihr stand.
Kurz blitzte in ihren Gedanken das Bild von Sasha mit pelzigen Wolfsohren auf und sie unterdrückte mühsam ein kichern. Nicht jetzt!

"Man hat mir beigebracht möglichst wenig zu vergessen. Und tatsächlich könnte sich dir nichts sagen was ich nicht mehr weiß..... Ähm... Das ergibt keinen Sinn, dann hätte Ichs ja auch nicht vergessen.", kurz schüttelte sie den Kopf um aus diesem Karusell auszusteigen und wieder auf ihren Gedanken Weg zurück zu gehen. "Ich könnte die noch den genauen Wortlaut der Rede sagen die Vanion damals gehalten hat als wir nach Lorainne suchten. Oder als du mir erklärt hast das die drei Wolfsgötter wirklich Wölfe sind und nicht der eine ein Hund und der dritte eine Katze."
Jetzt musste sie doch grinsen. Wenn Sie daran dachte wie Maugrimm damals Wut entbrannt an ihr vorbei gestürmt war.
Sie überlegte nochmals, suchte nach etwas das eine Lücke in ihrem Kopf hinterlassen hatte. "Ich weiß tatsächlich nur eine Sache nicht mehr.", murmelte sie schließlich.
Sie rieb sich nochmal die Augen und beobachtete Vanion der seinen Kopf im Brunnen versenkte.
"Ich will auch eigentlich nicht vergessen. Alles was ich erlebt habe macht mich zu der die ich bin. Ich bin mir sicher ich wäre nicht halb so sturr wenn ich Dinge plötzlich vergessen würde. Aber..."
Jetzt wurde es schwierig. Wie sollte sie das erklären?

"Ich versuch es mal so. Mein Kopf weiß ganz genau was mich in meinen Träumen heimsucht. Mal mehr oder weniger stark. Tagsüber sind die Dinge auch gar nicht so schlimm. Nur nachts. Es sind Bilder die einen nicht mehr loslassen, Erlebnisse... Und Ähnliches. Die darf ich zum Teil auch nicht vergessen! Weil sie wichtig sind, aber... Ich würde ihnen gerne sagen... Sowas wie... Schön das du hier bist, aber ich kenn dich schon. Du hast mir viel bei gebracht. Du brauchst mich nicht dran erinnern. Ich vergess dich schon nicht. .... Oder so? Klingt das blöd?"
Unsicher schaute sie zur Wolfselfe. "Es sind halt Fehler oder andere Dinge, aber sie sind doch auch... Wichtig... Irgendwie... Auch...", wieder strich sie unbewusst über die Narbe an ihr Wange und dann an ihrem Hals, " wenn ich mich für sie schäme..."
Sie ließ den Blick nocheinmal schweifen und schaute dann wieder zu Sasha. "Gorix hat gesagt, ich soll an meine Zukunft denken. Aber ich hab mir nie Gedanken über meine Zukunft gemacht. In meiner Vergangenheit war sie nie besonders wichtig. Und Maugrimm hat gesagt ich war ein Werkzeug.... Aber ich glaube ich denke immer noch wie eins. "

Simon de Bourvis:
Bei der Abreise der Fürstin aus Norador und ihrem Gefolge war er unbemerkt in seiner Ecke sitzen geblieben.

Was hätte er auch sagen sollen, unrasiert schmutzig und in der schmuddeligen Kutte? Er hatte ihr ja schon alles gesagt, was zu sagen war.

"On est partis c'tait fin juin
 On s'est embrass serr la main
 Un pour tous et tous pour un
 Et puis chacun a pris son ch'val
 On avait tous aussi peur
 On s'est jur la main sur l'coeur
 Qu'on s'reverrait avant dix ans"

Sie hatte allerdings genauso übernächtigt ausgesehen.

Ach...an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit...sie hätten wohl sogar andere Menschen sein müssen...

"C'est la vie!"

Er rieb sich übers Gesicht. Zeit die Gedanken zu sammeln und sich um Wichtigeres zu kümmern.

Er erhob sich, nahm noch einen Schluck aus der Flasche und schlurfte zu den Anderen.

Einen letzten Blick über die Schulter auf den in der Ferne verschwindenden Blau-Roten Federbusch.

Isabella.
Ihr Name war Isabella!

Birgit:

--- Zitat von: Mel am 16. Jun 15, 22:25 ---Sie sah wie Leonia zusammenzucken und nickte ihr zu:"Ich sehe, Du verstehst es, doch glaub nicht, dass man darauf vorbereitet ist. Das ist man niemals."

Als Leonia sich erhob, stand Lorainne ebenfalls auf:"Gib gut auf Dich acht, und auf Deine Kleine. Ich hoffe Shejan ist ihr ein guter Vater. Halte Deine Familie zusammen, denn sie ist Alles."

Ihr Blick wurde weich, als sie auf Benjen hinunter sah.
Sie dachte an das Schwert, dass durch ihre Gegener fuhr, während sie seinen Antrag bejahte, an das Blut, welches an ihr haftete, als sie ihn küsste.
Er hatte ihr gestern die Stärke gegeben, die sie nicht hatte aufgeben lassen. Wann immer sie ihn nicht mehr brüllen hörte, hatte sie sich angstvoll umgesehen, nach ihm gelauscht, bis Destus ihr gegen den Schlachtenlärm ins Ohr gebrüllt hatte, dass er noch unversehrt war.
Wiederlegte sich die Angst krampfend um ihr Herz.
Und doch lebte er. Ebenso wie sie.

Ihr schien noch ein Gedanke zu kommen und sie hielt Leonia zurück:"Seid ihr eigentlich verheiratet?"

--- Ende Zitat ---

Nein! Darauf kann man nicht vorbreitet sein . Ich denke es hat auch etwas gutes, es lehrt uns die Zeit die wir gemeinsam haben zuschätzen.Nur manchmal ist diese zu kurz.
In diesem Moment richtete Benjen das wort an die Askarierin, sie nickte zustimmend .
Ihr habt Recht Benjen, ich mache mir da auch nichts vor.
Wie würdet ihr euch fühlen, wenn jemand der einem guten Freund von euch sehr am herzen liegt, in euren armen stirbt?
Nach diesen Worten wand sich sich wieder der Chevaliere zu : Ja ohne unsere Familien würden wir solche Torturen wie den gestrigen Tag nicht überleben.
Oh, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.Die kleine Lima ist meine Sonne und mein Abendstern.während sie sprach fasste sie an ds Band mit der Kanope in die ihre Tochter einen Kuss gehaucht hatte.
Und ja, Shejian ist ihr ein guter Vater.Ich bin selbst überrascht, wie fürsorglich er sein kann.
Ein lächeln huschte über Leonias Gesicht als sie an ihren Ordensbruder dachte.
Im weggehen erwischte ihre Freundin sie eiskalt mit ihrer Frage.
Verheiratet? Wieso sollten wir verheiratet sein? Darüber hab ich noch nie nachgedacht.Wozu auch ?
Sprachs und wandte sich zu gehen.

Yorik:

--- Zitat von: Lyra am 16. Jun 15, 23:26 ---Die Fee schüttelte leicht mit dem Kopf
"Yorik, ich habe schon sehr viele Wunder gesehen. Eine absolute Sicherheit gibt es nie"
Sie schweigt kurz, blickt ihm dann direkt in die Augen und spricht mit ungewohnt ruhiger Stimme weiter
"Du bist ein Diener Lavinias und so gnädig die große Mutter auch sein kann, um so grausammer prüft sie die die sich ihrer als würdig erweisen wollen. Also so sie es möchte wird sie dir deinen wunsch irgendwann erfüllen, aber glaube mir der Weg dahin wird dich durch die dunkelsten Täler führen"

Sie wusste das ihre Worte nicht unbedingt Mut machten, aber sie gaben dem jungen Novizen vielleicht  Kraft weiter zu machen und  etwas Hoffnung

--- Ende Zitat ---

Das erste, was Yorik auf der Zunge lag, war ein weiterer zynischer Komentar - doch er bremste sich und nahm sich Zeit, über Lyras Worte nachzudenken. Wen die Götter lieben, den prüfen sie. Es war nicht das erste Mal, dass er diese Readewendung hörte, und noch immer klang sie in seinen Ohren wie eine grausame Floskel. Doch gleichzeitig musste er an all das denken, was Rania in der Vergangenheit durchgemacht hatte - und an die Worte, die Worte, die SIE in der Herberge vor Fanada an ihn gerichtet hatte. SIE hatte ihn gerufen - und von Anfang an war klar gewesen, dass dies nicht einfach werden würde. Yorik seufzte. "Ich habe selbst schon Dinge vollbracht, die Andere Wunder nennen würden, Lyra", sprach er mit überraschend fester Stimme. "Doch ich werde mich nicht darauf ausruhen und warten, dass mir selbst eins wiederfährt. Ich werde mein Schicksal akzeptieren, so wie die Mutter es mir  zuteil werden lässt."
Zeit, endlich erwachsen zu werden, dachte er sich.

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