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Auf dem Rückweg von Condra

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Polliver:
Elías spürte Verärgerung in Rania's Stimme

"Ich kann nicht Buße tun, da ich gottlos bin, Rania...
Und Ihr meint, meine Person einschätzen zu können, doch letztlich könnt Ihr das nicht.... Ich habe nicht das ein oder andere Mal Dinge getan, die meiner Seele geschadet haben. Ich tat sie mein ganzes Leben... und ich musste sie nicht tun, sondern tat sie aus Überzeugung.... zumindest damals...."

Elías spührte nun auch leichte Verärgerung in sich...

"Nun sagt mir, Priesterin.... Wer soll meine Seele retten, wenn kein Gott meiner gefällig ist.... ich wollte vor meiner Vergangenheit flüchten, indem ich jenen entfloh, die sie kennen.... ich muss aber immer wieder feststellen, dass meine Vergangenheit mich einholt, weil ich sie in mir trage.... ich denke daran, ich träume davon.... all diese Gesichter... sie tauchen immer wieder auf.... sie klagen mich an; sie verurteilen mich.... sie verfolgen mich.....

Wie viele davon sind wohl unschuldig gewesen?!

Nein Vicaria.... kein Gott wird je meiner Seele gnädig sein ..."

Elías starrte wieder aus dem Fenster....

Rania:
Rania konnte einfach nicht glauben, wie dumm Elias doch war. Auch sie stand auf, scheute Torben beim beten zu und hörte sich an, was er ihr zu sagen
hatte.
"Ihr sprecht in Rätseln. Ihr erzählt davon, wie furchtbar Eure Vergangenheit doch war... aber bitte WAS habt ihr denn getan, dass ihr denkt, ihr hättet keine göttliche Gnade verdient?
Wenn Ihr bereut, und dies von ganzen Herzen, so sage ich Euch..... dann ist euch die Gnade meiner Göttin jedenfalls gewiss. Ihr müsst es  nur zulassen und Vertrauen haben!"
Rania nagelte Elias fast mit ihren Blicken fest.

Polliver:
Elías sah Rania's fordernden Blick und musste sich eingestehen, dass sie ihn wohl diesmal nicht aus seinen Erklärungsnöten entlassen würde....

"Wisst Ihr Rania.... in meiner Heimat gibt es kaum Wasser und wir können keine riesigen Armeen in die Schlacht führen, da deren Versorgung beinahe unmöglich ist..... daher haben die Urahnen des Schah's eine unkonventionelle Form der Kriegsführung entwickelt. Nur deshalb wurden die Assenen, die Gardisten des Schah's gegründet.... die Schah's der Vergangenheit entsandten die Assenen in feindliche Städte, um dort Hauptmänner, Feldmarschälle und Könige zu ermorden.... so machte man feindliche Armeen führungslos.... dies war militärisch sinnvoll und moralisch vertretbar, wenn Ihr mich fragt....

Doch nachdem wir im Namen des großen Schah's unser Nachbarreich nach Jahrzenten des Krieges besiegten, kehrte Frieden in unseren Landen ein.... es waren schöne Jahre voller Freude und frei von Gewalt ... doch eines Tages begann der Schah, seine politischen Gegner zu verfolgen.... die Assenen, eine stolze Garde, die seit Jahrhunderten in der stillen Kriegsführung ausgebildet wurden, entsandte der Schah nun unter Vorwand gegen seine politischen Gegner... wir waren dem Schah hörig und glaubten seinen Worten..... bis........"

Elías brach ab.... zu schmerzhaft waren die Erinnerungen....

"Nun Rania, genug für heute..... ich denke Ihr wisst nun in etwa, was ich tat bevor ich zu Euch kam...."

Elías schaute zur Tür, durch die Torben gerade wieder hereinkam....

Torben Menasa:
Während Torben da so stand, flog ein kleines Glühwürmchen an ihm vorbei. Es setzte sich auf seine Schulter und blieb dort kurz sitzen. Es leuchtete auf und gleichzeitig meinte Torben ein helles  Lachen zu vernehmen. Ein helles, vertrautes Lachen einer ihm allzu bekannten Person. Torben musste schmunzeln und ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus.

Torben Menasa:
"Krieg ist immer hässlich. Egal, ob es eine Schlacht oder ein Kampf oder ein einzelner Angriff ist." Torben sah von Elias zu Rania und wieder zu Elias. "Was passieren soll, passiert. Die Wege der Götter sind unergründlich ..."
Torben schaute erneut in die Landschaft, die von Blitzen erhellt wurde.

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