Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Auf dem Rückweg von Condra
Rania:
Rania hörte Elias aufmerksam zu. Auch hörte sie den Schmerz, der kaum merklich in seiner Stimme mitschwang.
Doch als sie antworten wollte, kam in genau jenen Moment Torben herein und sie hielt es für unangebracht.
Nun stand auch sie schweigend am Fenster und sah die Blitze in der Ferne am Himmel leuchten.
"Lasst uns zu Bett gehen, es wird Zeit. Ich möchte Morgen nach dem Frühstück aufbrechen, damit wir bald zurück in Fanada sind. Yorik braucht mich."
Mit diesen Worten drehte sie sich um, ging zur Tür hinaus, die Treppe hinauf und betrat eine kleine, aber sehr gemütliche Kammer. Elias und Torben bezogen die Kammern jeweils rechts und links von ihrer.
Polliver:
Elías sah Rania zu, wie sie den Raum in Richtung Schlafgemach verließ..... er folģte ihr nicht sofort, sondern verweilte noch eine Zeit am Fenster. Der Sturm hatte sich bereits gelichtet, als er in sein Gemach trat...
Elías musste über Rania's Worte nachdenken.... war es tatsächlich vorherbestimmt, dass sie sich getroffen hatten? Doch selbst wenn dies wahr wäre, so war er sich sicher, dass kein Gott je verzeihen würde, was er getan hatte....
Elías legte seine Waffen auf einen Tisch nahe seines Bettes... genau mittig des Tisches und absolut parallel.... es war eine Angewohnheit, die er sich selbst nicht erklären konnte.... einen seiner Dolche legte er unter sein Kissen; auch dies hatte er sich angewöhnt.
Er begann nun damit, seine Kleidung auszuziehen und sie fein säuberlich zusammengefaltet auf einen Stuhl zu legen. Er wickelte seine Schärpe auf und zog sein Obergewand aus, anschließend sein Untergewand.... in einem nahe stehenden Spiegel betrachtete er nun seinen nackten Oberkörper. Die Narben der vergangenen Schlachten hoben sich deutlich vom restlichen Körper ab, allen voran die noch frische Schnittwunde am Bauch, die er sich im Wald von Condra zugezogen hatte, als er Rania beschützt hatte....
"Nein Rania...", sagte er zu seinem Ich im Spiegel...."würdet Ihr diese Narben der Schuld sehen, würdet Ihr auch anders über mich und meine Vergangenheit denken"....
Elías legte sich in sein Bett und schloss die Augen, mit seinen letzten Gedanken bei der Priesterin, die in der Kammer neben seiner sicher bereits schlief.....
Polliver:
Nachdem Elías einen anstrengenden Abend in der Taverne in Brega hinter sich gebracht hatte, verließ er diese, gemeinsam mit Rania, vorzeitig mit bislang unbekanntem Ziel....
Er hatte Nadira so viel entgegengeworfen und schämte sich jetzt etwas dafür, konnte er doch ihr Verhalten, ihren Alkoholkonsum und ihre Verwirrtheit ob der Masse an Neuigkeiten verstehen....
Er war froh, dass sie letztlich verstanden, wenn auch vermutlich ihm nicht verziehen hatte.... zwar hatte sie letzten Endes eingewilligt, ihm zu vertrauen und ihn zu begleiten, hatte jedoch gegen Ende mit Velkan und anderen dem Alkohol zugewandten Personen die Zeit verbracht....
Deshalb war Elías ohne viele Worte des Abschieds ohne sie aufgebrochen.....
Nadira:
An dem Abend in der Taverne passierte so viel, ihre ganze Welt wurde auf den Kopf gestellt. Sie sollte ihr "Schicksal" finden und nun musste sie erst einmal damit klar kommen. Lange saß sie alleine in der Taverne an einem Tisch und lauschte der Musik. Ihre Gedanken drehten sich um die ganzen neuen Informationen, ihr Reise- und Lebensziel waren auf einmal weg. Sie überlegte lange, sollte sie trotz allem nach Egonia mit Velkan reisen oder sollte sie Eliás folgen. Erst wollte sie wirklich trotz allem nach Egonia reisen aber dann kam ihr der entscheidende Gedanke in den Kopf "Sie kann nicht in ihr Land zurück weil sie dann den Tod findet". Wie Schuppen fiel es ihr von den Augen und mit einem Mal war die Entscheidung klar.
Sie sah sich nach Eliás um und merkte dass er bereits ohne sie verschwunden war. Mit Kydora verließ sie die Taverne. Hastig verabschiedete sie sich von ihrer neuen Freundin und hoffte auf ein baldiges Wiedersehen. Eilig folgte sie dem Weg vor ihr in der Hoffnung das Schicksal sei ihr wieder gesonnen und sie würde noch einmal Eliás in die Arme laufen, sie hatte keine Ahnung in welche Richtung er gegangen sein könnte.
Polliver:
Elías ging neben Rania, nicht darauf achtend, wohin sie gingen....
Links- und rechtseitig des Weges erhoben sich wie so oft seit er in Engonien war, die Baumreihen aus dem Boden gen Himmel....
Elías dachte darüber nach, ob es nicht unvernünftig gewesen war, Nadira in dieser für sie neuen Welt, ohne Kenntnisse von Kultur, Personen und Gefahren, in der Taverne zurück zulassen...
Elías drehte sich um und blickte den dunklen Weg zurück.... Er wusste nicht genau, was er zu sehen erwartet hatte.... Nadira, die ihnen folgte? An der Taverne teilten sich 6 Wege in verschiedene Richtungen, alle absolut finster.... die Wahrscheinlichkeit, dass sie sie finden würde, war sehr gering.... Elías fragte sich, wann er sie wiedertreffen würden und hoffte, dass er sie nicht in den Tod verlassen hatte.....
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