Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Auf dem Rückweg von Condra

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Nadira:
Nadira lauschte seinen Worten. Sie klangen weise und das von jemanden der scheinbar so alt war wie sie selbst. Kurz musterte sie ihn von oben bis unten und ihr fiel auf dass sie nichts von ihm wusste. Das Schicksal schien sie zu ihm geführt zu haben und er hatte ihr Leben in der Hand aber dennoch wusste sie nur seinen Namen und seinen Auftrag den er nicht ausgeführt hatte.

"Deine Ansichten scheinen mir richtig aber ich will keine Kriegerin werden... Ich möchte nur Fähig sein mich zu Verteidigen wenn ich alleine bin oder ihr mich verlasst weil ich mit den falschen Leuten spreche..
Wie alt bist du eigentlich Elias?"

Leise musste sie diese Bemerkung einbauen aber auch die Frage konnte sie sich nicht verkneifen und dann bemerkte sie auf einmal ein leichtes lächeln. Es stand ihm gut.

"Dann hab vielen Dank! Als nächstes werde ich mir neben einem Dolch noch die richtigen Zutaten und Behälter anschaffen."

Sie war froh genug Geld für ihre Reise bekommen zu haben und trotz allem hatte sie noch den Brief der Hohepriesterin dabei der ihr erlaubte in den verschiedenen Klöstern von Egonien schutz zu finden. Dabei stellte sich die nächste Frage. Wie oder als Wen sollte sie sich in Zukunft ausgeben, sie konnte schlecht jedem ihre Story aufs Brot schmieren oder jedem sagen sie sei die nicht akzeptierte Thronerbin ihres Landes.

Polliver:
Elías musste schmunzeln, wirkte Nadira doch so unbeholfen und naiv....

"Ach Nadira.... zwar wollt Ihr keine Kriegerin werden, doch wollt Ihr von mir das kämpfen lernen, so befolgt meine Prinzipien und erweist Euch ihrer als würdig..... auch wenn Ihr Euch nur verteidigt, so müsst Ihr im Kampf stets einen kühlen Kopf bewahren, um dem Feind kein zu leichtes Opfer zu bieten.... Ihr seid weder stark noch groß, also messt Euch nicht in puncto Kraft.... Ihr seid klein, leicht und flink.... nutzt dies zu Eurem Vorteil....

Doch wollt Ihr das kämpfen lernen, so beweist mir dass Ihr den Kampf stets vermeiden wollt.... beweist mir, dass Ihr tugendhaft seid und beweist mir, dass Ihr töten könnt.... nichts ist grausamer als einen verwundeten Feind verbluten zu lassen, nur weil man ihn nicht töten kann..... das ist eine Frage des Respekts und der Menschlichkeit....
Tötet weiterhin nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt....  Respektiert stets alles Leben auf dieser Erde...."

Elías fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht...
Dann griff er nach seinem Dolch und hielt ihn Nadira hin....

"Seht Ihr dieses Schaf auf der Lichtung dort?
Nehmt den Dolch und tötet es, so Ihr von mir lernen wollt...."

Er sah das entsetzen in Ihren Augen und doch wollte er sie lehren.... sie von einem behüteten Mädchen zu einer Frau machen....

"Achja..... ich bin im übrigen 25 Jahre alt"

Elías lächelte...

Nadira:
Er antwortet wieder geduldig auf ihre Fragen. Doch dann eine Forderung, sie starrt den Dolch an den er ihr reicht. Langsam und zögerlich nimmt sie ihn an und schaut sofort auf zu dem Schaf. Als sie hört was sie tuen soll kann sie es nicht fassen und sieht ihn sofort wieder an.

"Du erzählst mir gerade etwas von töten nur bei Notwendigkeit und verlangst von mir ein unschuldiges Tier einfach hin zu richten ....damit ich mich dir beweise?!"

Sie sah wieder zu dem Schaf. Es ging von einem Grashalm zum nächsten. Scheinbar war es von seiner Herde getrennt worden. Nadira schaute auf den Dolch in ihren Händen. In ihr machte sich das erdrückende Gefühl breit nicht das richtige zu tuen. Ihr Kopf sagte ihr sie kann nicht einfach dieses Schaf töten. Ihr magen stellte aber diesen Gedanken in Frage, wollte sie doch aus irgendeinem Grund Elias nicht enttäuschen. Nach kurem überlegen gab sie ihm den Dolch fast schon schweren Herzens zurück.

"Dieses Schaf ist nicht mein Feind und es wird mir auch nicht so schnell zum Feind werden.... oder hattet ihr schonmal so etwas in diesem Land erlebt?
Nennt mir einen guten Grund warum ich es töten soll, für mich sieht es nicht verletzt oder ver....zaubert...aus"

Verzaubert....ein so schweres Wort für sie, glaubte sie noch nicht so recht an Magie aber jeder Sprach in diesem Land von ihr. Wenigstens erfuhr sie das Eliás 25 Jahre alt war.
Nur war gerade kein passender Zeitpunkt um dieses Thema weiter zu bereden. Natürlich war es faszinierend für sie wie jemand in diesem alter schon so ein Leben hinter sich hatte und "Auftragsmörder" gewesen war.

Polliver:
Elías betrachtete emotionslos den Dolch, den Nadira ihm reichte.... Ihr Gesicht wirkte angestrengt.... offenbar hatte sie sehr unter der Entscheidung gelitten und hatte nun die für sich schwerste Alternative gewählt.... ihn zu enttäuschen....

Elías schaute vom Dolch hoch in Nadiras blaue Augen.... sie hielt dem Blick stand, auch wenn es ihr große Mühen zu bereiten schien....

Dann nahm Elías den Dolch aus ihren zitternden Händen und steckte ihn zurück in die Scheide....

"Sehr gut, Nadira.... ich bin sehr stolz auf dich.... du hast meine Aufgabe gemeistert.... ich wollte testen, ob du ein unschuldiges Wesen töten würdest, nur um meinen Erwartungen gerecht zu werden.... Ich weiss, du hast sehr mit dir gerungen, da du Angst hattest, mich zu enttäuschen.... aber merke dir stets, dass niemand das Recht hat, dich zum Töten unschuldiger zu zwingen....

Ich bin stolz auf dich..."

Elías Gesichtszüge entspannten sich etwas als er lächelte...

"Nun..... mir scheint, Euch liegen weitere Fragen auf der Zunge....?!"

Nadira:
Sie wartete schon auf eine schlimmere Belehrung, war aber positiv überrascht als er sie noch indirekt lobte. Während er sprach schaute sie wieder zu dem Schaf und sie war innerlich froh und erleichtert dass ihre Entscheidung richtig war UND das Schaf weiter leben konnte. Sie sah wieder zu Elias auf und musste nun selber lächeln, über sich, über die Entscheidung und über seine Worte. Langsam machte die ganze Gruppe sich wieder auf den Weg.

"Ich habe wirklich noch ein paar Fragen, eigentlich gibt es so viele Fragen! Ich kenne weder dieses Land noch kenne ich das ganz normale Leben der Menschen in El Kasaan"

Sie ging fast schon euphorisch voran. Sie hatte heute schon solch ein Wechselbad der Gefühle hinter sich.

"Du bist also 25! Aus welcher Stadt kommst du? Und wie kann man es in deinem Alter schon so weit gebracht haben? Du musst wirklich besonders gut sein sonst hätte man dir nie solche Aufträge erteilt!"

Sie ging einen Schritt schneller um genau vor ihm stehen zu bleiben und sah zu ihm auf.

"Also? Wer ist Elias? Wer ist der Mann dem ich mein Leben verdanke und schulde?"

Sie reihte sich wieder neben ihm in die Gruppe ein und die drei gingen weiter den dunklen Pfad entlang.

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