Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks

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Kydora:
Die Worte von Runa ermutigten Kydora. Ja, Geschichten entwickelten sich meist eben erst. Und ihre hatte schließlich gerade erst begonnen. Sie widmete sich Runas Frage:

"Ich komme aus Silvanaja in Engonien. Und nein."

Sie grinste und strich einen ihrer geflochtenen Zöpfe hinters Ohr.

"Hermetikerin bin ich ganz bestimmt nicht. Da bin ich mir ziemlich sicher."

Anders:
Runa:
"Silvanaja... Ja davon habe ich schon gehört. Allerdings klang es für mich bisher eher wie ein schwer bewohnbares Gebiet. Anscheinend habe ich mich getäuscht."
Sie beobachtete das andere Treiben auf dem Deck. Stella und Lyra hatten sie anscheinend auf einander abgestimmt und bewegten sich nun im selben Rythmus. Bewegte Meditation hatten sie es genannt. Meister Sonnenwende beobachtete sie mit einem Auge, schien aber eher Interesse an Rikhard zu haben der mit geschlossenen Augen und sehr, sehr, sehr konzentriert auf einer Holzkiste saß. Bei dem was er als nächstes tat, musste Runa sich ein Kichern verkneifen und wannte sich bemüht ein Grinsen zu unterdrücken wieder Kydora zu. Bei ihrem Fragenden blick nickte sie in Richtung Kadegar, sodass die beiden Frauen beobachten konnten wie die zweite Erbse in Richtung Rikhard flog.
"Interessante Lehrmethoden.", meinte sie gedämpft. "Sie kommen denen meiner jüngeren Schwester gleich."
Sie versuchte wirklich nicht zu lachen, fand die Beobachtung aber äußerst interessant. Dabei glitt ihre Hand Gedanken verloren zu dem Band welches an ihrem Gürtel hin und so gar nicht zu dem Rest ihrer Kleidung passte. Es war sehr bunt, bestand aus verschiedenen Schnüren und Perlen und Glöckchen waren hinein geflochten. Es sah nicht wirklich profisionel aus, eher wie ein Kinderwerk.
"Was meint ihr sollen wir uns zu den anderen gesellen?"

Kydora:
"Die meisten würden es wohl als unziviliesiertes Barbarenland bezeichen. Aber ich finde die Gegend dort sehr schön. Die Wälder sind auf jeden Fall einen Besuch wert."

Als Runa in Richtung Kadegar deutete und Kydora ihrem Blick folgte, hatte auch sie ein Grinsen im Gesicht. Sie hatte sich rechtzeitig umgedreht, um noch zu sehen, wie die Erbse, die Kadegar schnippte, Rikhard traf. Kydora konnte ein Lachen nicht so gut unterdrücken und so kicherte sie vor sich hin. Sie atmete ein paar mal ruhig ein und aus, um sich wieder zu sammeln.

"Tschuldigung." Sie riss sich zusammen, nicht gleich wieder loszuprusten.

"So, wo waren wir? Zu den andern gesellen ach ja."

Ihr Blick glitt wieder über das Schiff. Lyra und Stella waren mit ihrer Meditation beschäftig. Da wollte sie nicht stören. Blieben Kadegar und Rikhard. Sie seufzte.

"Also auf Rikhard hab ich eigentlich keine Lust... aber wir können es gerne versuchen."

Und legten die beiden Frauen das kurze Stück auf dem Schiff zurück. Die Sonne war dem Horizont schon näher gekommen und würde bald verschwinden. Mochte Kydora das Meer auch gar nicht leiden... der Wind gab ihr ein Gefühl von Freiheit. Wieso nur musste ein so tolles Gefühl gerade auf dem Meer existieren? Das war doch grausam...
Nach wenigen Schritten standen die beiden Frauen nun vor den anderen.

Rikhard Kraftweber:
Rauschen und Plätschern und Knarzen und Knarren und Pfeifen und Knattern und.. "..eine Erbse?!" Etwas hatte Rikhard am Kopf getroffen. Erst hatte er es für Gischt gehalten, ein wenig Salzwasser spritzte einem an Deck eben immer um die Ohren. Aber das, was dort über die Planken kullerte, war ganz eindeutig eine harte, gelbe Erbse. Kurz sah er hinauf in die Takelage. Hatte sich einer der Seeleute einen Scherz erlaubt? Oder.. vielleicht hatte einer beim Essen gekleckert und es hatte sich ein Rest vom Mittagessen in der Kleidung gehalten. Ja, das musste es sein. Offensichtlich brauchst du sehr viel mehr Übung, wenn eine dämliche Erbse dich schon aus dem Konzept bringt.

Unwirsch schüttelte er den Kopf, dann schloss er wieder die Augen. Er konzentrierte sich weiter auf die Geräusche, die ihn umgaben, und so hörte er auch Kydora und Runa, als sie sich näherten. Er öffnete die Augen und sah die beiden mürrisch an. In Kydoras Augen lag ein sehnsüchtiger, irgendwie bedauernder Ausdruck. Er mochte sich täuschen, aber sie schien die Reise gleichzeitig zu genießen und zu fürchten. Er war neugierig, und in einer ruhigen Minute würde er sie einfach fragen. Wenn auch nicht jetzt. In der Öffentlichkeit mit Kydora in Verbindung gebracht zu werden, war immer so eine Sache. Sie waren beide in Silvanaja geboren und aufgewachsen, doch während er überhaupt nichts mit seiner Herkunft anzufangen wusste und es ihm peinlich war, mit diesem Land in Verbindung gebracht zu werden, trug sie ihre Stammesfarben - bestimmt sind es Stammesfarben. Und wenn nicht, ist's mir auch egal! - stolz im Gesicht. Widerwillig musste Rikhard sich eingestehen, dass er im Grunde Kydora dafür bewunderte. Stolz auf seine Herkunft zu sein, dieses Gefühl hatte er nie kennengelernt. Möchte ich auch gar nicht.

Während seiner Gedanken war ein unangenehmes Schweigen entstanden, und erst jetzt fiel dem Magier auf, dass es wohl an ihm war, das Wort zu ergreifen. Es störte ihn, in seinen Übungen gestört worden zu sein, aber andererseits war er neugierig auf Runa. Er hatte sie mitten in der Nacht an der Ayd'Owl einmal zu Gesicht bekommen, und seitdem hatte er sich nicht wirklich mit ihr unterhalten. Jetzt, bei Tag und etwas gepflegter, wirkte sie ahnsehnlich und aufgeweckt.

"Hallo, ihr beiden. Hat euch auch der Sonnenuntergang an Deck gebracht? Ein wundervoller Anblick, wie ich finde."

Anders:
Runa:
Ja ja , schon eine Erbse konnte die Waage kippen. Während sie mit Kydora auf die anderen zuging meinte sie. "Nun ich habe bisher wenig von ihm mitbekommen, außer das eine mal wo er einige Stunden vor Sonnenaufgang gegen meine Tür gepoltert ist. Dort schien er mir etwas verwirrt. Es wird sich zeigen was in ihm steckt. Bei Zeiten erzählt mir bitte mehr von Silvanaja. Ich habe eine sehr wissbegierige kleine Schwester und sie liebt Geschichten über raue Gegenden. Und das ein oder andere Zauberwesen."

Anscheinend schien rikhard doch zu sehr um Konzentration bemüht, weshalb er relativ schnell die Augen öffnete und zu ihnen beiden hinüber sah.
"Guten Abend Meister Sonnenwende. Guten Abend Herr Kraftweber.", grüßte sie die beiden höflich. Die beiden anderen würde sie begrüßen wenn sie sie nicht mehr stören konnte.
"Zum einen dies und zum anderen kann ich mich schlecht auf meine Unterlagen konzentrieren wenn ich keinen Punkt habe um das schaukeln des Schiffes auszugleichen.", beantwortete sie Rikhards Frage. "Außerdem tut die frische Luft doch ganz gut. Und gegen etwas Gesellschaft habe ich auch so gut wie nie etwas einzuwenden, sofern die Stunde nicht all zu spät ist."

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