Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Kadegar:
Und war es wieder, das was Kadegar sich von dieser Runde gewünscht hat. Eine belebte Diskussion voller verschiedenen Meinungen, denn seine war wohl ebenfalls, wie Rikhard vorgeworfen wurde, keine verwaschene alle sind gleichdoof Meinung und so setzt er mit einem tiefen Luftholen an:
"Also, was meine Meinung betrifft? Intuitivmagie ist gefährlicher, verführerischer und sollte deutlich stärker überwacht werden als akademische hermetische Magie."
Er macht eine Pause um das abgebrannte Räucherstäbchen auszutauschen und das nächste zu entzünden, wieder eins mit dem grünen Tee Geruch.
"Natürlich, Hermetik ist ebenfalls gefährlich. Doch ist hier immer die Voraussetzung, dass der Wirker weiß was er tut, oder entsprechend angeleitet wird. Ein Hermetiker kann alleine nicht aus Versehen ein Schiff anzünden weil er sich nicht richtig im Griff hat. Kaskadenexplosionen sind bei Hermetiker deutlich seltener, da sie ihre Kräfte meist genug Kontrollieren können um das zu verhindern. Ich will nicht sagen, dass soetwas unmöglich ist, möglich ist mit der Magie alles. Es geht aber um Wahrscheinlichkeiten. Da ist die Hermetik deutlich sicherer. Intuitive, angenommen wir reden von klassischer emotionsbezogene Magie, neigen da schneller zu ungeplanten ausbrüchen oder nicht erwarteten Erzeugnisse. Träume sind bei solchen 'Magiern' ein gewaltiges Problem. Ein Alptraum hat nicht selten bei solchen Individuen zu beträchtliche Schäden verursacht. Es gibt Nachtmahre verschiedenster Art, welche mit Vorliebe solche Träumer suchen um sie zu magischen Ausbrüchen zu treiben. Das Wichtigste bei der Gefahrenbewertung eines Magiers ist jedoch nicht ob er hermetisch oder intuitiv wirkt."
Wieder macht Kadegar eine Pause, diesmal um sich kurz etwas aus einer der zur Verfügung gestellten Gefäßen etwas zum knabbern zu nehmen und es zu essen.
"Das Wichtigste ist die kompetente Überwachung der Ausbildung. Jeder Magier sollte, nein, muss quasi um seine und die Sicherheit seiner Umgebung zu gewährleisten sich kompetent ausbilden lassen. Die Tatsache, dass Hermetiker ohne Ausbildung nichts lernen können führte dazu, dass Intuitive quasi immer die 'Bösen' in den Geschichten sind wo ein Unausgebildeter eine Katastrophe anrichtete. Nur quasi immer und nicht immer kommt hierbei daher, dass der 'Dämon' welcher dem Hermetiker ein Buch mitdessen Hilfe er Macht erlangen kann quasi der Ausbilder des Hermetiker ist. Nur ist das mit der Kompetenz einer Ausbildung immer so eine Sache und kann nicht pauschal bewertet werden, da jeder Schüler eine Ausbildung anders aufnimmt und für gewisse Probleme und Köder empfänglicher ist als Andere. „
Rikhard Kraftweber:
"Kann die Hermetik denn der Schlüssel zur Kontrolle der Intuitivmagie sein? Stella hat einen Punkt erwähnt, den ich nochmal betonen möchte: ich selbst würde mich zwar als Hermetiker bezeichnen, aber mein erster Zauber geschah durch Zufall, initiiert durch eine emotionale Reaktion. Bei der Evaluation und Reflexion dieses Prozesses wurde mir allerdings schnell klar, dass eine Rekonvaleszenz möglich und wohl auch notwendig war. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn solch ein Vorgang von einem Streit oder auch nur einem erhitzten Disput ausgelöst worden wäre. Ich möchte die Intuitivmagie keinesfalls aburteilen, doch gibt es sogar Lehrwerke, die diese Art, Magie zu wirken, als unausgegoren und unprofessionell sowie als gefährlich darstellen.
Ein unausgebildeter Magier wird meist intuitiv Zauber wirken oder aber sich äußerst waghalsigen, weil unausgelernten Techniken der Hermetik widmen. Ich denke, das ist das, was Stella beschreibt - ohne Kontrolle ist Hermetik wie auch Intuitivität, kurz gesagt das Beeinflussen und Nutzen der Magie an sich, unverantwortlich und für sich selbst und andere potenziell schadhaft. Doch frage ich mich, was geschieht, wenn ein Intuitivmagier trotz erlernter Kontrolle in eine Situation gerät, die emotional kaum auszuhalten ist. Der Tod eines geliebten Freundes, vielleicht sogar aufgrund eigenes Versagens, oder das Nicht-Erreichen von Zielen; vielleicht sogar die übermäßige Freude, die die Geburt eines Kindes auslöst."
Rikhard gönnte sich eine Pause und griff ebenfalls nach den Knabbereien.
"Tatsächlich bin ich nicht Stellas Meinung. Sie sagt, es gibt kein 'richtig' oder 'falsch' oder eine hundertprozentige Wertigkeit, was nun sicherer oder gefährlicher ist. Ich muss widersprechen: die Hermetik setzt auf solide Kontrolle, auf Techniken und Hilfestellungen, die, vom Optimalfall ausgehend, dafür sorgen, dass nur durch einen Unfall oder durch Stümperei ein negatives Resultat evoziiert werden kann. Die Intuitivmagie wiederum kann selbst im Optimalfall dadurch, dass Emotionen am Ende immer unberechenbar und niemals vollständig kontrollier- oder auch nur beeinflussbar sind, ein gewisses Restrisiko nicht verhindern. Es mögen beides gleichwertige Wege sein, was die technische Herangehensweise angeht, ja - sprich, am Ende wirkt der Zauber so oder so - aber was Risiken angeht, ist die Hermetik doch ganz sicher und unbedingt als die sichere Variante zu bezeichnen. Ich würde einem Hermetiker auf Anhieb vertrauen, während ich bei einem Intuitivmagier immer ein wenig Sorge hätte, ob nicht doch etwas schief geht."
Kydora:
Sie atmete bewusst aus. Das ruhige Dasitzen hatte Kydora gut getan. Sie fühlte sich nicht mehr so emotional aufgewühlt wie vor kurzem noch. Um ihre Gedanken ausblenden zu können hatte sie damit begonnen gehabt auf ihre Umgebung zu hören. Das leise Knarzen des Holzes bei jedem Schaukeln des Schiffes. Die Schritte und gedämpften Stimmen auf dem Flur. Das Rauschen des Meeres draußen. Ganz subtil klangen all diese Dinge noch nach, als sie die Augen wieder öffnete.
Auf ihre Umgebung zu achten half ihr, ihre Gedankenkreise zu druchbrechen und einen Neuanfang zu starten. Rikhard hatte einen wunden Punkt bei ihr getroffen, ja. Aber das hatte er nicht wissen können. Ebenso wie sie nicht gewusst hatte, was er bisher durchgemacht hatte. Die Beiden hatten nicht den besten Start gehabt, gewiss nicht, und es hatte sich auch nicht wirklich gut entwickelt.
Kydora streckte sich ausgiebig und beschloss die Ereignisse für sich zu behalten und auch Rikhard gegenüber nicht wieder anzusprechen. Vermutlich kam ihm das nur recht. *Er wirkt einfach nicht wie jemand, der über sowas redet. Es ist also einach nicht passiert. Und damit Ende.* Gedanklich zog Kydora einen dicken Schlussstrich unter die Geschichte.
Nach Gesellschlaft war ihr heute nicht mehr zumute und auch wenn sie gerne nochmal an die frische Luft gegangen wäre, entschied sie, dass es für heute einfach reichte. Sie hatte gerade ihre Gedankengänge beendet, da wollte sie nicht gleich wieder neue starten. Also kuschelte sie sich stattdessen unter ihre Decke und versuchte etwas Schlaf zu finden.
Anders:
Runa:
Viele Köpfe, viele Meinungen. Runa lauschte interessiert den Äuuerungen der anderen Magier und zog resümierend für sich die Zusammenfassung.
Intuitivmagie wurde als schwieriger zu kontrollieren eingestuft, von den meisten allerdings nicht als Gefährlich.
Zu Rikhards, "so hat das bei mir angefangen ", nickte sie leicht. Ihr Blick fiehl auf Lyra und plötzlich fragte sie sich wie es dann wohl um Feenmagie bestimmt war. Lyra war zweifelsohne hermetikerin, allerdings schien auch das, eher die Seltenheit zu sein. Überhaupt die unterschiedlichen Arten zu wirken.
Aber das war ein anderes Thema wenn auch mit diesem verknüpft.
"Ich bin mir nicht Sicher, ob Intuitivmagie den selben Zugang wie wir zur Magie nutzen können."
Fragend sah sie in die Runde.
"Ich meine es gibt nicht umsonst verschiedene Klassen und Arten zu wirken. Es kam mir bisher weniger so vor als könnte man wählen was einem besonders zusagt. Schließlich ist jeder Mensch und auch jede Rasse die wirken kann unterschiedlich und tut es auf ihre eigene Art und Weise."
Sandra:
Einem Hermetiker auf Anhieb vertrauen??... Stella führte dieser Kommentar wieder vor Augen, dass Rikhard im Gegensatz zu ihr einfach noch nicht so erfahren war. Für solch eine Aussage hatte sie mittlerweile zu viel gesehen.
Sie kannte gute Bardenmagier, deren gewirkte Magie sowohl schön im Astralraum anzusehen war als auch gut wirkte und von denen sie sich nicht recht zerstörerische Wirkung vorstellen konnte. Aber auch Hermetiker, die weniger systematisch arbeiteten als die Hexer mit denen sie diesen Sommer gesprochen hatte… Sie dachte an die zwei beleibten....Elfen?... aus Westmynd - da hätte sie aber diverse Intuitivmagier aufzählen können, denen sie mehr vertraut hätte! Dass da nichts schief gegangen ist fiel für Stella auch eher in die Kategorie “Wunder”.
Generell mochte Rikhard Recht haben, die Chancen waren bei einem Hermetiker deutlich höher, dass er den gezielten Umgang gelernt hatte. Aber etwas anderes hatte sie auch zuvor schon nicht gesagt.
“Bei den Wahrscheinlichkeiten stimme ich zu, Kadegar. Das war ja auch meine Aussage damit, dass der Weg eines Intuitivmagiers in der Hinsicht durch weniger Führung eher Risiken birgt.
Rikhard, die Frage ist demnach eben auch, ob es um den beschrittenen Weg an sich geht, den Lernprozess - dieser ist wie ich schon sagte bei einem Intuitivmagier auch in meinen Augen gefährlicher, vor allem zu Anfang denke ich - oder ob wir von der Nutzung der Magie an sich ausgehen. Nimmt man einen fähigen Hermetiker und einen fähigen Intuitivmagier würde ich das Risiko vermutlich ähnlich einstufen zwischen den beiden.
Die Aussage dazu, dass Intuitivmagie immer unberechenbar bleibt kann ich so weder zustimmen noch vollständig entkräften. Dafür bin ich in deren Techniken und Wirkweisen nicht vertraut genug. Allein schon die Anzahl an verschiedenen Ausrichungen, sei es Schamanismus, Hexerei, Traumzauberer, Barden oder was auch immer macht die Diskussion einfach zu vielfältig. Ich habe meine Antwort vorhin auch darum nicht lediglich auf das Wirken durch Emotionen beschränkt, auch wenn es vermutlich die geläufigste Form ist.
Davon ab wäre ich auch nicht sicher bezüglich der Frage nach einer äußerst emotionalen Situation und wer dort die größere Gefahr wäre: Ein intuitiver Wirker, der die Kontrolle über seine Gefühle die letzten Jahre gelernt und optimiert hat oder ein Hermetiker?
Und anhand dessen, was ich schon so an Magiern kennen gelernt habe würde ich keinem davon auf Anhieb vertrauen, erst Recht nicht abhängig davon, wie er wirkt. Außerdem ist dabei auch die Frage, wie weit ich ihm trauen müsste. Geht es um einen einfachen Zauber oder ein komplexes Ritual? Gerade bei letzterem bin ich eher froh wenn ich die Beteiligten gut kenne oder zumindest deren Qualifikation einschätzen kann. Aber da wäre mir ein mir bekannter Intuitivmagier, der weiß, was er tut lieber als ein unbekannter Hermetiker, der vielleicht spontan auf die Idee kommt, Blutmagie zu verwenden oder vielleicht nicht ganz weiß, was er da tut.”
Auch sie griff dann nochmal nach den Nüssen und ging anschließend auf Runas Frage ein.
“Hmm ich bin nicht sicher, ob ich deine Frage ganz verstanden habe, aber ich denke auch hier kommt es darauf an. Ich denke für die meisten wird es verschiedene potenzielle Wege geben und man kommt mit dem einen Weg besser klar als mit einem anderen. Und dann gibt es Wege, die einem wohl ganz verschlossen bleiben. Wir drei würden wohl auch immer in der Lage sein, einem intuitiven Weg zu folgen und könnten mit entsprechender Anleitung wohl auch diesen erlernen und ebenso könnten viele Intuitivmagier mit entsprechender Übung auch auf hermetischem Weg Magie wirken. Möglicherweise wären wir in einem dieser Wege sogar mehr zu Hause als in der Hermetik. Doch wenn zum Beispiel die Geister zu uns keinen Kontakt suchen, wäre ein schamanischer Weg dieser Ausrichtung wohl der falsche. Auch wirkt ja nicht jeder Hermetiker nach der selben Magietheorie und so gibt es auch nicht nur DIE Hermetik.”
Sie war nicht sicher, ob sie über das Gespräch mit den Hexern aus den Drachenlanden spechen sollte - Luv hatte den gleichen Zugang zur Magie gehabt wie sie und vielleicht auch wie Runa oder Rikhard doch er hatte den intuitiven Weg eingeschlagen.
Auch hatte er ihr erklärt, wie sie an ihre Zauber heran gingen und ihre Gefühle trainierten und Stella fragte sich, was wohl gewesen wäre, wenn sie nicht direkt an die Akademie gegangen wäre und eine solche Leitperson gehabt hätte.
Doch dass sie vor hatte sich damit auseinander zu setzen war vielleicht nichts für diese Runde…
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln