Nebel zog auf und hüllte die Stadt ein. Selbst von der Stadtmauer konnte man nur Schemen erkennen und hörte den Schlachtenlärm.
Irgendetwas traf sie in den Unterleib, ein Pfeil vielleicht, nur fester und dicker, vielleicht doch ein Bolzen. Sie stöhnte auf und fiel. Durch den Nebel, in eine warme schützende Umarmung. Sein Geruch. Diese funkelnden Augen. die Art ihren Namen auszusprechen...
"Es ist Zeit, Du musst aufstehen und etwas essen. Lorainne!"
Dieser Kommandoton. Verwirrt blinzelte Lorainne und schlug die Augen auf.
Ihr Bauch war hart und schmerzte, doch die beständigen Tritte signalisierten, dass mit dem Bewohner in ihrem Unterleib wohl alles in Ordnung war. Draußen war es dunkel und das Haus war von wunderbaren Essensduft nach Zwiebeln und Speck erfüllt.
Kurz rangen Übelkeit und Hunger miteinander, bis der Hunger siegte und Lorainne endlich aufstand.
Sie blickte Sophie an:"Wie lange hab ich geschlafen? Es ist ja schon dunkel."
Sophie nickte bestätigend. "Lange genug und friedlich wie ein Kind. Aber jetzt husch, Du musst essen, danach kannst Du weiter schlafen."
Nachdem sie sich etwas erfrischt hatte, machte sie sich auf den Weg nach unten, Anica wies ihr den Weg zu Jelena, die mit Anders in ein Gespräch vertieft war.
"Bonsoir. Störe ich?"
Sie hatte einige Wortfetzen aufgefangen, und strich Anders nun durch das Haar, während ihr Blick zwischen der Heilerin und der Kenderin hin und her wanderte und schliesslich an Anders Gesicht hängen blieb. Auch sie sah viel besser aus, friedlicher, ausgeruhter.
Dankbar lächelte sie Jelena zu.