Der Städtebund von Tangara > Ayd'Owl-Akademie
Geteilter Hausarrest ist (nicht) halber Hausarrest
Sandra:
Stella kuschelte sich zu den beiden anderen in die Felle und Decken und merkte die mitschwingende Unzufriedenheit der Barbarin. Ihr tat es schrecklich leid, dass auch Kydora so unter der Entscheidung von Gorix zu leiden hatte. Vorher war das Band zu Jori für sie einfach nur da gewesen und jetzt war es für Kydora, die am liebsten einfach tat, was ihr grade in den Sinn kam, nur noch eine Fessel. Auch wenn diese ihr das Leben gerettet hatte, machte es sie aktuell unglücklich und sie konnte sich nicht wie Stella mit diversen anderen Dingen in der Akademie beschäftigen. Unvermittelt nahm die Magierin daraufhin Kydora in den Arm.
"Tut mir leid, dass du hier so eingesperrt bist wegen mir. Aber bald dürfte der Schnee ja ausreichend weg sein, dass du deine Reise unternehmen kannst und wenigstens ein bisschen hier raus kommst."
Dann nahm sie den Stundenplan zur Hand und kritzelte etwas auf einem weiteren Blatt Papier.
Kydora:
Verdutzt starrte Kydora Stella an, erwiderte die Umarmung aber.
"Das passt schon. Ich komm schon zurecht. Also mach dir bitte keine Gedanken meinetwegen." Ernst blickte sie Stella an. "Du hast selber genug um die Ohren. Da brauchst du dir nicht extra noch Gedanken um mich machen." Ein Lächeln war auf ihrem Gesicht zu sehen und sie verschränkte die Arme hinterm Kopf. "Jaa die Reise. Bin mal gespannt, wie das wird. Aber keine Sorge. Ich werd versuchen, dieses Mal nicht den Ärger anzuziehen, wie sonst immer." Kydora schien sich an etwas zu erinnern und musste grinsen. Dann machte sich ihr Magen bemerkbar. "Ui, ich sollte nachher defintiv noch was essen."
Sandra:
Weniger Tage später
Erschöpft kniete Stella auf dem Boden des Übungsraumes und stützte ihre Hände auf dem kalten Steinboden ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ihr Blickfeld hatte sich zusammengezogen und Sterne tanzten vor ihren Augen während sie versuchte, konzentriert zu atmen. Wie Blitze zuckte der Schmerz in ihrem Kopf und vernebelte ihre Sicht.
Gerade so hatte sie sich noch bis zur Vollendung des Zaubers getrieben, doch jetzt schaffte sie es keine Sekunde länger, sich auf den Beinen zu halten.
Gorix hatte sie schon früher dazu angehalten, den Zauber wieder fallen zu lassen, doch sie wollte nicht schon wieder vor dem Ziel aufgeben und hatte weiter gemacht. Das war jetzt die Quittung dafür, doch sie fand, das war es wert.
Kydora saß an die Wand gelehnt in der Nähe und hatte bis eben versucht, sich gegen Stella abzuschirmen oder zumindest den Zugriff auf ihre Kräfte rechtzeitig zu bemerken.
“Gut gemacht, aber du solltest nicht übertreiben. Ich denke, das war dann vorerst genug für heute, geh dich ausruhen.”
Langsam hatte Stella sich zurück auf die Beine gekämpft und trank dankbar aus dem Krug, den Kydora ihr gereicht hatte.
“Danke. Ja, fürs erste…”
Sie wusste auch, dass sie sich zwischendrin Pausen gönnen musste, gerade nachdem sie sich so verausgabt hatte, doch der Ehrgeiz hatte sie gepackt und so übte sie häufig bis zur Erschöpfungsgrenze. Die restliche Zeit füllte sie weiterhin bestmöglich mit Vorlesungen und den Arbeiten, die sie für die Kurse erstellen musste.
Nachdem sie den Krug geleert hatte und sie zumindest nicht mehr auffallend angeschlagen war, verabschiedete sie sich von Gorix und machte sich langsam mit Kydora auf den Rückweg zu ihrem Zimmer.
Sandra:
Wieder ein paar Tage später
Auf was hatte sie sich da bloß eingelassen?
Kydora hatte mittlerweile die Akademie verlassen, um weitere Informationen von einem Stamm zu erhalten, für dessen Mitglieder das Leben mit Lebensbändern Normalität war.
Für Stella bedeutete das verschärfte Aufsicht, denn sollte Kydora etwas auf dem Weg passieren, würde das sonst vielleicht niemand mitbekommen weshalb sie nun wahlweise von Gorix, Lyra oder anderen armen “Freiwilligen” der Akademie ohne Ausnahme überwacht wurde, abgesehen natürlich von den Vorlesungen selbst.
Natürlich war der Magierin klar gewesen, dass sie sich damit würde arrangieren müssen, wenn Kydora die Akademie verlässt, aber die fehlende Privatsphäre in Verbindung mit dem Hausarrest trugen nicht gerade zu ihrer Laune bei.
War sie zuvor daran gewöhnt, sich recht frei bewegen zu können und viele Freiheiten zu genießen, kämpfte sie nun doch zusehends mit dieser Einschränkung, dass sie sich momentan nichtmal innerhalb der Akademie alleine bewegen durfte.
Auch mit Gorix war sie zwischenzeitlich schon wegen einer Banalität aneinander geraten ohne dass sie das eigentlich wollte - was aber nichts an der Strafarbeit dafür änderte.
Lyra konnte Stella zwar verstehen, aber da Lyra wieder eine kurze Reise zur Schattenwall unternahm, hatte Stella einen neuen Aufreger gefunden und eine gewisse Bitterkeit und tiefe Ironie schwang in der Stimme des Lehrlings mit.
“Ach toll, du reist morgen schon wieder ab und kommst erst in einigen Tagen wieder? Großartig! Noch mehr Zeit, die ich von irgendwem anderes bewacht werde, abgesehen von der Zeit und den Übungen mit Gorix. Und üben kann ich auch erst mal wieder weniger, wenn du nicht da bist.”
Missmutig stapfte die junge Magierin in ihrer Kammer auf und ab während Lyra auf den Fellen saß und sie dabei beobachtete.
“Ich verstehe ihn und seine Bedenken ja! Sonst hätte ich ihn ja auch schon längst darauf angesprochen. Und mit den Übungen geht es ja wenigstens auch langsam voran…. Aber jetzt kann ich mich ja keinen Schritt mehr alleine bewegen!”
Mit einer schwungvollen Bewegung griff sie nach dem Schwert, das in der Scheide an einer der Wände stand, war mit zwei großen Schritten an der Tür und drückte mit der anderen Hand die Klinke herunter.
“Ich brauch’ frische Luft. Lass uns trainieren gehen.”
Mit einem nachsichtigen Blick stand auch Lyra auf und folgte Stella, die gar nicht mehr groß auf die Fee gewartet hatte und schon auf dem Weg in den Hof und Garten war.
Lyra:
Lyra hatte sich auf dem weg nach Draußen schnell ihr eigenes Schwert geholt. Es war zu vermuten, dass Stella nicht gemütlich durch den Garten flanieren wollte.
Bei der Jungen Magierin angekommen, versuchte sie sie etwas zu besänftigen.
"Ich bin doch übermorgen schon wieder da. Nur morgen wirst du durch andere bewacht. Und ein Tag ruhige Meditation wird dir gut tun, man muss sich ab und zu auch einfach die Zeit geben zu regenerieren. Danach geht es bestimmt wieder viel schneller voran."
Sie blickte auf das Schwert
"Aber ich glaube heute, heißt es eher einfach mal Dampfablassen"
Lächelnd zog sie ihren schweren Komponentengürtel auf und machte sich für den Übungskampf bereit. Wohl wissend, dass ihr abends und spätestens am nächsten morgen alles Weh tun würde, von dem drohenden Muskelkater. Aber Stella würde heute kaum zu bremsen sein und auch ihr selber würde die Übung mal wieder gut tun.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln