Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Schattenwall-Akademie
Studierstube von Magister Flammbart
Noxius Armatura:
Die Arbeit an den Berechnungen zog sich bereits einige Stunden hin. Die Kerzen waren herunter gebrannt und der Magister hatte es nicht für nötig erachtet neue zu entzünden, abgesehen von den beiden Kerzen, die seinen Schreibtisch und die bereits zahllosen, zerknüllten, herumliegenden Papiere mit fehlgeschlagenen Berechnungen nur marginal beleuchteten. Die Schreibfeder kratzte stetig über das Papier, die Pfeife wurde sofort aufs neue gestopft, sobald diese aufgeraucht war und der Magister hatte bereits einige Gläser seines Geisterbindungstranks hinab gestürzt um seine Konzentration aufrecht erhalten zu können, denn der Körper des Schülers schien stark zu ermüden, während der Magister nicht bereit war, mit der Arbeit aufzuhören, ehe er nicht eine Lösung für das Problem hatte.
Das Grübeln des Magisters wurde zwischendurch zu einem Murmeln, welches je nach Berechnungsergebnis eher nachdenklich oder grimmig war, unterstrichen.
Die Konzentration und die angestrengte Arbeit war dem Magister im Körper des Schülers stark anzusehen. Die Atmosphäre der angestrengten Konzentration war beinahe so fühlbar und dicht, wie die Rauchschwaden der stetig rauchenden Pfeife.
Hätte ein stiller Beobachter den Magister über die Zeit hinweg beobachtet, hätte er sicherlich bemerkt, dass die Stimmung des Magisters mit jeder gescheiterten Formel und Berechnung zunehmend schlechter und seine Handschrift immer unruhiger, ja beinahe aggressiv und hektisch, wurde.
Kadegar:
Ungefragt öffnet sich die Tür der Studierstube des Magisters als eine wohl bekannte Person sicheren Schrittes den Raum betritt. Der Akademieleiter selbst, Snorgad, kommt mit ernster Miene hereingeschritten. Auch wenn er eine seiner schlichten schwarzen Roben trägt und wie üblich nicheinmal Schuhe angezogen hat, so strahlt er doch die übliche Kompetenz aus die man von ihm kennt.
Ungeachtet höflicher Begrüßungen tritt der Weißhaarige bis zur Mitte des Raumes vor und richtet seinen Blick zum schlecht gelaunten Körper des Schülers Gath, welcher sitzend auf der Erhöhung auf Snorgads Augenhöhe ist.
„Magister Flammbart nehme ich an. Ich dachte mir schon, dass ich euch hier treffen werde. Wie es scheint seit ihr wiedereinmal schwer beschäftigt. Ihr kommt nicht so zurecht wie ihr erwartet nehme ich an?“
Mit starren Blicken aus seinen schwarzen Augen wartet Snorgad die Reaktion seines Gegenüber ab ohne von seiner starren Standposition abzuweichen.
Noxius Armatura:
Der Magister hatte bis der Akademieleiter ihn ansprach offenbar keine Notiz von dessen Anwesenheit genommen.
Falls er jedoch erschrocken war über dessen plötzliches und ungewöhnliches erscheinen, so ließ er sich dessen nichts anmerken.
Er legte die Pfeife und die Feder auf Seite und setzte sich aufrecht hin.
Eure Spektabilität.
Er neigte den Kopf demütig und müde bevor er weiter sprach
Ich hoffe Ihr kommt nicht um mir mitzuteilen, dass Garth schon wieder etwas in meiner Abwesenheit angestellt hat.
Meine Berechnungen laufen gerade alles andere als gut und ich... ach vergesst was ich gesagt habe. Was hat er angestellt?
Kadegar:
"Mir wurden Dinge zugetragen, welche sich damit beschäftigen was Garth angestellt hat, sondern eher mit Dinge die er nicht angestellt hat. Seine Dozenten tragen mir zu, dass er in Vorlesungen fehlt, schläft oder so unaufmerksam ist, dass er genau so gut fehlen könnte. So als hätte er die Nächte durchgemacht ohne sich daran erinnern zu können, was ihn genau so ermüdet hat."
Snorgad seufzt schwer und nimmt eine deutlich gelassenere Körperhaltung an und begibt sich zu dem müden Magister auf die Erhöhung und schaut ihm über die Schulter auf seine Notizen.
"Mein guter Freund Chrysostomos. Ich bin mir sicher, dass du deine Gründe hast so hart zu arbeiten, doch in letzter Zeit leidet Garth immer mehr darunter. Vergiss nicht, dass es sein Körper ist und nicht deiner. Es ist für euch beide besser, wenn er mehr Zeit von seinem eigenen Körper hat. Also erzähl, was beschäftigt dich?"
Noxius Armatura:
Der Magister reibt sich die geröteten Augen und schiebt eines der Blätter mit seinen Energiekalkulationen zurecht, damit Snorgad es besser lesen kann.
Unser Neuzugang Drakonia berichtete mir davon, dass ein Lich auf Engonien, Namens Atos, Blutproben einiger Einwohner genommen hat, indem er sich als Heiler ausgegeben hat. Normalerweise würde mich das nicht kümmern, wären nicht Drakonia und Lyra ebenfalls auf diese List herein gefallen.
Ich habe einen Talisman entworfen, der ein wirksamer Schutz gegen Blutmagie sein könnte, doch egal wo ich ansetze, es fehlt an der Energiemenge einen mächtigen Lich effektiv abzuwehren.
Ich habe sogar darüber nachgedacht die eingehende Magie mit einem speziellen Transmutationskreis in Energie umzuwandeln und damit den Schutz weiter aufzuladen, doch bekomme ich da das Problem, dass die Energie, die sich mit Blutmagie auf eine Person bezieht nicht mehr in eine andere Richtung umlenken kann. Und selbst wenn ich es schaffen würde sie zu entschlüsseln, so müsste sie zwischengespeichert werden, oder abgelenkt werden, was gefährliche Entladungen nach sich ziehen könnte. Im schlimmsten Fall würde der Träger des Amuletts bei lebendigem Leib verbrennen, weil die Energie über ihn abfließt. Und ein Energiespeicher mit genug Kraftkapazitäten würde entweder beinahe unmöglich schwer zu beschaffen sein, als dass wir genug Leute damit ausstatten könnten, zu instabil und gefährlich sein oder zu groß um ihn bei sich zu tragen.
Das ist der Grund, warum ich derzeit die Nächte mit Berechnungen verbringe. Wir müssen schnell handeln, denn wir wissen nicht, wann diese Kreatur das Blut gegen uns einsetzt.
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