Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Schattenwall-Akademie

Studierstube von Magister Flammbart

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Kadegar:
Still beugt sich der Akademieleiter über die Notizen des Magisters und schüttelt abschließend den Kopf.

"Und deswegen setzt du die Gesundheit von dir und Garth aufs Spiel? Vielleicht solltest du herausbekommen was Garth davon hält. Mal ganz davon abgesehen, dass ich keinen Grund sehe warum du alleine dich mit diesem Problem beschäftigst. Soviel ich weiß reist Drakonia mit Lyra und Kadegar zusammen, zwei Meister die sich auf ihren folgenden Titel vorbereiten. Wenn du dich weiterhin als verantwortlich für die Betroffenen siehst, solltest du zumindest mit Lyra und Kadegar zusammenarbeiten. Und vorallem, solltest du weiterhin Garth Gesundheit mit deinen Forschungen gefährden..."

Snorgad klopft leicht gegen den Behälter des Geisterbindungstranks und seine gelassene Haltung nimmt wieder die bekannte Ernsthaftigkeit an.

"... könnte es passieren, dass euch die Anwesenheitszeit rationiert wird, werter Magister, denn die Akademie hat sich in gewissen Rahmen um alle seine Mitglieder zu kümmern. Dazu gehören auch Individuen wie Garth."

Noxius Armatura:
Der Magister schien einen kurzen Augenblick einen Einwand erheben zu wollen. Dann jedoch atmete er tief durch und schob seine Notizen von sich.
Verzeiht. Ich habe mir keine Gedanken um den Schüler gemacht, da mir das Leben und Wohlergehen von zwei Akademieangehörigen wichtiger erschien als eine temporäre Überbelastung eines einzelnen Schülers. Sein Körper ist jung und ich habe seine Konstitution vielleicht überschätzt. Ich werde eurem Anliegen Folge leisten und dem Schüler seine nächtliche Ruhe gönnen.
Dann schob er die Unterlagen zusammen und verstaute sie in einer Schublade des Schreibtischs.
Es ist schon schwer genug ein Leben von zwei Personen in einem Körper zu führen. Und alleine das ist für diesen eine gewaltige physische Belastung. Ich sollte an die Warnung von der Spektabilität zu Amonlonde, Magister Zylo denken. Mehr als eine Seele in einem Körper fordert auf Dauer seinen Tribut. Ich sollte...
Der Magister im Körper des Schülers kniff plötzlich die Augen zusammen und das geisterhafte leuchten, das den Körper des Schülers während der Anwesenheit des Magisters umgab erlosch.
Der Magister hatte offenbar schon eine ganze weile keinen Schluck mehr aus dem Glas zu seiner rechten genommen und wurde nun vom Geist des Schülers unterbewusst zurück gedrängt. Da sich Garth Seele allerdings schon auf "Schlaf" eingestellt hatte, sackte der Körper nun ein wenig in sich zusammen, sodass der Schüler mehr in dem hohen Stuhl des Magisters lag als saß. Die Auswirkungen waren fast so schnell eingetreten wie die eines Schlafzaubers, sodass der Schüler tief in den hohen Stuhl gerutscht und offenbar schlagartig eingeschlafen war.

Kadegar:
"Schlafen, alter Freund. Das Wort heißt schlafen."

Mit einem schweren Seufzen lockert sich wieder die Haltung des Weißhaarigen und er macht sich auf dem Weg den Raum zu verlassen, hält jedoch plötzlich für einen Moment inne und dreht wieder um und hält auf eines der Regale zu. Von dort entnimmt er eine kleine leere Phiole und macht sich wieder zum Schreibtisch des schlafenden Garth auf. Dort angekommen entnimmt er eine kleine Probe des Geisterbindungstranks und beobachtet sie einen Moment.

"Wer weiß wofür es gut ist."

Mit einem letzten Blick auf zurück auf Garth führen Snorgad seine Schritte nun entgütlig aus dem Raum des Magisters.

Noxius Armatura:
-Der nächste Morgen-

Garth wurde wach. Sein Schädel dröhnte, als ob er den Abend über durchgesoffen hätte und sein Rücken schmerzte. Dann realisierte er, dass er im Studierzimmer von Magister Flammbart auf dem Stuhl geschlafen hatte.
Wankend kam er auf die beine und streckte sich.
Die Kerzen waren komplett herunter gebrannt und nur durch die leicht offen stehende Türe drang ein Schimmer des immer gleichen Lichtes in der Schattenwall.
Wie lange hatte er geschlafen? er wusste es nicht. Er wusste auch nicht, wann er eingeschlafen war.
Dann fiel ihm ein, dass er heute morgen eine Hellsicht Übung bei der stellvertretenden Akademieleitung Karona hat, welche nicht für ihre Geduld bekannt ist.
Er brauchte keine Hellsicht-Magie um zu wissen, was ihm blühte, wenn er erneut zu spät kam. Eilig verlies er den Raum, verschloss die Türe und eilte die Gänge hinunter in Richtung des Übungsraumes.

-ENDE DIESES ABSCHNITTS-

Noxius Armatura:
Neuer AbschnittEin ganz normaler Abend an der Schattenwall. Garth hatte seine Studien für den Tag beendet und betrat das Studierzimmer des Magisters, welches für ihn mittlerweile beinahe so vertraut war, wie für den Magister selbst.
Für den kommenden Morgen waren keine Vorträge und Übungen geplant, also konnte sich Garth einen angenehmen Abend machen.
Garth und der Magister hatten eine gemeinsame Beschäftigung gefunden. Sie übten sich im Spiel der Könige, dem Schach. Da der Magister zwar die Umgebung des Schülers wahr nahm, nicht jedoch dessen Gedanken lesen konnte, waren die beiden zu routinierten Spielern geworden. nach dem Zug des Magisters überließ dieser dem Schüler den nächsten Zug. Dies war zugleich eine Übung für beide, was die Kontrolle und die Übernahme des Körpers anging.
Garth zeigte in ausgeruhtem Zustand tatsächlich einen Fortschritt in der Kontrolle, da er mittlerweile dazu in der Lage war, den Magister zeitweise in seinem Körper wegzusperren, sodass dieser nicht mehr alles mitbekommen konnte. Allerdings erforderte dies noch große Konzentration. Jedoch hatte Garth eine Idee, wie er diese neue Begabung trainieren konnte.
Statt des üblichen Schachspiels holte er ein Tarot-Deck aus seiner Tasche und eine Anleitung, wie er das neue Spiel spielen wollte.
Er legte dies auf den Arbeitstisch des Magisters, wo er für gewöhnlich das Schachbrett aufbaute und zog sich anschließend in seinen Geist zurück um dem Magister den Vortritt zu lassen, damit dieser sich den neuen Spielvorschlag durchlesen konnte.
Der Magister griff nach dem Dokument und begann zu lesen. Die Regeln waren nicht übermäßig schwer, doch wollten diese erst mal verstanden werden.

Als der Magister bereit war, überließ er dem Schüler wieder den Körper, damit dieser das Spiel vorbereiten konnte.
Garth mischte die Karten gründlich durch und teilte jeweils 5 Karten an beide aus. Dann konzentrierte er sich und sperrte den Magister weg, bevor er seine Karten auf die Hand nahm. Er war versucht, einen Blick unter das Deck des Magisters zu werfen, doch wollte er versuchen ehrlich zu gewinnen... schließlich ging es hier nicht um Geld.
Garth legte zwei Karten verdeckt auf den Tisch.
Dann war der Magister am zug
Dieser nahm seine Karten auf, prüfte diese eingehend und legte anschließend ebenfalls zwei karten aus.

Als die ausgelegten Karten umgedreht wurden, war schon klar, dass diese Runde an Garth ging. Garth hatte fünf der Stäbe und eine Königin der Stäbe gespielt, während der Magister ein Ass der Kelche und den Eremiten ausgelegt hatte.
Da selbst mit einem König der Kelche der hohe Wert von Garths Karten nicht mehr zu toppen war, entschloss sich der Magister das Ass der Kelche zu Opfern und den Eremiten wieder auf die Hand zu nehmen, wie es die Fähigkeit dieser Ereigniskarte war.
Garth kassierte die Armee und Adelskarten ein und legte sie auf seinen Siegesstapel.
So begannen die beiden, abgesehen von kleineren geflüsterten Flüchen bei schlechten Karten, in einem stetigen hin und her das Spiel zu spielen und so Garths Selbstkontrolle zu schulen.

Der Magister war guter Laune, auch wenn er das Spiel ziemlich eindeutig verloren hatte. Es war ein interessantes Spiel gewesen und dennoch eine gute Übung für Garth. er war sich jedoch nicht sicher, ob der Schüler nicht irgendwie geschummelt hatte. Allzu oft schien dieser die Züge des Magisters schon zu kennen, bevor dieser sie tätigte. Hatte er die Karten doch heimlich angesehen? Oder gar Hellsichtmagie benutzt. Er wusste, dass Garth sich gerne an Karten lesen versuchte. Vielleicht hatte der Bursche auch einfach nur Glück gehabt...

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