Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Winter 266, in einem Gasthaus nahe Voranenburg

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Skynex:
"Das trifft es ziemlich genau. Mein Vater ist Baron Torben von Ottenstein, Baron der Baronie Ottenstein und Hochmeister im Orden des heiligen Jeldrik von Ahrnburg." Jetzt war es an Lothar zu grinsen.
"Dadurch wurde ich automatisch für die Laufbahn als Ritter im Orden vorgesehen. Allerdings sind die Auflagen an einen Knappen aus adligem Hause wohl nicht ganz so streng, als ich sie im Nachhinein als wünschenswert erachtet hätte. Andererseits wäre ich nicht hier, wären die Tugenden etwas besser haften geblieben. Aber man lernt ja nie aus und nach höherem kann man immer streben, das ist am einfachsten, wenn man im Dreck liegt. Und der Postille und dem Goldbacher Schnurrbartträger nach bist du in einer ähnlichen Lage, vermute ich."

Vanion:
"Also seid Ihr ein Ritter, Lothar? Oder doch Novize? Oder beides? So ganz verstehe ich es noch nicht. Ich hab Euch nicht in Rüstung gesehen und kann auch keinen Knappen an Eurer Seite sehen, also habt Ihr vermutlich auf weltlichen Rang und Titel verzichtet - so wie Damian es getan hat, nicht?"

Vanion warf einen fragenden Blick auf Damian, der jedoch machte keine Anstalten, das Gespräch der beiden zu unterbrechen. Doch der Blick  des ehemaligen Knappen hatte sich verfinstert, als Lothar die Postille und den Zwischenfall mit dem Waibel - pah, eher ein Handlager! - der Baronin erwähnt hatte:

"Mit Verlaub, ich liege nicht im Dreck."
Diese Worte kamen mit Nachdruck.
"Ich weiß nicht, was Ihr gehört habt oder zu wissen glaubt, aber offensichtlich wisst ihr nicht genug." Kalt fuhr Vanion fort: "Ein Mann zahlt für seine Entscheidungen, das ist alles."

Jeremias:
Damian hatte bisher schweigend sich seinem Essen gewidmet und den beiden zugehört. Ob des sich anbahnenden Tonfalls mischte er sich jedoch ein:
"Ich will ganz kurz nochmal zu Lothars Erwähnung von Halia zurück. Sie verliert auch unrechtmäßig ihr Lehen und widmet sich daraufhin Alamar. Eine eigentlich adelige Dame, die dann zu eine der fünf größten Heiligen wird. Ein gutes Beispiel für so manchen, möchte ich meinen."
Er schaut beide kurz an. "Und wenn man der heiligen Sirasa und dem heiligen Ajan gedenkt, dann sollte man wissen, dass jedes Wort mit Demut und Weisheit gewählt werden sollte, um den Anderen nicht zu verletzen."

Skynex:
"Nichts lag mir ferner. Immerhin ging es ja um mich und ich habe wortwörtlich im Dreck liegen dürfen. Und außerdem hat Vanion sehr recht, was Entscheidungen angeht. Man sagte mir einmal: 'Es gibt kein Gut oder Böse, nur Entscheidungen und Konsequenzen'." Lothar nahm einen Schluck zu sich.

"Bei den heiligen Sirasa und Halia finde ich es faszinierend, dass Sirasa oftmals im einfachen Gewand reiste, während Kelos zu Halia sagte, sie solle sich niemals verbergen. Und dennoch haben beide auf ihre Art großes für das Volk vollbringen können, beneidenswert."

Vanion:
"Sirasa, Halia... diese Namen sagen mir gar nichts. Im Gegensatz zu euch bin ich kein Mann, der Alamar verschworen ist - also, erzählt mir, wer sind diese Heiligen?"

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