Hallo zusammen
Grad über das Thema gestolpert, und da dachte ich mir, ich schreibe mal was dazu.
Aus Erfahrung macht es sich gut für den Standpunkt und die Gewichtung der Wachen, wenn sie uniform und mit Erkennungszeichen der Zugehörigkeit ausgestattet sind, im MA-Zusammenhang also Wappenrock in den Farben des Herrn, im Idealfall mit Wappenbild.
Dies zwingt gleichzeitig zu überlegtem Spiel, denn alles was man tut, fällt auf den Inhaber des Wappen zurück, der es den Wachen angehängt hat.
Hinzu kommt ein Autoritätsbonus, wenn sich der Bewachte oder Eskortierte gelegentlich mit seinen Wachen zeigt, denn es unterstreicht die Legitimation der Wachen.
Er kann sich direkt berichten lassen, die Leute auf Mängel hinweisen oder sie loben, was alles die Tristesse einer gefügigen Schar Außenstehender, die kaum kontakt suchen, bricht.
Ein Wachhabender, der im Zweifel direkte Befehlsgewalt und den Überblick hat, ist genau so gut und sinnvoll wie ein livrierter Beauftragter, der sich zur Klärung rasch zum Auftraggeber begeben kann.
Hinzu kommt, das der Leute auf Patrouille senden, Wachwechsel befehlen oder auch eine Verpflegung anordnen kann. Bedeutet aber auch, das man mehr als 3 Wachen braucht für so ein Gruppenspiel.
Zusammenhalt ist wichtig. Es schwächt ungemein, wenn der augenscheinlich Befehlshabende alles ausdiskutieren muss und vor seinen Untergebenen zurücksteckt.
Ein weiterer Bonus der Autorität entsteht seltsamerweise, wenn man Leute spüren lässt, dass sie wahrgenommen werden. Zum Beispiel kann man sich immer mal jemanden aus der Menge heraus picken, ihn kurz mustern, einen Kameraden aufmerksam machen, auf den Betreffendne Zeigen udn sich kurz beraten. Es signalisiert: wir sehen alles.
Standesunterscheide sind auch von Wachen einzuhalten. Mitglieder des Klerus der Landeskirchen und befreudnete Adelige des Dienstherren können eigentlich immer darauf pochen, dass man den Herrn informiert, das ein Wort zu sprechen gewünscht ist, legitimierte Boten können zumindest darauf bestehen, dass eine Nachricht entgegen genommen wird. Adel und Klerus unter den Gästen dürfen immerhin auf eine genaue Information bestehen, weswegen der Zutritt nicht gestattet wird. Wer aber nicht als der oder das erkennbar ist, wer oder was er ist, der geht halt im Zweifel auch leer aus.
Soldaten, Söldner, Krieger, Abenteurer, Händler, Bürger, Bauern und Straßenprominenz müssen sich halt in der passenden Situation auch mal mit einem einfachen: "Hier geht es gerade nicht weiter, zu gegebener Stunde werdet Ihr wie alle anderen auch etwas erfahren oder halt nicht" zufrieden geben.
Fatal für einen Wachtrupp ist es übrigens meiner Erfahrung nach, wenn sie in die Defensive gehen, obwohl sie wehrhaft sind. Ob SC oder NSC, wer eine Wache bedroht oder angreift, sollte mit Konsequenzen rechnen. Kommen diese nicht, ist es eine Einladung zum Erzwingen des eigenen Standpunktes für sehr viele. Wenn eine Wache nicht vorhat sich zu wehren, dann muss sie garnicht erst hingestellt werden.
Was Mehrheitsverhältnisse angeht zwei poraktische Beispiele:
Fantasy, ich allein als Klaras Leibwache, als sie noch Baroness war und ich Söldner: 4 Chaosanhänger kommen auf Klara zu, sie stellt sich ihnen zum Gespräch, ich schräg hinter ihr, die Augen abwechselnd auf jedem davon, die Hand lässig auf dem Schwertknauf. Sie waren nicht auf Kampf aus, waren aber bei allen die sie alleine erwischt haben sehr aufdringlich und fordernd. Da Klara eine bewaffnete Wache dabei hatte die wirklich jeden der zuckte sofort fixierte mit dem Blick, blieben sie auf 2 Meter Abstand.
Firefly, 50 mit Pistolen bewaffnete Glücksritter auf einem konspirativen Pokerturnier eines ehemaligen Admirals der Bronwcoats, mitten drin 4 Veteranen die der Admiral engagiert hatte um da aufzupassen. Alle uniform, alle mit Truppabzeichen und eine klare Befehlsstruktur, immer aufmerksam, 2 in der Menge unterwegs, 2 das Separe des Admirals am bewachen der immer mal Meldung abnahm, Gäste herein bat, sich zu Anfang mit militärischem Gruß an die Truppe gewandt hatte und somit einfach klar war wer wir sind. Einige der Gäste hatten sich im Verlauf des Abends immer mal in den Haaren, auch diskussionsfreudig teilweise mit uns, wo wir aber stur die Befehle befolgt und nicht nachgegeben haben. Schließlich bedrohen uns ein paar Gauner mit vorgehaltenen Waffen, werden frech und schließlich hält mir eine davon das Gewehr direkt unter die Nase ohne abzudrücken. Wir also konsequent das feuer eröffnet, sie ausgeschaltet und danach hat uns keiner mehr kritisert, ob aus Zustimmung oder Angst.
Die beiden Beispiele nur um meine Punkte von oben etwas zu unterstreichen und aufzuzeigen, woher diese praktischen Erfahrungen stammen. Nichts davon hat bisher in der Praxis Spiel verhindert und im Gegenteil sogar schnell für einen Zusammenhalt unter den Wachen und internes Gruppenspiel erzeugt.