Der Städtebund von Tangara > Ayd'Owl-Akademie
Die Ayd'Owl, vor den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge
Kydora:
Kydora verdrehte merklich die Augen und seufzte. "Stell dich halt nicht so an. Ich spiel gerade zum ersten mal. Das ist halt alles nicht so leicht zu überblicken."
Sie verfolgte mit den Augen seinen nächsten Zug. Ihr Hand wollte schon eine Figur ziehen, doch dann hielt sie inne. Statt einen Zug zu machen legte sie nun die Hand an ihr Kinn und schaute nachdenklich auf das Brett. Im Kopf machte sie probeweise Züge. Probierte dieses und jenes, nur um dann zu einer ernüchternden Erkenntnis zu kommen.
"Ich hab verloren...", sagte sie mit leiser Stimme.
"Egal was ich mache... mein König wird nicht mehr lange durchhalten."
Sie griff nach einem Bauern und zog ihn auf c5.
Rikhard Kraftweber:
"Ja."
Kalt sah Rikhard auf das Brett, und anstatt die Dame zu schlagen, griff er weiter an. Wenige Züge später setzte er Kydoras König matt. Abschätzig sah er sie an.
"Nun - das war leicht. Ich glaube nicht, dass du das nochmal machen möchtest, oder?"
Kydora:
Aufmerksam verfolgte Kydora auch die letzten paar Züge. Dann war es vorbei. Ihr König war matt und sie hatte verloren. Aber es störte sie nicht allzu sehr. Immerhin hatte sie so noch genug Platz nach oben, um sich zu verbessern. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen blickte sie Rikhard an.
"Doch, tatsächlich schon." Sie nahm ihren König in die Hand und spielte mit der Figur zwischen den Fingern.
"Es ist ein interessantes Spiel und ich bin mir sicher, dass ich mit ein bisschen Übung besser werden kann. Wer weiß..." Sie stellte die Figur wieder auf das Brett. "Vielleicht schlage ich dich ja sogar irgendwann."
Kydoras Blick war anzusehen, dass sie es durchaus ernst meinte und vorerst nicht locker lassen würde.
Rikhard Kraftweber:
Rikhard schmunzelte. "Du schlägst mich eines Tages? Ein interessanter Gedanke."
Der Magier war fest davon überzeugt, dass Kydora ihn niemals schlagen würde, solange er noch Figuren bewegen konnte.
"Möchtest du meine ehrliche Meinung hören?"
Eine rhetorische Frage, natürlich.
"Ich glaube, dass du viel zu unstet und undiszipliniert bist, um das Spiel der Könige zu erlernen. Schach verlangt nicht nur einen wachen Geist und eine schnelle Auffassungsgabe, sondern auch Konzentration, Fleiß, und Ehrgeiz. Neben dem stupiden Erlernen von vorgegebenen Zugfolgen muss man die Grundsätze dieses Spiels beherrschen, erst dann kann man sich den Feinheiten zu wenden. Eine Stammesfrau, wie du es bist, ist nicht dazu in der Lage, all das zu erlernen. Du hast ja bereits Schwierigkeiten, dein magisches Potenzial voll zu entfalten."
Kalt ruhte Rikhards Blick auf Kydora. Sein Tonfall und seine Körpersprache ließen keinen Zweifel daran, dass er seine Worte so meinte, wie er sie aussprach, und dass er völlig sicher war, dass Kydora ihn tatsächlich niemals schlagen würde. Hinterlistig grinste er sie an:
"Ich will dir einen Ansporn zugestehen. Was hältst du von dem folgenden Geschäft: solltest du mich in den nächsten fünf Jahren bei einem Schachspiel schlagen, so folge ich dir zurück nach Silvanaja. Dort werde ich mich dem Reiferitus unterwerfen und ein Stammesmal erhalten - kurzum, ich werde mich als ein wahrer Silvanaja zu erkennen geben. Doch wenn du das nicht schaffen solltest, dann wirst du mich eine Woche lang begleiten - als Magierin und Dame, nicht als dieses kratzige, schmutzige Wesen aus Silvanaja, das keine Zivilisation kennt."
Kydora:
Dass sie Rikhard eines Tages schlagen könnte hatte sie eigentlich nur so daher gesagt. Doch als Rikhard erwähnte, dass sie es als Stammesfrau nie schaffen würde, das Spiel in all seinen Feinheiten zu erlernen, das sie ja nichtmal ihr magisches Potential voll entfalten könne, fühlte sie sich herausgefordert.
"Das mit der Magie ist eine andere Geschichte und tut hier nichts zur Sache tut. Ardor hat gesagt, dass ich mich vorerst intensiver mit der Meditation auseinander setzen soll. Und ich richte mich da nach seinem Lehrplan."
Kampfeslustig blickte sie Rikhards kaltem Blick entgegen.
"Dein Vorschlag hingegen... Ein interessantes Geschäft, das du vorschlägst."
Sie schmunzelte und hielt ihm ihre Hand entgegen.
"Lass uns drei Jahre draus machen."
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