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Autor Thema: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien  (Gelesen 4451 mal)

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Offline Kydora

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266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« am: 30. Mai 16, 12:24 »
Stimmengewirr gemischt mit dem Klang des Rauschen des Meeres. Man hörte die Seefahrer sich gegenseitig Befehle zurufen, Schiffe wurden abreise fertig gemacht. Dazu gesellte sich eine steife Briese und der Duft der See. Der Himmel war zwar grau, doch Regen ließ noch auf sich warten. Vor einem der Schiffe stand nun die kleine zusammengewürfelte Reisegruppe.

Kydora wurde etwas flau im Magen. Sie hatte sich zwar mittlerweile an diese Art der Reisemöglichkeit gewöhnt, aber mögen würde sie es wohl nie. Einen Augenblick noch genoss sie den Wind, der hier herrschte, dann drehte sie sich zu den anderen um.

Sie deutete auf das Schiff hinter sich. "Damit kommen wir wohl am besten nach Travien. Die Fahrt sollte nicht allzu lange dauern und in ein paar Tagen sind wir dann auch schon da."

Sie blickte sich nochmal am Hafen um, dann ging sie in Richtung des Schiffes, um es zu betreten. "Na dann mal los."

Offline Esta

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #1 am: 30. Mai 16, 13:00 »
"Na dann doch wunderbar."
Esta seufzte. Sie liebte das Reisen auf See. Die ersten Male hatte sie unterwegs zwar die Wellen dekoriert, aber nach den Jahren wusste sie das Wogen und Wiegen zu schätzen. Dass sie diesmal nicht alleine war, war ein Novum.
Sie schulterte den Bogen und checkte die Pfeile. Unter dem Gürtel drückten sie ihr leicht unangenehm in die Seite, aber am Ziel ihrer Reise warteten ein Köcher und eine gute Tasche.
Ruhig bedachte sie ihre Reisegefährten mit einem forschenden Blick. Die letzten Tage hatten sie ihr schon Leid getan, schließlich mussten sie eine leicht missmutige Handwerkerin ohne ihr Material - Esta hatte alles bei einem Freund zwischengelagert, um mit leichtem Gepäck reisen zu können - erdulden.
Und nun stand ihnen eine Seefahrt bevor. Für viele ist das eine unangenehme Reiseart: Nass, dem Wetter fast ausgeliefert und ohne festen Boden unter den Füßen.
Als sich Kydora vor ihr in Bewegung setzte, bewegte sich Esta ebenfalls in Richtung des Schiffes, ihre Gefährten und die Umgebung im Blick. Sie müsste lügen um zu behaupten, sie wäre nicht nervös, gerade was ihre neueste Bekanntschaft in der Gruppe anging.
Wie der wohl mit all dem klar kommt...Und hoffentlich schaut die Mannschaft ihn sich nicht zu genau an.
Sie runzelte leicht die Stirn. Der Gedanke machte ihr Sorgen. Seeleute sind vielerlands äußerst abergläubisch. Und es gab mehr als genug Legenden oder Gerüchte, die Anlass geben könnten, dass der verwurzelte Kumpane bei ihnen im Laufe der Reise womöglich über Bord geworfen werden könnte.
Wäre sie alleine mit ihm, würde sie nicht sofort auf die Schiffe gehen. Sie würde sich den Kopf zerbrechen und überlegen und tun und machen. Aber sie war nicht alleine. Und allen vornweg schien hier Kydora auch zu wissen, was genau wie hier lief. Von daher verließ sich Esta erstmal darauf, dass entweder alles gut laufen werde oder etwas improvisiert werden kann.
Kurz vor Betreten des Schiffes checkte sie noch ihre Gürteltaschen: Kupfer, Papiere, eine zugespitzte Kohle zum Zeichnen und etwas Proviant. Alles was sie brauchte.
Ja, es kann losgehen.
« Letzte Änderung: 30. Mai 16, 13:04 von Esta »

Offline Drakonia Noximera

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #2 am: 30. Mai 16, 15:58 »
Drakonia murmelte etwas unverständliches und folgte den beiden. Der Schiff selbst machte ihr keine Sorgen, aber nach dem Abend in der Taverne fühlte sie sich nicht wohl und das lag nicht an dem Met, und sie war nicht sicher, ob die Schiffahrt eine gute Idee für sie war. Was die Chaoten mit ihr gemacht hatten, wusste sie nicht, vermutete aber, dass danach und nach Jankos Heilritual ihr Gehirn noch kaputter als zuvor war.

Sie war aber nich das einzige Opfer von denen. Sie dachte an dem komischen Waldmann. Er hatte keine Errinnerungen, mindestens keine, auf die er selbst zurückgreifen konnte. Bei der Analyse hatte sie einen Wald gesehen und vermutete, dass er eine Driade war, aber das war alles. Seinen Namen kannte er nicht. Sie hatte ihn Daroir gennant, nach der elfischen Rune für Errinnerung. Der Mann hatte Angst vor den Chaoten und sie vermutete, dass er auch ein Opfer von denen war. Ihrer Meinung nach aber wäre Lyra vielleicht in der Lage, etwas mehr über ihn zu erfahren.

Vor der Elfe lagen nun zwei anderen Aufgaben. Erstens sollte sie das, was sie in Travien begonnen hatte, zu Ende bringen. Angst hatte sie schon, aber die Steine sollten gefunden werden und ihr Geheimnis auch. Und etwas sollte man mit dem blutenden Brunnen auch machen.

Die zweite Aufgabe war schwieriger. Sie hatte aber damit schon angefangen. Sie warf einen kurzen Blick auf dem Schriftrollenbehalter an ihrem Gürtel. Drin war die Liste mit Atos Opfern, die sie zu Magister Flammbart bringen sollte. Der erste Schritt auf dem Weg ihrer ersten Jagd. Die Liste war aber vermutlich noch nicht vollständig und sie hoffte, noch mehrere Informationen zu sammeln.

In der Ferne hörte sie, dass jemand sie ruft - ''Hey, Spitzohr!'' konnte sich auf keinen anderen von der Reisegruppe beziehen - entschied sich aber, das zu ignorieren, genau wie sie die Eckländer ignorieren sollte vor etwa einer Woche. Lektionen wurden langsam gelernt und Lust auf Ärger hatte sie auch keine.

''Wer sollten wir in Travien außer Kadegar treffen?'', fragte sie.
Das Schwierigste nach einer Con - die Mitbewohner zu überzeugen, dass das arme, nasse, graue Ding, dass im Badezimmer hängt, eigentlich eine Cosplay Perücke ist und keine vergewaltigte Ratte.

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Offline Yorik

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #3 am: 30. Mai 16, 16:26 »
Auf dem gesamten Weg hierhin zum Hafen hatte der Mann ohne Namen sich an Kydoras Hand geklammert. Der Lärm der Stadt schien ihn nervös zu machen; besonders die plötzlich läutenden Glocken hatten ihn sichtlich verstört, und nur zögerlich war er seinen neuen Freunden zur Anlegestelle gefolgt. Jetzt jedoch, wo sie unmittelbar vor dem großen, hölzernen Schiff standen, das Stimmengewirr der Seeleute um sowie das Geschrei der Möwen über sich, ließ er Kydoras Hand los. Während sie sich der Planke näherte, um an Bord zu gehen, stand er einfach nur da, die Stirn gerunzelt und die Lippen aufeinander gepresst. Erst, als die Anderen sich zu ihm umwandten, weil er ihnen nicht folgte, sagte er etwas.

"Tot", murmelte er in dieser zögerlichen, verwirrten Tonlage, die für ihn so typisch war, "so viel totes Gewebe. Und... fremd. Was ist es? Was tut es?" Kydora hatte ihm bereits erklärt, dass sie den Rest ihres Weges auf eine andere Art als bisher fortsetzen würden, aber dieses Gebilde machte ihm Angst. Die anderen toten Dinge, die die Menschen "Tisch", "Stuhl" oder "Bogen" nannten, waren ihm zumindest vage vertraut gewesen - nicht so das hier. Mit allem, was er in sich spürte, wusste er, dass es fremd und unheimlich war.
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Offline Kydora

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #4 am: 30. Mai 16, 16:33 »
Kydora drehte sich noch einmal um.

"Ich hoffe doch keinen Ärger." Sie lächelte und setzte dann noch nach "Ich weiß nicht, wen wir noch so treffen werden. Ich reise meistens ja der Nase nach."

Ihr Blick glitt an Drakonia vorbei und musterte den Neuzugang der Truppe. Tot... ja das war es in der Tat... Die wenigen Schritte hatte Kydora schnell zurückgelegt und stand nur vor dem Mann mit den Blättern im Haar.
Sie hielt ihm wie so oft ihre Hand entgegen.

"Das ist ein Schiff. Es bringt uns woanders hin. Und es schützt uns vor dem Meer. Wir nutzen es zum Reisen."

Offline Esta

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #5 am: 30. Mai 16, 17:05 »
Während Kydoras kurzer Erlärung nickte Esta bloß.
"Das meiste Holz schwimmt. Also wird es dafür genutzt. Anders kommt man nicht über großes Wasser."
Sie warf ihm nur ein kurzes, schiefes Grinsen zu, bevor sie ihren Blick die Außenlänge des Bugs entlang wandern ließ.
Kein Kapitän in Sicht. Frage mich, was er für die Reise verlangt.
Vorsichtig trat sie auf die Planke. Ihr erster Absturz von so einer Holzlatte war ihr eine Lehre gewesen und das war damals in wärmeren Gefilden gewesen. Eine Reise in triefend nasser Kleidung war ihr nicht willkommen.
Auf der anderen Seite sah sie sich auf Deck um. Das geschäftige Treiben war überall irgendwie gleich, nur konnte sie niemanden als Kapitän erkennen.
So lehnte sie sich gegen die Reling und blickte wartend zu ihren Begleitern.

Offline Drakonia Noximera

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #6 am: 30. Mai 16, 17:23 »
Drakonia zuckte mit den Schultern und folgte ganz vorsichtig. Zwar war sie schon mehrmals mit einem Schiff gefahren - die Schattenwall befindete sich ja auf Montralur und zu dieser Und auch jeder Insel konnte man anders nicht geraten -aber bei dem Wetter war sie ein bischen nervös über die Sache. Und den anderen wollte sie nicht sagen, dass sie nicht schwimmen konnte.

Sie drehte sich danach zum Waldmann.

''Du meinst, dass die Bäume, aus denen der Schiff besteht, tot sind? Oder dass etwas böses auf der Schiff ist?'', fragte sie. Seine Instinkte waren ja bewiesen stärker als die von den anderen Reisenden. Sollte er eine Gefahr befürchten, sollten sie bereit sein sich dagegen zu verteidigen.
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Offline Yorik

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #7 am: 30. Mai 16, 21:44 »
Dieses Mal zögerte der "Waldmann". Er streckte die Hand aus, so als wolle er die von Kydora ergreifen, verharrte aber auf halber Strecke. Sein Blick suchte den ihren, und tiefe Unsicherheit lag darin. "Schutz, ja. Reisen... aber reisen mit dem Tod?" Ihm war bewusst, dass er den Tod in Form dieses Dings, des "Bogens", immer mit sich trug, doch irgendwie... war das etwas anderes...

Wie von einer unsichtbaren Macht gezogen ließ er die Hand sinken, er trat auf die Barbarin zu, während sich sein Gesichtsausdruck plötzlich veränderte. Alle Orientierungslosigkeit wich daraus, als hätte man einen Schleier weggezogen, und sein Blick wurde durchdringend. "Wie wäre es denn für dich", flüsterte er mit ungewohnt rauer Stimme, so leise, dass nur sie es hören konnte, "in einem Bett aus Knochen zu schlafen?"

Einen Wimpernschlag lang starrte er sie so an, dann fiel die harte Mine wieder. Die typische, leicht verunsicherte Ruhe kehrte zurück auf sein Gesicht und langsam drehte er den Kopf zu Drakonia. "Ja", bestätigte er, "Schiff. Totes Gewebe. Was... ist 'böses'?" Ihm war anzusehen, dass ihn dieses Wort so sehr verwirrte wie die meisten Menschen-Dinge, die er in letzter Zeit kennen gelernt hatte. Noch immer machte er keine Anstalten, Esta auf das Schiff zu folgen.
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Offline Kydora

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #8 am: 31. Mai 16, 01:12 »
Ruhig beobachtete Kydora die Reaktion des Waldwesens. Sah, wie er seine Hand sinken ließ und näher kam. Und dann wurde sein Blick klar. Kydora hatte schon zuvor bei ihm bemerkt, dass er von Zeit zu Zeit lichte Momente zu haben schien. Und das letzte Mal hatte er sie damit verdammt verunsichert.

Und dieses Mal... ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als er seine Worte ausgesprochen hatte. Ihre Hand ließ sie langsam sinken und ihr Blick glitt zum Schiff. Sie verstand, was er meinte. Kydora betrachtete das Schiff und sie wirkte verunsichert und nachdenklich.

Einen Augenblick später war dieses unangenehme Gefühl, das das Waldwesen mit seinen Worten bewirkt hatte, verschwunden. Kydora straffte die Schultern und drehte sich wieder zu Drakonia und dem Waldwesen um. Sie bekam gerade so den letzten Satz noch mit. Was Böses sei? Kydora beschloss hierbei Drakonia den Vortritt zu lassen. Sie war neugierig auf ihre Erklärung dazu.

Abwartend und mit einem warmen Gesichtsausdruck stand sie neben den Beiden und überlegte, wie sie das Waldwesen doch irgendwie überzeugen konnte, mit auf das Schiff zu kommen.

Offline Drakonia Noximera

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #9 am: 31. Mai 16, 08:46 »
Drakonia starrte den Waldmann für einige Momente ganz ruhig, dann wurde ihre Miene ein bisschen traurig.

"Also was Böse ist, ist eine Ansichtssache. In disem Fall würde ich als böses alles bezeichnen, das versuchen würde, uns zu schädigen. Sonst ist Chaos böse in den meisten Fällen. Atos ist böse..."

Sie schwieg plötzlich, als hätten sie selbst ihre Worte übberrascht. Warum hatte sie Atos erwähnt überhaupt? War sie nicht vor einiger Zeit auch genauso wie ihn? Zwar hatte sie nie sowas getan wie er, aber sie wusste nicht ob sie das doch nicht gemacht hätte, wenn sie auf dem Weg geblieben wäre.
"Ende damit. Ich bin nicht auf diesem Weg geblieben", dachte sie.

« Letzte Änderung: 31. Mai 16, 08:50 von Drakonia Noximera »
Das Schwierigste nach einer Con - die Mitbewohner zu überzeugen, dass das arme, nasse, graue Ding, dass im Badezimmer hängt, eigentlich eine Cosplay Perücke ist und keine vergewaltigte Ratte.

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Offline Esta

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #10 am: 31. Mai 16, 10:42 »
Ruhig beoachtete Esta die Gruppe auf der anderen Seite der Planke. Der Wind wurde immer wieder heftiger, kündigte Regen an und trug die Worte, die gesprochen wurden fort. Man konnte nur das Mienenspiel betrachten. Ihr Blick wanderte von...wie hatten wir ihn genannt? Da..Daooo...Ich werde Elfisch nie lernen... dem Baummann zu Kydora, die aber nur halb sichtbar war und schließlich zu Draconia.
Nein, das war ein Gespräch unter sich, sie wurde nicht angesprochen. Also mischte sie sich nicht ein und blieb wartend an der Reling gelehnt.
Der Wind pfiff über das Deck und ließ vom Bug aus Stimmen laut werden, da irgendetwas von Bord geweht wurde. Da aber nur geschimpft wurde und das Verlorengegangene nicht so wichtig schien, dass jemand Anstalten gemacht hätte hinterher zu springen, zog Esta nur fröstelnd ihr Tuch enger um die Schultern und wünschte sich einen warmen Met herbei.

Offline gutemine

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #11 am: 31. Mai 16, 11:43 »
Mina schlurfte hinter den anderen hinterher. Der Abend war lang gewesen und ihr tat der Kopf weh... sei es vom Met oder von den Emotionen, die sie in der Taverne überschwemmt hatten... Fast hätte sie ihren neuen Weggefährten angerempelt als dieser plötzlich vor ihr stehen blieb.

Blätter rauschen....
Da war es wieder! Verwirrt hob Mina den Kopf.
Holz knarzt im Wind
Was immer dieses Wesen war, es fühlte... wenn auch irgendwie anders als ein normaler Mensch. Und im Moment waren die Gefühle heftiger als sonst. Was hatte er gesagt? Totes Gewebe? Er war irgendwie beunruhigt. Nun gut, wer war das nicht, wenn er ein Schiff besteigen musste, den sicheren Boden unter den Füßen verlassen  und sich dem Schaukeln des Meeres anzuvertrauen, besonders wenn der Abend vorher etwas lang gewesen war. Mina seufzte...
Aber es nutzte ja nichts. Also drehte sie sich zu Da... Dao.... Wie hieß er noch gleich? Sie drehte sich zu dem merkwürdigen Waldmann um und sah ihm tief in seine merkwürdig schimmernden grünen Augen:

"Mir ist auch unwohl auf dem Schiff. Aber es ist in Ordnung."
Blätterrauschen
Sie streckte ihm die Hand entgegen
*I can see a crow on your judgement day*

Offline Yorik

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #12 am: 31. Mai 16, 17:40 »
Als Drakonia zu sprechen kann, runzelte der "Waldmann" die Stirn. Er schien sich mit ihrer Erklärung zuerst schwer zu tun, so als könne er sie nicht wirklich greifen, als die Elfe jedoch das Chaos erwähnte, nickte er langsam. "Chaos", murmelte er, "Schmerzen... Schmerzen und Schnitte und Feuer. Chaos dreht falsch herum... Das ist böses?" Diese Verbindung schien ihm einzuleuchten und dankbar schaute er Drakonia an. Er zeigte immer noch Misstrauen ihr gegenüber; hielt immer noch Sicherheitsabstand - doch er wirkte zumindest ein wenig sicherer.

Der Blick des Grünäugigen wanderte etwas ratlos hinüber zu Kydora, die offenbar darauf wartete, dass er etwas tat. Er zögerte immer noch, ob er sich dem unheimlichen, toten Ding nähern sollte, da wandte sich die andere Frau zu ihm um... Mina. Sie sah ihn an, wie sie das so oft tat, mit diesem Blick der irgendetwas in ihm zu suchen schien und als sie ihm die Hand nun hinstreckte, ergriff er sie. "In Ordnung", wiederholte er mit knarziger Stimme, "Vertrauen..." Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung. Als er vor der Planke stand, die an Bord führte, zögerte er noch einmal merklich, dann überwandt er sich jedoch und setzte endgültig seinen Fuß auf das Holz. Mit Mina und den anderen hinter sich stakste er langsam vorwärts, bis er vor Esta stand, die an Deck gewartet hatte. "Seltsam", meinte er verwirrt und schaute die Händlerin an. "Untergrund... wackelt..." Irgendwie war ihm damit so gar nicht wohl.
« Letzte Änderung: 31. Mai 16, 17:42 von Yorik »
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Offline Kydora

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #13 am: 01. Jun 16, 12:04 »
Ein Lächeln war auf Kydoras Gesicht zu sehen. Sie beobachtet, wie der 'Waldmensch' die Hand von Mina ergriff und mit ihr gemeinsam aufs Schiff ging. Einen Moment noch wartete Kydora ab bis sie an Deck waren. Dann ließ sie nocheinmal den Blick über den Hafen streifen und setzte ebenfalls ihren Weg auf das Schiff fort. An Deck angekommen schaute sie sich nach wem um, der hier das Sagen haben könnte.

Ihr Blick ging von der Dryade zu Esta herüber. "Ich werde mal schauen, ob ich hier wen finde, der uns weiterhelfen kann. Ich bin gleich wieder da."

Dann entfernte sich Kydora von der Gruppe und suchte sorgfältig das Schiff ab.

Offline Esta

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Re: 266 n.J. - Weiterreise nach Travien
« Antwort #14 am: 01. Jun 16, 12:45 »
"So fühlt sich fast jeder, der das erste Mal ein Schiff oder ein Boot betritt."
Sie stapfte leicht mit den Füßen auf die Planken unter sich.
"Du spürst, dass unter dem Holz die Wellen sind, die uns ohne weiteres auffressen können, wenn dieser Schutz versagt. Aber man gewöhnt sich daran; es geht nur selten schief."
Sie drückte sich gegen die Reling von der lehnendenden Position wieder in den Stand, zog sich das Tuch fröstelnd nochmal zurecht und grinste den Baummann aufmunternd an, auch wenn ihr gerade nicht ganz danach war, angesichts der Witterung, die begann ungemütlich zu werden und der eigenartigen Stimmung, die herrschte.
Irgendwie wollte sie ja die Beunruhigung, die ihre Begleiter ergriffen zu haben schien, entweder erkunden oder beseitigen. Da aber jede Unruhe ihren oftmals legitimen Grund hatte und sie auch keine großen Anstalten machten, es mit Esta zu teilen, beließ sie es soweit dabei.
Sie nickte Kydora zu, fügte aber noch hinzu: "Ich denke nicht an Deck...vielleicht in den Kajüten."
Gerade wollte sie einen Schritt von der Umrandung weg machen, da kam ihr etwas in den Sinn. Erneut wandte sie sich an den verunsichtert dastehenden Dryaden.
"Ach ja...Es kann sein, dass dir im Laufe der Reise schlecht wird. Das ist ein unangenehmes Gefühl im Bauch und im Hals."
Sie deutete sich an die jeweiligen Stellen.
"Dann hast du das Gefühl, dass, was auch immer du gegessen hast, wieder hoch kommt. Und meistens passiert das dann auch. Wenn das passiert, sag einem von uns Bescheid. Wenn es nicht stürmt, gehen wir dann an die Reling, ansonsten nimmst du dir einen Eimer."
Leise schmunzelnd blickte sie Mina an.
"Ich kenne keinen, der das nicht selber schon hinter sich hat."

Mit dem Blick kurz Kydora folgend und dann wieder die Umgebung beobachtend, verblieb sie dabei. Ohne Erlaubnis des Kapitäns oder von jemanden, der diesbezüglich das Sagen hat, sollten sie nicht weiter auf das Schiff gehen. Alles weitere könnte Ärger bedeuten.