Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Irgendwo in Lupien, Sommer 266 n.J.

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Yorik:
Daroir sah unzufrieden aus. Er hatte das Gespräch der Magier still verfolgt, und auch wenn das Meiste völlig fremd klang, so war ihm zumindest eines klar - sie wollten weiter reisen; den verfluchten Ort, den sie vor acht Tagen aufgegeben hatten, endgültig hinter sich lassen. Er verstand das. Auch sein Bauchgefühl riet ihm, aus diesem Land zu flüchten, auf der anderen Seite wusste er aber auch, wie viele geplagte Wesen sie zurückließen... Ganze Wälder, die vor blanker Qual schrien - in seinen Träumen glaubte er, sie immer noch zu hören. Er sollte bleiben, weiterkämpfen, das Land heilen - doch alleine hatte er keine Chance, außerdem lag eine andere, große Aufgabe vor ihm... Daroir hob also den Kopf und schaute in die Runde. "Gehen", murmelte er leise, "weglaufen... wohin?" Sein Blick wanderte zu Esta. "Bist du mit mit mir?" Dann schaute er zu Lyra. "Und du? Neues Wissen. Neue Spur. Helft ihr suchen?" Wenn er diesen Kampf schon aufgeben musste, wollte er wenigstens bei seiner persönlichen Aufgabe weiterkommen...

Esta:
Wie meistens hatte auch Esta das Gespräch der anderen schweigend verfolgt und sowohl sich ihre eigenen Gedanken gemacht als auch die anderen beobachtet.
Vorlesungen...Reisen...Ausbildung...all dies klang so sehr nach den Geschichten des Alltags anderer Leute...und doch kann es sein, dass es in absehbarer Zeit Teil ihres eigenen Alltags werden könnte. Aber dafür musste sie erst einmal einen Lehrmeister finden. Und das wollte sie nicht überstürzen, sondern gut durchdenken.
Als Daroír sie ansprach, hob sie den Kopf und begegnete seinem Blick lächelnd. Ihr war keinesfalls entgangen, dass der sonst so ausgeglichene Mann seit ihrer Abreise frustriert wirkte; wahrscheinlich, weil ihre Abreise sie alle unverrichteter Dinge hinterließ. Sie hatte ihm zwischendurch versucht zu erklären, dass es keine große andere Wahl gab...'Fliehen, wenn der Gegner zu stark ist', diese Wortwahl hatte sie genutzt.
Zu stark war der Gegner einzeln nicht, aber die Anzahl, die von den Spähern berichtet wurden...schon bei dem letzten Kampf vor dem Aufbruch, die letzte Welle aus dem Portal, waren viele Heiler an der Grenze zur Erschöpfung und die Vorräte an Bandagen stark reduziert...Esta hatte definitiv nicht genug Erfahrung um das genauer zu beurteilen...aber ihre Sorge war, dass die Kämpfe Kraft- und Materialvorräte hätten aufzehren können und sie schließlich so überrannt worden wären. Denn nicht nur die anrückenden Soldaten waren ein Problem, sondern auch die Untoten, die noch bis mindestens Sonnenuntergang hätten kommen können, hatten wie ein Damoklesschwert über jedermanns Kopf gehangen.
So war die junge Handwerkerin ganz froh, dass Daroír sich wieder weiter orientierte und nicht ganz der alten Aufgabe verfallen war.
"Natürlich. Es gibt zwar Orte, zu denen ich muss, aber da kannst du ja auch gerne mitkommen. Ich denke, dass du bei den meisten noch nicht warst und vielleicht findest du da was du suchst...oder etwas, was dir weiterhilft."
Sie fuhr dem Braunhaarigen leicht über die befellte Gugel.
"Allenfalls...ich wiederhole, was ich vor einigen Tagen gesagt hatte: Ich lasse dich nicht einfach alleine."
Mit einem Ächzen reckte und streckte sie sich und blickte auf Lyra. Die nächste Station, die auf iher eigenen Reise angepeilt war, war auch eigentlich die der Steinfee. Dennoch konnte es immer noch sein, dass diese ihre Pläne verwarf oder sonstwie etwas dazwischen kam.

Lyra:
Lyra hatte das Gespräch zwischen Drakonia und Stella schweigend verfolgt und ihren eigenen Erinnerungen nachgegangen. Auch sie hatte wesentlich mehr Zeit auf Reisen, als in der Akademie verbracht. Sie hatte sogar ihre Prüfung im Felde absolviert. Und vermutlich hatte Kadegar bei ihr ähnlich starke Nerven gebraucht, wie bei Drakonia. Kurz tauchte vor ihrem geistigen Auge dir Erinnerung an das eine Mal als Kadegar sie geschlagen hatte auf. An die Wut, aber auch die Sorge und Angst um sie in seinem Blick. Nun damals hatten sie zumindest gestritten, selbst wenn sie eigentlich mal nicht miteinander redeten. Diesmal hatten sie weder gestritten noch geredet, er hatte kein Wort über seine Arbeit bei Tanjew verloren. Sorge tauchte in ihrem Gesicht auf. Das bedeutete, dass es entweder verdammt beschissen lief oder er Dinge Tat für die er sich schämte. Aber sie wusste auch, wenn er nicht reden wollte, dann würde sie es auch nicht ändern können.
Als Draoirs Blick auf ihr Ruhte wurde die wieder aus ihren Gedanken gerissen. Kurz blickte sie ihn verwirrt an, bis sie seine Worte in ihrem Kopf sortiert hatte.
"Ich werde dir gerne bei der Suche helfen, aber ich muss in nächster Zeit noch einiges erledigen, bevor ich mich darauf konzentrieren kann."
Sie blickte zu Esta
"Deine nächste Station wird auch Condra sein, oder?

Esta:
"Ja."
Esta spielte mit dem runden Anhänger an einer ihrer Taschen an der Hüfte.
"Ich treffe mich da mit Kydora. Sie will mich ja jemandem vorstellen. Außerdem soll das eine verhältnismäßig ruhige Gegend sein. Einen Tavernenabend ohne großes Aufsehen oder Angriffe wäre mal wieder schön zu haben."
Forschend sah sie in die goldbraunen Augen ihres Gegenübers.
"Heißt das, Ihr wollt uns nicht auf dem Weg begleiten?"

Lyra:
"Condra würde zumindest auf meinem Weg liegen und es ist angenehmer nicht alleine zu reisen. Sie zögerte kurz "also, wenn das gut euch beide in Ordnung ist"

Sie blickte den Baum an " dort könnte ich dir zumindest die erste Richtung zeigen."

Mit einem weiteren Blick sprach sie ihre Schülerin an
"Wenn du möchtest darfst du uns auch begleiten , aber du darfst auch gerne eine Weile alleine Reisen , wenn du mir versprichst, dass du wenn du merkst, dass es dir nicht so gut geht, den Tag im Bett verbringst." Sie kramte in einer ihrer Taschen "Und nimm den hier mit dir, damit er dir leuchtet, wenn es dunkel wird." Die Fee reichte ihr den Stein, den sie ihr auch schon in dem Dorf gegeben hatte.

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