Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach, Sommer 266 n.J

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Nesrine:
Nesrine machte große Augen, als sie die Baronin von Goldbach zum ersten Mal zu Gesicht bekam.
Inmitten von Beeten voller Margeriten stand eine imposante Erscheinung in einem... rosanen? (Wie bei allen Göttern nannte man diese Farbe?) Gewand. Eine stolze Haltung inmitten erlesenster Stoffe, deren genaue Bezeichnungen Nesrine nicht einmal kannte...
Sie kam sich augenblicklich vor, wie der letzte Bauerntrampel. Verlegen betrachtete sie ihre Hände - war da noch Schmutz dran? Und wie sah ihre Tunika aus? Mit fliegenden Fingern versuchte Nesrine, einige Falten zu glätten.

Als die Baronin dann auch noch zu ihr hinübersah, war alles vorbei. Wo sollte sie hingucken? Sollte sie sich verbeugen?
Gerade, als sie sich dafür entschieden hatte, wanderte der Blick der Frau schon wieder zurück zum Weibel. Halb auf dem Weg in die Verbeugung, fiel Nesrine ein riesiger Stein vom Herzen.
Ein noch größerer plumpste, als schließlich endlich der Weibel zu ihr zurückkehrte.

Francois:
Francois sah sie an und sagte kurz und knapp "Madame möchte dich sprechen."

Nesrine:
Nesrine rutschte das Herz in die Hose. Sie erbleichte und sah den Weibel mit Suppenschüsselgroßen Augen an.
"M... Moi?!?"
Die Frau schluckte hörbar. Dann nickte sie etwas verzweifelt, raffte ihren Mut zusammen und schritt die gepflasterten(!) Gartenwege entlang, bis sie vor der Baronin von Goldbach höchstpersönlich stand.

Aus der Nähe wirkte die Frau zugleich noch imposanter, aber irgendwie auch menschlicher. Nesrine erkannte eine Person hinter den teuren Stoffen und der unergründlichen Mine.

...

Nach ein paar Augenblicken kehrte Nesrine mit weichen Knien zum Weibel zurück. Sie war immer noch völlig perplex...

Francois:
Nesrine sah in ihrem Rücken nicht,dass die Baronin unmerklich nickte und sich dann wieder den Blumen zuwandte. "Nun,du hast hoffentlich gut zugehört.Und offenbar hast du die richtigen Antworten gegeben.Lass uns gehen."
Francois geleitete Nesrine zum Quartier,wo Julienne gerade ihre Ausrüstung in Ordnung brachte und verstaute.
"Zeig unserer Anwärterin ihr Lager und dann sieh zu,dass sie Ausrüstung und Waffen erhält.Renard ist in der Schreibstube,der Quartiermeister war gerade noch am Tor. Alles weitere erledigen wir später."
Der Weibel war schon halb zur Türe hinaus,als er sich noch einmal undrehte. "Ach ja,in zwei Tagen rücken wir ab zum Bogenschützenturnier des Hauses York.Sieh zu,dass du bis dahin alles parat hast,Nesrine.Du wirst mikommen.Julienne,du hast Dienstbefreiung bis du wieder vollständig genesen bist."

Lilac:
Julienne riss den Mund auf, um zu protestieren. Ausgerechnet jetzt sollte Nesrine schon mit? Und sie selbst würde hierbleiben müssen?! Wie sollte sie das nur aushalten?!?


Dann jedoch riss sie sich zusammen und sah zu, dass Nesrine ein Lager (gaaaanz zufällig direkt neben dem ihren), Ausrüstung und Waffen erhielt. Sie begleitete die Schwarzhaarige, die, da war sich Julienne sicher, bald auch Gardistin sein würde. Unterwegs erzählte sie vom Leben auf Goldbach und stellte Nesrine weitere Leute vor.

Renard, der Waffenmeister, war ein kräftiger Mann mit einer hochgezogenen Augenbraue, der Nesrine einen Spieß gab, der dem ähnelte, den Julienne nutzte. Der Spieß lag gut in Nesrines Hand, auch wenn er tatsächlich eine Handbreit kürzer war, als ihr Kopf.
Julienne bestand darauf, Nesrine vorerst mit ihrem eigenen Dolch auszustatten. Renard zog (wieder einmal) eine Augenbraue hoch und ließ die Gardistin dann aber gewähren.

Der Quartiermeister stattete Nesrine mit allem anderen Nötigen aus. Sie erhielt Tinte und Schreibfeder ("Immär diesö Schreiberlingö!"), Bettzeug und andere nützliche Dinge.

Wieder zurück beim Lager gab Julienne der anderen Frau neben dem Dolch in der roten Scheide auch noch zwei Taschen. Die eine, mit einem aufgeprägten Pferdekopf, enthielt Verbandsmaterialien, Alkohol und Wasser. Die andere, wesentlich größere, nutzte Julienne, um ihre Notration, den Wasserschlauch, Schreibzeug und andere Dinge unterzubringen.

Als Nesrine protestierte, bestand die Gardistin einfach darauf. "Nimm sie bittö. Isch weiß dann, das etwas von mir in deinör Nä'e ist...", sagte sie und umschloss Nesrines Hände um die Tasche.

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