Julienne und auch Nesrine zuckten schuldbewusst zusammen. Die beiden und auch Fleur sahen sich vielsagend an. Die Wäschemagd hatte diesen 'ich hab's euch ja gesagt'-Blick im Gesicht.
Rasch lief Nesrine zum Bergfried, während Julienne die Zaumzeuge und Sättel forträumte und sich danach zum Quartier begab. Sie überlegte, ob sie zum Weibel gehen und ihn um Gnade für Nesrine bitten sollte. Doch dann entschied sie sich dagegen. Sie wusste zum einen, dass der Weibel sich nicht darauf einlassen würde - gesagt war gesagt - und zum anderen gab es keine Diskussion über einen klaren Befehl, auch wenn er einem noch so gegen den Strich ging. Julienne war zu lange Gardistin, um jetzt ihre Ausbildung und ihre Prinzipien in den Wind zu schlagen.
Fleur begleitete Julienne ins Quartier. "Es tut mir so leid. Es... es ist wirklisch nischts passiert zwischen uns. Bitte, Cousine, tu jetzt nischts dummes", bat die Wäschemagd.
Julienne schüttelte den Kopf. "Keinö Sorgö. Wir werdön morgön se'ön, was der Weibel zu sagen 'at."
Nach einem Blick auf Fleur fügte sie hinzu: "'alt disch bittö aus dör Sachö 'eraus! Du kannst jetzt nischts machön."
Resignierend nickte Fleur und ließ Julienne dann allein.
Die Wäschemagd ging zurück in die Gemächer der Baronin, während Julienne sich ohne Abendessen zur Ruhe begab.