Julienne lachte.
Sie hielt die Trense hoch, die im Sonnenlicht vor Fett glänzte. Gebissstück und Schnallen funkelten.
Die Gardistin nickte dem Weibel zu und fuhr dann fort, mit einem weichen Tuch das Leder zu polieren.
Als sie mit dem Zustand des Sattels und des Zaumzeugs zufrieden war, brachte sie beides weg und holte Traveller aus seinem Verschlag. Der gutmütige Wallach genoss die Sonne im Hof, während Julienne ihn putzte und die Hufe säuberte. Schließlich sattelte und trenste sie das Pferd auf und ritt mit ihm auf den Übungsplatz.
Es war rasch zu sehen, dass das Tier es nicht gewohnt war, dergestalt trainiert zu werden. Julienne versuchte, ihn nicht zu überfordern, doch ab und an zeigte sich so etwas wie hilflose Verzweiflung in dem konzentriert schauenden Pferdegesicht.
Die Gardistin ließ Traveller im Schritt und Trab verschiedene Figuren laufen. Sie erhöhte und verlangsamte die Geschwindigkeit und trieb ihn bald zu einem Galopp an.
Das Pferd schwitzte, schäumte und atmete schwer, als sie ihn schließlich in den Schritt fallen und die Zügel lang hängen ließ und damit die Einheit beendete.
Die kleine Amelíe stand am Gatter und beobachtete die Szene sehnsüchtig. Als Julienne das Mädchen sah, sprang sie aus dem Sattel, führte Traveller zum Zaun und rief die Kleine zu sich.
Bald thronte Amelíe hoch oben auf des Pferdes Rücken und lachte verzückt, während Julienne das Tier im Schritt durch die Bahn führte, damit es abkühlen konnte.