Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Die unepischen Abenteuer von Jakopp und Kydora - Zwei deren Weg ein Umweg ist

<< < (4/7) > >>

Kadegar:
Jakopp fühlte sich leicht ertappt und versuchte unschuldig blickend Kydoras Blicken auszuweichen.

"Aaach ich glaube so wichtig ist das ja jetzt auch nichtmehr. Ich sagte ja eben schon, man sollte immer was essen, wenn man Essen da hat! Und so hungrig bin ich ja auch noch garnicht, dass ich jetzt gleich verhungere. Weißt du, hab ich dir mal erzählt wie ich so hungig war, dass ich mich mit einem Wildschwein anlegen wollte?
Da war ich noch nicht lange aus Caer Conway raus. Ich hatte mit schon irgendwoher einen kleinen Karren zum ziehen besorgt um meine Rüstung zu transportieren aber gut ging es mir nicht. Jedenfalls war es Frühling und ich hatte tierischen hunger.
Auf meinem Weg hab ich dann in einen dieser Babyschweine gesehen und wollte es mir mit dem Speer den ich hatte erjagen. Naja das hat die Mutter oder der Vater von dem Tier nicht so witzig gefunden. Ich hörte nurnoch den Lärm als würde eine ganze Arme durch den Wald jagen. Erschrocken riss ich den Speer in die Richtung des Lärmes. Dann ging es recht schnell.
Mein erster Gedanke war 'Ich hoffe das wars jetzt nicht für mich' dann kam da dieses hundegroße fette Tier aus dem Wald. Nächster Gedanke war das 'hui, lecker. Da is auch mehr dran als an dieser großen Ratte' also stabiler Stand und den Speer auf das entgegenkommende Tier gerichtet, wie praktisch. Speer drauf auf das Tier, Speer splitterte und meine Begeisterung war dahin und dieses Mörderschwein rannte mich über den Haufen und was ich dabei dachte weiß ich garnicht mehr. Ich bin auch bewusstlos geworden meine ich.
Jedenfalls erinnere ich mich danach nurnoch, dass ich mir wohl das linke Bein gebrochen habe und soziemlich überall sonst blaue Flecken hatte. Das Vieh lag zum Glück Tod in meiner Nähe als ich wieder zu mir gekommen bin. Hast du mal versucht ein totes Todesschwein auf einen zweirädrigen Karren zu ziehen? Die kleinen Schweine waren leider verschwunden. Nach den kläglichen Versuchen mit einem gebrochenen Bein einen Karren zu ziehen war ich schon ziemlich an verzweifeln und habe die Nacht am Karren verbracht. Geweckt, naja geweckt ist das falsche Wort, wirklich schlafen konnte ich nicht. Mein ganzes Bein hat gefühlt gebrannt. Jedenfalls kam am Morgen ein kleiner Konvoi mit einer von Eseln gezogenen Karre vorbei. Meine Rettung sozusagen. Ich versprach ihnen das Schwein, wenn sie mich mitnehmen würden und mich zu einem Heiler oder sowas bringen würden. Hm, eigentlich versprach ich ihnen alles was sie haben wollen, doch auch da war mir das Glück wieder holt und sie wollten nur das Schwein. So kam ich jedenfalls dazu zu lernen, dass diese Schweine der Vernichtung echt keine netten Waldbewohner sind. Was ich aber eigentlich damit sagen wollte hab ich vergessen und bin froh, dass du nochwas von dem Trockenfleisch hast."

Und Jakopp machte sich daran den Beutel von Kydora zu nehmen um zügig damit zu beginnen auf dem Trockenfleisch rumzukauen.

Kydora:
Der plötzliche Redeschwall von Jakopp überforderte Kydora für einen Moment, aber sie lauschte dennoch aufmerksam seiner Geschichte.

"Weißt du, Mina kann das auch ganz gut." Sie musste schmunzeln bei dem Gedanken an ihre erste Begegnung. "Sie erzählt und erzählt und weiß am Ende gar nicht mehr, was sie eigentlich sagen wollte."

Sie nahm dem Nordhund sachte den Beutel wieder ab, damit sie für später noch etwas übrig haben würden.

"Du musstest dir immer Sorgen machen, dass du nichts mehr zu Essen bekommst, oder? Aber darum brauchst du dir doch mittlerweile keine Gedanken mehr machen. Du bist doch versorgt. Direkt alles aufessen, was man in die Finger bekommt, ist nicht immer sinnvoll, weißt du. Proviant muss man aufteilen und planen. Natürlich kannst du direkt zwei Brote an einem Tag verdrücken und am nächsten Tag dann hungrig sein. Oder aber du isst den ersten Tag nur ein Brot und hast dann für den zweiten noch das andere übrig. Verstehst du worauf ich hinaus will?"

Unsicher schaute die Silvanajerin Jakopp an.

Kadegar:
Jakopp begann zufrieden zu grinsen bei Kydoras Vergleich mit Mina, nicht weil er Kydora zustimmte sondern, weil er glaubte sich erfolgreich aus Kydoras Frage rausgeredet zu haben.

"Jaaa ich weiß, ich weiß. Das zählt ganz sicher als alte Angewohnheit! Du malst dir ja auch noch Dinge ins Gesicht die keiner versteht außer dein Stamm aus Gewohnheit. Außerdem esse ich echt gerne! Jetzt wo Sasha mir ja auch immer Geld mit gibt, kann ich mir meistens auch immer etwas kaufen, wenn ich irgendwo hunger habe."

Jakopp schaute auf seinen Bauch herab und rieb kurz darüber. Auch wenn man es unter der ganzen Kleidung und dem Kettenhemd nicht sehen konnte, so war er sich sicher leicht zugelegt zu haben seit er mit Sasha reist.

Kydora:
Als Jakopp auf ihre Bemalung zu sprechen kam, wurde ihre stimme etwas leiser.

"Das ist nicht nur aus Gewohnheit und ist außerdem was anderes... Aber... ach egal."

Sie musterte ihn einen Augenblick.

"Du hast also dein Essen früher selber gejagt? Wenn du Lust hast, kannst du mit meinem Stamm auch mal jagen gehen, wenn wir dort sind. Also nur wenn du magst. Bei dem Herbstturnier wirkte das, als ob du ganz gut mit dem Bogen umgehen kannst und mit fähigen Leuten macht sowas immer mehr Spaß. Mein Bruder ist da ja leider echt nicht so talentiert. Also... Ich bin auch nicht gut, das weiß ich, aber bei mir war das ja auch nie so wichtig, dass ich das lerne. Aber bei ihm?" Sie seufzte. "Ich bin gespannt, ob er das mittlweile besser kann. Ich bin sowieso gespannt, was es für Neuigkeiten gibt. In einem Jahr kann ja echt viel passieren, dass weiß ich aus eigener Erfahrung."

Verwirrt über ihren eigenen plötzlichen Redeschwall biss sie kurzerhand noch ein Stück von ihrem Trockenfleisch ab, auf dem sie nun rumkaute und Jakopps Reaktion abwartete.

Kadegar:
An Kydoras Reaktion merkte Jakopp selber, dass er vielleicht ein untreffendes Beispiel genommen hat. Da war er recht glücklich über Kydoras Themawechsel.

"Ja. Also mal so mal so. In Caer Conway war 'jagen' eher Ratten mit Steinen bewerfen und hoffen, dass die ein oder andere Ratte tot liegenbleibt. Naja oder angetötet genug, dass sie nicht so schnell wegrennt. In der Zeit nach Caer Conway hatte ich Anfangs versucht mit einem Speer zu jagen. Genau einmal. Das hab ich dir aber schon erzählt. Danach hab ich mir das Bogenschießen angeeignet und anfangs eher weniger erfolgreich versucht zu jagen. Ich hab mehr Bäume und Gebüsche erschossen als lebende Tiere. Jedenfalls freu ich mich schon darauf deine Familie mal zu sehen."
Jakopp stockte kurz.
"Ich glaube, dass ist das erste Mal, dass ich überhaupt eine echte Familie besuche. Also unser Rudel ist ja auch eine Familie und so. Aber ich wüsste nicht, wann mich schonmal jemand mit zu seiner echten Familie als Gast eingeladen hat. Also ich hab schonmal bei Familien übernachtet und so als ich durch Andarra gezogen bin, aber halt nicht sowas wie das jetzt. Hmpf. Weißt du was ich meine?"

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln