Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Voranenburg, 266 n.J.

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Vanion:
"Es hat nichts mit Alamar zu tun. Also, nicht direkt. Ich werde einfach ein Ritter am Hofe von Voranenburg. Einen Ministerialritter nennt man das. Ich habe kein Ritterlehen, aber der Graf ist mein Lehnsherr."

So viele Fragen auf einmal. Vanion mühte sich, diesem Schwall etwas Ordnung beizubringen.

"Also, eines nach dem anderen. Ich weiß nicht, wann ich zum Ritter geschlagen werde. Erstmal muss das 'ob' ja geklärt werden. Das geschieht in zwei Tagen, dann werde ich hoch zu der alten Burg reiten und vorstellig werden. Vielleicht empfängt der Graf mich sogar selbst. Damian hat mir zugesagt, dass er mit seinem Vater sprechen würde. Er sagte mir, dass er diesen Plan schon länger gehabt habe, noch bevor ich überhaupt auf ihn zugekommen bin. Sie möchten mich Gorix zur Seite stellen. Er wird Baron - der Titel steht ihm als Erbe des Hauses Feuerklinge zu. Und er ist unerfahren, was Politik angeht. Ich jedoch weiß jede Menge über die Dinge, die zumindest in Caldrien geschehen. Über die Marnois, Blanchefleurs, und so weiter."

Wie konnte er Anders klarmachen, was hier geschah?

"Weißt du - ich habe meinen Idealismus ein Stück weit verloren. Mir ist klar geworden, dass Rittertum nicht bedeutet, den Drachen zu jagen und die Jungfrau zu retten. Von Stand zu sein bedeutet, sich auf ein Spiel einzulassen, das viel größer ist als das tägliche Leben. Dieses Spiel möchte ich mitspielen, um etwas zum Guten zu wenden in Engonien. Um den Frieden, den wir haben, zu bewahren. Damian verfolgt, denke ich, dasselbe Ziel. Er spricht stets von Engonien und auch, wenn er genau weiß, dass das alte Engonien nicht mehr existiert, so treibt ihn doch die Idee eines geeinten Landes um. Und mich auch. Wenn ich erst Ritter bin, kann ich mich um ein geeintes Engonien wirklich bemühen. Mein Wort wird Gewicht haben, nicht nur im Kreise meiner Freunde, sondern auch bei größeren Dingen. Das ist der Grund, warum ich nach dem greife, was mir zusteht. Das ist der Grund, warum ich Ritter werden möchte."

Anders:
"Gorix wird WAS?"
Einige Köpfe drehten sich beim Ausruf der Kenderin überrascht um, was diese nicht mitbekam. Sie schaute lieber Vanion entgeistert an als wäre das seine Idee gewesen. "Warum beim schillernden Kristallskorpion will er das ?" Sie versuchte sich Gorix in edlen Gewändern und auf einem Gut vorzustellen. Mit Dienern.... Ein Lachen kitzelte sie im Bauch und sie schüttelte grinsend den Kopf. "Es würde mich nicht wundern wenn das eine verlorene Wette ist. Pffff... Na der wird noch merken wo ihm die Düne steht. Hihihi." Leise vor sich hinglucksend lümmelte sie sich tiefer auf den Stuhl. Dann dachte sie über den Rest nach.
"Ich weiß nicht ob Engonien geeint ist oder nicht. Mir kam es nie wirklich getrennt vor, aber ich bin wohl einfach noch nicht lange genug hier. Und Politik ... Naja."
Wenn man bedachte das sie bis eben noch gedacht hatte das Alamer Damians Vater war ... Jetzt wo sie eines besseren belehrt worden war fiel ihr der Fehler in diesem Denkmuster auf. Dann Wäre Damian wie Equiel gewesen. Also von der Art. Aber so gut kannte sie ihn auch wieder nicht das sie von seinen Eltern wissen müsste. Eigentlich kannte sie ihn kaum.
"Ich weiß zwar nicht wie genau du und Damian das anstellen wollt, aber ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück. Ich fürchte da kann ich leider nicht viel bei helfen. Sollte das doch der Fall sein weißt du wie du mich erreichen kannst. Sie streckte sich und wuschelte sich dann durch die Haare.
"Vanion der Ritter... Ritter Vanion." Sie grinste breit. "Passt zu dir."

Vanion:
"Na, geeint ist Engonien kaum. Soweit ich weiß, beansprucht Loenna von Donnerheim nach wie vor den Titel der Imperatorin für sich. Und dann gibt es da noch die Vorfälle in Hanekamp. Dort regen sich fanatische Alamariten. Die Inquisition nennt man sie, du hast bestimmt schon davon gehört. Sie haben Angst vor Magie und verachten sie, und diejenigen von ihnen, die höhergestellt sind, nutzen diese Angst, um Macht zu erlangen. Gib also Acht, wenn du nach Süden reisen solltest. In Hanekamp, und vor allem um Barebury herum, sind sie am Stärksten. Der Fürst von Hanekamp sollte eigentlich etwas gegen sie unternehmen, aber er sitzt nur herum. Ich hab munkeln hören, dass er sie sogar unterstützt, aber ich weiß nicht, wieviel davon Gerede ist."

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schob den leeren Teller von sich.

"Engonien hat Frieden, aber die Zeiten, in denen der Senat herrschte, sind lange vorbei. Und die neun Reiche beäugen sich misstrauisch. Friede ist nichts, was uns geschenkt wird. Wir haben ihn mit Krieg erkauft, und das möchte ich nicht nochmal tun. Da arbeite ich lieber daran, den Frieden auf andere Weise zu erhalten. Menschen müssen miteinander reden. Und wenn besonnene Menschen so etwas tun, dann kann man Krieg meist vermeiden."

Anders:
Es folgte ein septischer Blick. "Hm... Bisher habe ich Menschen immer so erlebt das sie sich lieber hauen als zu reden. Aber vielleicht müssen es auch die richtigen sein."
Sie sah sich im Schankraum um. "Inquisition... Hm ja ich erinnere mich. Maugrim und ich sind denen vor einiger Zeit über den Weg gelaufen. Das war Kurz vor der Sache mit Balerian. Aber sonst hab ich nichts von ihr mitbekommen."

Vanion:
"Halt dich von ihnen fern. Wenn sie deine Ohren sehen, reicht ihnen der kleinste Vorwand, um schlimme Dinge zu tun."

Vanion wusste, dass er Anders damit nicht von Dummheiten abhalten würde, aber er war lange genug mit ihr unterwegs, um genauso zu wissen, dass sie schon damit fertig werden würde.

"Sie haben Svenja und Kydora eine Sonne auf die Stirn gebrannt. Sie jagen Hexen und verbrennen sie, egal, ob es wirklich Szivarshexen sind oder nicht. Ein Inquisitor namens Kelos hat sich in internen Machtkämpfen durchgesetzt. Er scheint gemäßigter zu sein. Aber das heißt nicht, dass er nicht fähig zu Verbrechen ist. Er war es, der Kydora und Svenja brandmarkte. Du siehst, das Übel in der Welt hört nicht auf."

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