Der Städtebund von Tangara > Ayd'Owl-Akademie
Der Meditationsraum
gutemine:
Mina ließ sich ganz in dieses Wohlbefinden fallen. Es tat so gut, die laute, oft verworrene Gedankenwelt außen vor zu lassen und sich ganz der Klarheit der Emotion hinzugeben. Fast wäre sie an ihrem Baum gelehnt eingenickt, als sie plötzlich ein feines Summen vernahm... langsam wurde es lauter. Es hatte die gleiche Grund-Frequenz wie gestern morgen dieses Ding bei Stellas Analyse Übung zu der Gorix sie verdonnert hatte... Unwillkürlich summte Mina mit und plötzlich spürte sie einen Schatten an ihrer Seite.
Ballessan:
Tatsächlich, er fühlte etwas. Er reichte bis an Minas Aura und konnte sie spüren. Wie er vermutet hatte, war es ein sicheres Gefühl, voll Wonne und Wärme. Mittlerweile sollte sie ihn schon bemerkt haben. Dass nichts weiter passiert war, war ein gutes Zeichen. Er hatte wohl keinen Rauswurf zu befürchten. Balerian versuchte sich weiter auf Minas Emotion einzustimmen. Ihren Klang nicht anzunehmen, aber sich anzupassen und ihn zu ergänzen.
Ein Frühlingsgefühl... Sonnenstrahlen... Ein Blätterdach... Hölzerne Säulen... Mina schien sich auf einer Waldlichtung zu befinden. Und sie summte.
Jetzt fiel ihm auf, dass ihr Summen einem Klang nachfolgte. Seinem Klang, mit dem er ihre Emotion erspürt hatte. Es hatte perfekt funktioniert. Mina war wirklich eine geübte Meditatorin, die es ihm leicht gemacht hatte.
Sein behutsames Näherkommen wird dafür gesorgt haben, dass er hier erst nur als Schatten auftauchte, als Gast in Minas Welt. Plötzlich war ihm klar, wie dieser Schatten aussah. Ein Vogel, auf einem Ast. Ein Schemenhafter Vogel, voll Farbe und gleichzeitig matt. Uneindeutig in seiner Form und Größe. Man musste wohl sehr genau hinsehen um zu bemerken, dass dieses schemenhafte Dasein daher rührte, dass es nicht wirklich ein Vogel war, sondern zwei, die einander überlappten.
Mina würde diese Gestalt nun sicher registriert haben. Vielleicht hatte sie sie sogar schon identifiziert. Immerhin wusste sie, dass es um eine Meditation mit ihm ging.
Er würde gleich den Schritt weiter wagen müssen vollständig in Minas Reich einzukehren. Dann würde er es mit gestalten und ihre Welt würde sich verändern. Die Lichtung würde mit dem Meditationsraum verschmelzen. Eine in einen Baumkreis eingefasste Lichtung, in der Mitte ein heller Sonnenfleck und um diesen im Schneidersitz Mina und Balerian. Doch Balerian würde uneindeutig aussehen, genauso wie der Vogel über ihnen im Baum.
gutemine:
Dieser Schatten an Minas Seite wurde zu einer Präsenz. Der Wölfin nicht unähnlich, die sie begleitete, wenn sie mit Sasha meditierte. Das musste also Balerian sein. Er hatte sie gefunden. Neugierig streckte Mina ihre emotionalen Fühler aus um zu ertasten, was für ein Mensch Balerian eigentlich war... mag sein, dass sie ihn mittlerweile mehr Tage kannte, als sie Eolan gekannt hatte und doch war sie noch nicht so recht schlau aus ihm geworden. Er verwirrte sie irgendwie. Nun gut, das war ja nun auch nicht weiter schwer, sie zu verwirren. Also konzentrierte sie sich auf die Präsenz an ihrer Seite. Es schien ein Vogel zu sein. Luft... kein Wunder, dass er sie so an Kydora erinnerte. Doch irgendwie war dieser Vogel augenscheinlich nicht ganz im Reinen mit sich. Als flackerte er wie eine Kerze im Wind... "Hoffentlich geht er nicht aus!", dachte Mina erschrocken. Das wird schon nicht passieren, versuchte sie sich zu beruhigen. Schau einfach noch einmal genau hin. Und sie spürte in dem Flackern immer wieder Eolans Präsenz auflodern und ihr wurde warm ums Herz. Ja. Es war wahr. Er war nicht fort. Er war immer noch da. Er war ein Teil geworden. Vielleicht flackert Balerian deshalb überlegte Mina und plötzlich wurde seine Präsenz stärker.
Ballessan:
Geschafft, dachte Balerian. Er registrierte, dass es so kam wie vorgesehen. Mina, die seiner Präsenz gewahr worden war, saß ihm gegenüber, in Mitten einer Waldlichtung um einen Sonnenfleck, umgeben von Bäumen. Auf ihn wirkte die Meditatorin nachdenklich. Gleichzeitig so, als hätte sie irgendeine Art von Erkenntnis gehabt. Er glaubte noch die Spuren von Freude und Nachdenklichkeit in ihrem Gesicht lesen zu können.
Dann hat sie es wohl richtig gesehen, schlussfolgerte der Barde. Mina hatte verstanden was dieser Vogel war und warum er zu flackern schien.
Als Balerian seinen Blick auf das Tier über ihnen richtete, fühlte er sich sonderbar. Seine eigene Präsenz kam ihm vertraut und stark, gleichzeitig aber unvertraut vor und ...nein, nicht schwach. Aber so, als würde man zu wenig Butter auf zu viel Brot verstreichen. Irgendwie war es ein sonderbares Gefühl und er war sich sicher, dass es nicht an der Geistesreise der Meditation an sich lag.
Er wandte sich wieder Mina zu. "Danke, dass ich herein durfte", hallte es aus seinem Mund. "Kann es sein, dass mein Abbild genauso aussieht wie das meines Vogels? Dieses kleinen//großen Tiers?"
Der Magier stockte als er wahrnahm, dass er mit zwei Stimmen sprach. Und nun hatte er auch noch gleichzeitig zwei verschiedene Sachen gesagt. Er musste unwillkürlich lächeln, fast Lachen. Etwas verlegen kratzte er sich am Kopf.
"Das ist neu"
gutemine:
"Balerian"
Jetzt konnte Mina ihn auch hören. Seine Stimme flackerte jedoch genauso wie der Vogel im Baum. Mina lächelte. Für sie war das sonnenklar. Balerian und Eolan sprachen gleichzeitig aus ihm und sie konnte die feinen Nuancen wahrnehmen. Ob ihm das nicht unangenehm war?
"Ja, ich sehe einen Vogel. Das ist nichts Besonderes. Häufig sehe ich Menschen, die mich in meiner Meditation begleiten als ihr Seelentier. Nun ja. Also genau genommen sehe ich den Vogel aber auch ziemlich verschwommen... oder besser überlagert... so als wären es zwei oder eben einer, der sich nicht entscheiden kann, wie er aussehen soll... "
Mina überlegte. Sie hatte ja ein unglaubliches Talent dazu, Dinge zu sagen, die nicht angebracht waren und im Grunde kannte sie den Magister kaum und es war ihr eine Ehre hier sein zu dürfen und...
"Sag mal, muss das so?" platzte sie heraus, "Ich glaube irgendwie sind du und Eolan doch nicht so eins wie es vielleicht sein sollte...Also ich mein, ich verstehe von solchen Dingen ja nichts, aber... Ist das nicht ein bisschen verwirrend so?" Mina biss sich auf die Zunge und seufzte. Ach verdammt.... es war noch zu früh... sie wollte ihm nicht zu nahe treten, aber dazu war es vermutlich jetzt schon zu spät "Schuldigung" murmelte sie kleinlaut und versuchte sich wieder tief auf ihre Meditationsumgebung zu konzentrieren....
//hör auf zu denken, fühle //
und sie atmete ein und sie atmete aus... und da waren nur noch sie und der Vogel und dieser Vogel hatte für sie keine Form sondern sie fühlte Beharrlichkeit, Schabernack, Intuition, Wissbegierde, Selbstreflektion, Freiheitsliebe und eine merkwürdige Verbindung zum Totenreich...
und sie atmete ein und sie atmete aus....
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