Die Reisevorbereitungen für die diesjährige Grenzwacht nahmen langsam aber sicher frenetische Züge an: Kleidung für Madame und das Gesinde, neue Ausstattungen für das Lager, Geschirr und Feuerstellen, die Troßwagen mussten überprüft werden, sämtliche Pferde neu beschlagen, Lebensmittel eingeweckt, Zollbriefe und Passagen von den Gesandten in Donnerheim erbeten werden, Geschenke für das Baronspaar mussten angefertigt und genug Münzen für die Reise zusammengetragen werden.
Inmnitten all diesen Trubels bemühten sich alle die Gäste aus Lichttal zu bewirten, so dass diese sich wie geschätzte Gäste fühlten und nicht als bewegliche Ziele auf den Fluren.
Es gab Ausritte in die umliegenden Wälder, Bootsfahrten im Licht des Vollmonds und tägliche, zwanglose Zusammenkünfte im Margeritengarten.
Am 10. des 4. Monats beging Goldbach mit dem Feiertag der heiligen Marguerite einen der höchsten Feiertage der gesamten Baronie, verbunden mit einem drei Tage dauernden Markt und einem Gerichtstag.
Margerite oder, wie sie auf firngardisch genannt wurde, Marguerite, war die Schutzpatronin der Baronsfamilie und hielt ihre schützende Hand seit nun 6 Generationen über sie. Der Garten erblühte pünktlich zum Fest in einem Rausch aus weißen und gelben Blüten, umrahmt von blühenden Kirschen, schattenspendenden Kastanien und kostbaren Rosensträuchern. Um ihren Festtag herum öffnete die Baronin ihren Garten für alle, so dass die Bevölkerung von Dorf Goldbach und die vielen Reisenden die zum Markt kamen mit kleinen Booten seeseitig an der Burg anlegten und den Garten sowie den umgebenden Strand für Picknicke nutzten.
Überall gab es wunderbares Essen: die ersten Lämmer wurden geschlachtet und am Spieß zubereitet, genau wie Spanferkel und manches Huhn. Die ersten Erdbeeren wurden zu Galettes zubereitet und mit Ahornsirup lasiert, Wein und Met flossen in Strömen.