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Autor Thema: Burg Goldbach und die Ländereien der Baronie (Sommer 267 n.J.)  (Gelesen 23180 mal)

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Offline Francois

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"Wenn wir uns deswegen" , Francois nickte in Richtung des Schreibens, " ernsthafte Sorgen machen müssten, dann säßen wir jetzt nicht hier. Also wir zwei wahrscheinlich schon, Soeur Alexanne auch, aber ganz viele andere hier nicht. Und da dem gerade so ist, warten wir einfach ab, was passiert."
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Fleur nickte ergeben und trank noch einen Schluck.
Amelíe kam erneut herangesprungen und bat ihre Mutter, mit ihr eine Schiarazula zu tanzen.
Als Fleur gerade antworten wollte, drehte sich das Mädchen mit fliegenden Röcken um und sprach Francois an: "Oder tanzt du... äh Ihr mit mir?"
Sie schenkte ihm ihr gewinnenstes Lächeln, das ihre neuen Zähne zeigte, die noch viel zu groß für den Mund der Kleinen erschienen.
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Francois

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Francois fasst sich ans Knie und machte eine entschuldigende Geste. " Pardon, ma Puce. Ich habe diese Kriegsverletzung... Aber deine Mama wird sicher mit dir tanzen, n'est-ce pas ?"
Er sah sie auffordernd an, genau wissend, dass sie ihm jetzt am liebsten ins Gesicht springen würde.
Wieder an die Kleine gewandt fuhr er fort "Und danach gehst du ins Bett, oui?! Es ist spät."
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Fleurs Gesichtsausdruck war... vernichtend.
Amelíe bekam das nicht mit, weil sie den Weibel mit in die Seiten gestemmten Fäustchen und einer Mine, die nichts anderes ausdrückte als 'DEIN ERNST?!", bedachte.
Doch schließlich musste sie lachen und da Fleur bereits seufzend aufgestanden war, zerrte das Kind seine Mutter in den Saal hinein.
Im letzten Moment wurde Fleur von Julienne "gerettet". Die Gardistin trat auf das ungleiche Paar zu und hielt Amelíe ihre Hand hin.
"Darf isch bittön?"
Das Mädchen blickte zu ihrer Mutter, die sich gerne auslösen ließ und die Kleine mit einer Drehung an ihre Cousine weiterreichte.

Doch Fleur ging vorerst nicht zurück zur hohen Tafel, sondern sah ihrer Tochter mit glänzenden Augen beim Tanzen zu.

Julienne machte ihre Faxen mit der Kleinen und man hörte deren Gelächter und Gequietsche durch den halben Saal.
Im Anschluss durfte Amelíe noch einen kurzen Traubentritt mittanzen, doch dann winkte ihre Mutter sie entgültig aus dem Haufen der Tanzenden. Julienne begleitete das Mädchen zu Fleur und verabschiedete und bedankte sich mit einer galanten Référence, wie sie üblicherweise von Männern ausgeführt wurde. Amelíe kicherte und legte ihrerseits das Gegenstück hin, indem sie ihren Rock rechts und links griff und mit einem wohlwollenden Nicken knickste.
Die Gardistin lachte und wuschelte dem Kind über den Kopf. "Bon nuit, kleinö Damö!"
"GUTE NACHT, JULIENNE!", rief das Mädchen, während es bereits hinter Fleur herhopste.

Julienne winkte fröhlich und sah den beiden hinterher, als Nesrine neben sie trat.
"Muss isch eifersüschtig werdön?", raunte die dunkelhaarige Gardistin der anderen zu.
Diese lachte und puffte Nesrine in die Seite. Beide grinsten und zwinkerten sich zu.
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Offline Francois

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Francois hatte das Schauspiel beobachtet und trat von hinten an die beiden heran.
"Wenn ihr zwei jetzt anfangt miteinander zu tanzen, stürz ich mich vom Bergfried." Damit drehte er sich um und holte sich ein neues Bier.
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Offline Lilac

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Zuerst zuckten die zwei Gardistinnen zusammen, sie hatten den Weibel nicht kommen sehen oder hören.
Dann grinsten sie sich erneut an und Nesrine flüsterte Julienne etwas ins Ohr. Diese brach in schallendes Gelächter aus.
Noch immer glucksend folgten die Frauen Francois und versorgten sich ebenfalls mit Bier.
Julienne wurde wieder ernst und nickte unaufällig zur hohen Tafel hoch und bedachte dann die gesamte Halle mit einer Geste.
"Was auch immär Madame so beunru'ischt 'at, sie 'at ein Talent dafür, die Leutö Dingö vergessön zu lassön!", sagt sie leise zu Francois und Nesrine.
« Letzte Änderung: 21. Aug 17, 21:48 von Lilac »
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"Ihr könnt euch wenigstens leise freuen, wenn ich weg bin..."

Francois nahm einen Schluck aus seinem Krug. Dann sah er Julienne fragend an "War etwas? Hab ich was nicht mitbekommen?"
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Offline Lilac

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Julienne verstand den Wink und ging nicht weiter auf das Thema ein.
Statt dessen sagte sie: "Isch 'ättä es zu gern gese'ön, wie Ihr mit der kleinön Amelíe tanzt!"
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"Dann hast du jetzt einen guten Grund, länger am Leben zu bleiben."
Francois leerte seinen Krug und warf einen letzten Blick in den Saal.
Er würde Madame morgen früh Bericht erstatten über die Vorbereitungen zum Abrücken. Damit wollte er sie jetzt nicht belästigen.
"Für mich wird es Zeit. Und ich würde euch auch raten, nicht ewig zu machen, die Reise wird anstrengend. Bon nuit."
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Offline Lilac

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"Bon nuit, Sergeant!" sprachen die beiden Gardistinnen wie aus einem Munde.

Als der Weibel gegangen war, schnappten sich Julienne und Nesrine jede je einen Apfel und gingen mit ihren Krügen nach draußen. Es war angenehm kühl in der Nachtluft, als die beiden Frauen sich auf den Weg zu den Stallungen machten.

Sie betraten das dunkle Gebäude und gingen vorsichtig über die Stallgasse, um zu ihren Tieren zu gelangen.
Leises Schnauben der verschiedenen Reit- und Zugtiere begleitete sie.

Julienne blieb an Hexes Verschlag stehen und die Stute hob ihren Kopf über die Türe. Nur wenige Schritt weiter erschien Jaques' Haupt auf der Suche nach Nesrine.
Sie gaben ihren Kameraden die mitgebrachten Leckerbissen und kraulten und streichelten sie.
"Bald geht es wiedär los, mein Mädschen.", sagte Julienne leise. Hexe stupste sie unsanft in der Hoffnung auf noch einen Apfel an.
"'ast du Angst?", fragte Nesrine die andere Gardistin ebenso leise.
"Non, nischt direkt Angst. Aber isch 'asse es, wenn isch nischt weiß, was auf misch zukommt.", antwortete diese.
Nesrine kam heran und nahm Julienne in die Arme.
"Allös wird gut, oui?!"
"Oui.", seufzte Julienne und entspannte sich ein wenig in den Armen der anderen.

Dann wurde es Zeit für sie, sich zu ihren Lagern zu begeben.

"Meinst du, le Borgne schleift uns morgön wirklisch auf den Platz?"
"Isch 'offe es fast... isch kann die Übung gebrauchön!"

Schließlich endete der Tag der beiden Gardistinnen so, wie er angefangen hatte: Inmitten von schnarchenden und schmatzenden Angehörigen der Garde im Schlafsaal.


Fleur hingegen war noch lange wach. Sie hatte Amelíe ins Bett gebracht und war nun wieder an der Seite der Baronin zu finden. Erst wenn diese in ihr Nachtgewand geschlüpft war, würde der Tag für die Leib- und Wäschemagd enden.
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Der nächste Tag begann mit dem Krähen des Hahnes und den Flüchen derer, die dem Vieh am liebsten den Hals umgedreht hätten.
Im Schlafsaal richteten sich die ersten, die weder die Nacht- noch die Frühwache hatten, ächzend auf.

Woanders tobte bereits das Leben. In der Küche wurde schon für das Frühstück gebacken, Wasser heiß gemacht und Zutaten vorbereitet.
In den Stallungen scharrten die Tiere mit den Hufen oder Klauen, traten gegen die Wände und gaben allerlei Laute von sich. Sie hatten Hunger und wollten raus.

Oben in der Kemmenate der Baronin schlüpfte Fleur gähnend in ihr Überkleid. Ein Blick auf das Lager von Madame sagte ihr, dass diese wohl noch ein Weilchen schlafen würde. Die Wäschemagd räumte ihre Schlafstatt auf und begann damit, so leise wie möglich die Dinge für den Morgen vorzubereiten. Sie legte einen Scheit Holz im Kamin nach - es war kühl geworden in dem Raum - und überprüfte den Nachttopf. Dann holte sie Wasser, um es an der Feuerstelle zu erwärmen. Hernach legte sie einige Kleider vom Vortag zusammen und drapierte die Gewänder, die Madame heute tragen wollte, auf eine der Truhen.
Sie war fast fertig damit, alles für die Morgentoilette der Baronin bereitzustellen, als ein kleiner blonder Kopf durch den Türspalt gesteckt wurde.
"Guten Morgen, Mamá!", flüsterte Amelie.
Fleur schenkte ihrer Tochter ein liebevolles Lächeln, nahm sie in die Arme und küsste sie auf den Scheitel.
Nachdem sie alles für Isabeau vorbereitet hatte, kuschelte sie sich mit dem Mädchen noch einen Moment unter die Decken. Beide genossen den Moment sehr.
Schließlich standen sie auf und richteten ihre Kleider. Fleur stellte Amelíe vor den großen Spiegel und bürstete ihr ausgiebig das goldene Haar. Das Kind hatte sich neuerdings auf eigenen Wunsch die Mähnenpracht schneiden lassen. Trüge es kein Kleid, hätte man glauben können, ein kleiner Page wäre unterwegs.
"Es wird Zeit, dass du einö Kopfbedeckung trägst.", bemerkte Fleur leise.
Amelíe verdrehte die Augen und sah ihre Mutter durch den Spiegel entnervt an.
Ihr Lieblingsstück war noch immer der aus Stoffblüten gefertigte Jungfernkranz mit dem kleinen Schleier, den sie Fleur an einem Markttag abgeschwatzt hatte.
Dazu trug sie eine dünne Schnur um den Hals, an dem ein Zinnherz befestigt war. Das Mädchen hatte dieses Herz mit der Hilfe eines Schmieds auf eben jenem Markt selbst hergestellt und war entsprechend stolz darauf.

Julienne drehte sich nochmal um, doch bei dem Lärm, den die anderen machten, war an Schlaf nicht mehr zu denken.
Also stand sie auch auf, zog sich an und trat in den Hof, um die kühle Morgenluft zu genießen.
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Offline Francois

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Francois kam gerade aus dem Haupthaus,in dem sich seine Stube befand.
Er begann mit seiner morgendlichen Ronde am Haupttor. Die Wache hatte nichts besonderes zu vermelden,und so war der Gang eher ein Spaziergang, der verhinderte,dass er irgendwo sitzend einschlief. Die letzten Nächte hatte er miserabel verbracht,und das lag nicht an dem Auftrag,der vor ihm lag.
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Offline Lilac

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Als Julienne ihn sah, musste sie sich ein flapsiges "Bei allön Göttärn, siehst du scheißö aus!" verkneifen.
Statt dessen meinte sie wesentlich beherrschter: "Gutön Morgän, Weiböl. Noch keinen Kaffe ge'abt?"
Was auch nur ein Synonym für das erstere war, das ihr durch den Kopf gegangen war...
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Francois sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. Eigentlich wussten seine Leute, dass sie ihn vor dem dritten Kaffee am Morgen besser nicht reizen sollten. `Manche müssen auch immer probieren wie dick das Eis ist...` dachte er sich.
" Dann hast du ja den ersten Auftrag des Tages erkannt. Weg!"
Er setzte seine Ronde fort ohne auf eine Antwort zu warten.
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Julienne verfiel grinsend in einen Laufschritt und eilte zur Küche.
Wenig später kam sie abrupt neben dem Weibel zum Stehen und hielt ihm wortlos einen Humpen mit Kaffee hin. Es kostete sie alles an Selbstbeherrschung, um ernst zu bleiben.
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