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Autor Thema: Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)  (Gelesen 25060 mal)

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Offline Isabeau Lioncoeur

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #90 am: 01. Nov 17, 07:29 »
Der Winter klopfte das erste mal wirklich an und eine lausige Kälte hatte sich durch das Gemäuer gezogen. Bisher hatten Kohlebecken ausgereicht, aber nun war es an der Zeit die Kamine zu befeuern und zu hoffen, dass die Wärme durch die Gemächer zog.
Isabeau überlegte schon seit längerem einen gemauerten Ofen bauen zu lassen, aber das war etwas was im Sommer geschehen musste und am besten zu einem Zeitpunkt an dem sie auf Reisen war. Sie machte sich eine gedankliche Notiz und setzte sich in den Stuhl vor dem Kamin um noch ein wenig die Ruhe zu genießen. Sie hatte sich in eines der weiten Gewänder gehüllt, welche die Dame Machiko ihr als Geschenk überreicht hatte: offene, lange, fließende Roben mit langen Ärmeln, die übereinander geschlagen wurden wie ein Klappmantel und mit breiten Gürteln aus Seide und Brokat geschlossen wurden. Yukata nannte Sayo diese Art von Robe.
Sie vertiefte sich in einige Schreiben die sie noch beantworten musste und blickte etwas überrascht auf, als es an der Tür klopfte.
„Madame, der Marechal bittet euch sprechen zu dürfen.“
„Allez!“
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"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #91 am: 01. Nov 17, 08:53 »
Fleur scheuchte Amelíe, die gerade dabei half Stickgarn zu entwirren, aus dem Raum und bereitete ein Getränk für den Maréchal vor. Dann zog sie sich in eine Ecke zurück und machte mit ihrer aktuellen Handarbeit weiter, bereit, jeden Moment aufzuspringen und den Anweisungen Madames Folge zu leisten.

Amelíe grüßte Edouard im Gang und hopste dann davon.
Sie lief in die große Halle und sah sich um, unschlüssig, was sie nun tun sollte. Da erblickte das Mädchen Nesrine und Julienne.
"Bon jour!", grüßte die Kleine die beiden Frauen. Diese grüßten zurück. "Na, kleinö Damö?! Was treibt disch um?", sagte Nesrine freundlich.
"Ach, ich weiß grad nicht, was ich machen soll.", antwortete Amelíe. Julienne zwinkerte ihr zu. "Isch auch nischt."
"Was machön deinö Lese- und Schreibkünstö?", wollte Nesrine wissen.
Das Gesicht des Mädchens hellte sich auf. "Wartet, ich zeig euch was!",  rief es begeistert und sprang davon.
Die beiden Gardistinnen sahen sich lächelnd an.

Wenig später kehrte die Kleine mit ihrer bunten Filztasche zurück in der sie die Sachen für ihre Lernstunden aufbewahrte.
Stolz zeigte sie Nesrine und Julienne ihre Fortschritte.

Das Papier brachte Julienne auf eine Idee.

Bald darauf saßen alle drei an einem der Tische; Papiere, Tinte und Schreibfedern bereit. Während Nesrine für Amelíe einen Greifvogel zeichnete, ihn beschriftete und mit dem Kind die Fachworte durchging, verfasste Julienne einen Brief an Jacques de Bucherôn. Die Garde mochte Ausgangssperre haben, doch für andere galt das nicht. Julienne hatte ihre Finanzen überprüft - für einen Botendienst würde es allemal reichen. Mit einem sanften Lächeln im Gesicht schrieb die Gardistin von ihren Erlebnissen der letzten Zeit. Sie erzählte von der Reise nach Zarorien und dem Falknerseminar. Jacques vertraute sie auch ihr Prüfungsergebnis an. Sie erwähnte die derzeitige Ausgangssperre und entschuldigte sich, dass sie die Nachricht nicht selbst überbringen konnte.
Als sie fertig war, lagen fünf Seiten vollgeschriebenen Papiers vor ihr. Zufrieden faltete sie die Bögen und band sie mit einer Schnur zusammen. Kurz dachte sie darüber nach, wie es wohl wäre, ein eigenes Siegel zu haben. Dann schüttelte sie verwirrt den Kopf. Wo kam dieser Gedanke nur her?!?

Amelíe hatte derweil einen eigenen Greifvogel gemalt und schrieb unter Nesrines Anleitung mit etwas unsicherer Hand Begriffe wie "Stoß" und "Schnabelgrund" an die entsprechenden Stellen.
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #92 am: 01. Nov 17, 12:56 »
Edouard betrat die Gemächer der Baronin, und verneigte sich höflich.... 

"Excusez l'erreur, Madame.... " Er trat an sie heran, und überreichte ihr die Nachricht von Francois.

"Diese Depeche wurde soeben abgegeben."

Abwartend sah er sie an...

"Da der Morgenapell noch nicht stattgefunden hatt, würde ich die Garde gleich über seinen Inhalt informieren wollen, mit Euer Einverständnis. Es wird sicherlich für etwas Unbehagen sorgen, aber das ist leider nicht zu vermeiden, Madame."

Offline Isabeau Lioncoeur

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #93 am: 01. Nov 17, 13:26 »
Isabeau nahm das Schreiben an und überflog es. Was sie las gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie runzelte die Stirn:
„Gute und schlechte Nachrichten liegen wie immer nah beieinander. Bereitet alles für die Ankunft der beiden vor. Ich werde sie auf die Reise nach Liebstein mitnehmen. Wir brechen drei Tage nach ihrer Ankunft wieder auf.“
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Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #94 am: 01. Nov 17, 14:58 »
Etwas verdutzt hörte Edouard ihr zu, versteckte aber geschickt seine Verwunderung...

"À votre guise, Madame...." er verneigte sich höflich.

"Wenn ihr weiter keine Wünsche habt, werde ich mich an der Arbeit machen."   Ihr Kopfnicken machte ihm klar das sie mit ihm fertig war, und ihr Stirnrunzeln deutete darauf hin das sie sich Sorgen machte

"Ich empfehle mich, Madame.." sagte Edouard höflich, verneigte sich erneut, und verliess das Zimmer...

Er eilte zurück zur Schreibstube, und rief die Rottmeister zusammen. Kurz wurden diese über das Schreiben von Francois informiert, und bekamen dann den Befehl erteilt, das die Truppe antreten sollte.

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #95 am: 01. Nov 17, 15:21 »
Es dauerte nicht lange und die Gardisten standen neugierig flüsternd im Hof.
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Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #96 am: 01. Nov 17, 15:56 »
Als Edouard den Hof betrat, standen die drei Rotten der Garde, das Führungspersonal davor, angetreten in Reih und Glied.

„Heute Morgen bring ich Euch sowohl gute als auch schlechte Nachrichten.“ sagte er laut.

„Eine gemischte Truppe, unter anderem auch Meister Ardor und uns aller Weibel, wurde in Gefechten am Arden verwickelt, und konnte, trotz heftigen Widerstands, dem Feind eine, hoffentlich sehr empfindliche, Niederlage beibringen!“  Ein Jubeln ging durch die Menge, was verstärkt würde dadurch dass die Gardisten allesamt mit dem Schäfte ihrer Stangenwaffen auf dem Boden trommelten…

Edouard hob die Hand um sie wieder zu beruhigen…

„Wie häufig kommt so eine Nachricht auch mit die der traurige Verlusten aus den eigenen Reihen,  und obwohl es keine Goldbacher  Familie trifft diese Mal, beugen wir allen kurz das Haupt in Gedanken und aus Respekt für den Gefallenen Falkensteiner Hauptmann Maugrim Wolfsfang!“

Ein leises Raunen ging kurz durch die Reihen, bis Edouard seine Mütze abnahm, und den Kopf senkte, ein Vorbild das alle angetretenen Gardisten folgten.

Nach einigen Augenblicken der Stille erhob Edouard wieder den Kopf, und setzte die Mütze wieder auf.

„Jede Armee liebt seine Helden, denn dies ist das fluchwürdige Schicksal des Soldaten, wo er hinkommt, flieht man vor ihm- wo er weggeht, verwünscht man ihm, und wenn er stirbt… so feiert man ihm !“

„Unser Weibel und Meister Ardor sind auf dem Rückweg, bereiten wir uns also vor auf ihre Heimkehr. Dienst weiter nach Plan, die Ausgangssperre gilt nach wie vor.“

Er sah kurz die Truppe an…. „Das wäre alles…Wegtreten !“ fügte er hinzu.
« Letzte Änderung: 01. Nov 17, 16:42 von Edouard »

Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #97 am: 01. Nov 17, 17:42 »
Die Herbstsonne stand fast am Zenith, als Edouard die Meldung vom Tor bekam , das die kleine Wagenkarawane die sie erwarteten zu sehen war.

´Na endlich.... ´ dachte er.`il était temps !`

Er stand auf und lief zum Tor um die Heimkehrenden zu begrüßen.

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #98 am: 01. Nov 17, 17:58 »
Francois hatte das letzte Stück des Weges zu Fuß zurückgelegt und das Pferd geführt. Vor dem überschreiten der Brücke, welche zur Burg führte, übergab er die Zügel an einen der Gardisten und lies die anderen an sich vorbeiziehen.
` Niemand hinter mir...`

Als er das Tor erreichte, stand Edouard bereits dort. "Bonjour, alter Mann. Hab ich dir gefehlt?"

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Edouard

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« Antwort #99 am: 01. Nov 17, 18:01 »
Grinssend sah er Francois an...

"Salut, mon Ami...  Wie ? Was ? Gefehlt ?  Warst du denn weg ?"

"Ich wollte eigentlich nur nachsehen wie es den Meister Ardor ergangen war..." fügte er lächelnd hinzu...

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #100 am: 01. Nov 17, 18:08 »
"Ich hatte schon Sorgen... Und dem Magister geht es soweit ganz gut..."  Die beiden reichten sich die Hand und begaben sich in Richtung Haupthaus.
" Was habe ich verpasst? Hat die Truppe noch Reserven oder hast du sie an den Rand des Wahnsinns gebracht?"
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Edouard

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« Antwort #101 am: 01. Nov 17, 18:15 »
"Naja...."

"Ich habe natürlich nichts getan, oder sie nichts machen lassen, was du auch nicht getan hättest..."

"Sofern haben sie also nocht etwas an Reserven... Das mit dem Wahnsinn... Tja...  Comme d´habitude, neh ? Aber das wirst du schnell genug wieder sehen... "   er hielt kurz an, und sagte leise

"Ich habe Madame natürlich informiert als dein Schreiben kam... Sie war sichtbar besorgt... Ich befürchte aber, das Euch nicht viel Zeit zur Erholung bleibt..."

"Ihr wird wohl mit nach Liebstein reisen..." fügte er etwas bedröppelt hinzu. 

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #102 am: 01. Nov 17, 18:29 »
"Nun, dann bleiben sie zumindest im Trott, n´est pas?"

Francois warf einen kurzen Blick in Richtung von Madame´s Gemächern. "Ich werde wohl nachher sehen, dass ich mich persönlich melde. Gleich erst einmal eine der Zofen zu ihr schicken und sie über unsere Ankunft informieren lassen. Liebenstein, hm? Ich habe vor der Abreise mitbekommen, dass da etwas ansteht. Weißt du etwas genaueres? Und wann sie aufbrechen will?"
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Edouard

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« Antwort #103 am: 01. Nov 17, 18:42 »
"Um die Zofe brauchst du dich nicht zu kümmern.." antwortete Edouard gelassen."

"Als ich sah das ihr beide bei dem Wagen anwesend war, habe ich schon jemanden geschickt." Beide Männer waren mittlerweile bei der Schreibstube angekommen, und gingen hinein.  Edouard füllte einen Becher für Francois mit sein heißgeliebter Café...

"Da, bitte...." er reichte ihm den Becher... "Heiß wie die Sonne, Schwarz wie deine Seele !"

"Madame meinte das sie drei Tage nach eure Heimkehr abreisen wollte. Sie werd sicherlich nacher die Details noch mit dir besprechen."

Er sah sein Freund mit ernste Mine an. "Soll ich dir gleich was zum  Mitttagssen holen lassen, oder willst du in den großen Saal gehen ?" 

"Hier werde nur ich dich mit Fragen löchern..." fügte er augenzwinkernd hinzu

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #104 am: 01. Nov 17, 19:16 »
Francois setzte sich und blickte sich erst einmal um ` chez soi...`

Er nahm den Kaffeebecher entgegen, "Merci mon Ami, für das eine wie auch das andere.

"Drei Tage... Das wird ja wieder ein kurzes Gastspiel hier. Ich sollte langsam über ein Besucherbett nachdenken..."

Über die Frage nach dem Mittagessen dachte er einen Moment nach und entgegnete dann nur "Die Fragerei kommt so oder so, und wenn wir rüber gehen habe ich es schneller hinter mir, d´accord? Ausserdem habe ich festgestellt, dass man mit manchen Leuten zu wenig Zeit verbringt. Es kann sehr schnell gehen, und man hat keine Gelegenheit mehr dazu..."

Er nahm einen Schluck Kaffee und sah Edouard ernst an.

"Es war heftig...und wenn sich das Ganze ausbreitet, dann stehen uns harte Zeiten bevor. Der Gegner hat uns ganz schön zugesetzt. Nicht einfach nur Gegner, Untote. Schon wieder. Julienne hat seit den Kämpfen in Middenfelz im letzten Jahr Albträume. Das hier jetzt wird es nicht besser machen."

Er machte eine kurze Pause.

"Wie macht sich die Truppe? Das Empfangskommando meinte, du hättest Ausgangssperre verhängt?!"
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