Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Ninim

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Vanni:
In den Sekunden nachdem Jelena schreiend über sie hergefallen war und ihre Hände unerbittlich um ihre Kehle schloss, hatte Ninim versucht sich zu wehren.
Sie umklammerte Jelenas Handgelenke, versuchte panisch sie wegzuschieben als das wutverzerrte Gesicht der Heilerin vor ihr zu verschwimmen begann.
Vage glaubte sie, Lorainne hinter Jelena auftauchen zu sehen, doch die Schwärze stieg immer höher und die Geräusche verstummten.
Schmerzhaft bahnte Luft sich den Weg in ihren Körper und wieder hinaus. Ihr Hals brannte.
Sie schmeckte Blut.
Schon wieder Blut.
Sie hustete und der metallische Geschmack wurde stärker.

Jelena schien aufgehört haben zu schreien und ihre Stimme klang weiter weg.
"Du hast sie gefoltert"

Sie verstand Jelena nicht. Gestern Abend hatte sie es Ysander und Stella gesagt.. es war Sashas Blut an ihren Händen und ihren Armen gewesen. Warum hatte Jelena sie dann nicht einfach gestern getötet?
Dachte sie, ein schneller Tod wäre zu leicht?
Vermutlich hatte sie Recht.

Sie betastete ihren Hals und zuckte ob der Schmerzen zusammen.

Dann krächzte sie mühsam "Balerian? Bitte.. zu Ardor"

Ardor sollte sicherstellen, dass sich Atos nicht noch irgendwo in ihrem Geist verbarg.
Dann mochte Jelena tun, was sie für nötig hielt.

AndersAnt:
Noch lag offenbar niemand verletzt am Boden, und es rannte auch nichts umher, was mehr als die normale Anzahl Gliedmaßen hatte. Die Elfe krächzte irgendwas, während ihr ein dünner Blutfaden aus dem Mundwinkel lief. Algonkin hasste diese Momente, wenn man eigentlich nur zu spät reagieren konnte, aber trotzdem warten musste.

Vanion:
Endlich hatte Vanion die Situation erfasst, und er folgte Damians donnerndem Ruf. Ihn durchzuckte Mitleid, als er sah, wie die geschundene Lorainne sich davon schleppte, aber sie war es nicht, die Hilfe brauchte. Auch an Anders stürmte er vorbei, obgleich er ihren hilfesuchenden Blick auffing. Er schloss zu Stella auf und suchte den Schulterschluss zu ihr, und wütend presste er hervor: "Sie hat es nicht freiwillig getan, Jelena!"

Das Weiß der Knöchel seiner Hände, die um den schweren Holzschaft seiner Bardike geklammert waren, und sein kalter Blick ließen keinen Zweifel daran, dass er zuschlagen würde, wenn Jelena nicht zur Vernunft kommen würde.

Ballessan:
Die Magie zog sich aus Balerians Körper zurück. Der Zauber hatte seinen Zweck erfüllt und so stand er nun da als er selbst. Als Baleolan, als der Balerian, der nichts wollte als Ninim zu schützen und als Eolan, der einfach nicht wollte, dass hier irgendeine Art von Unrecht geschieht.
Lorraine erhob sich und nickte ihm zu. Er erwiderte die Geste und versuchte sie seinerseits sowohl wie Respekt und Dank, als auch wie einer Entschuldiung wirken zu lassen. Er würde sie später aufsuchen müssen, wenn die Situation es gestattete. Sie sah nach dem Sturz nicht eben gut aus. Weitere ihrer Gruppe hatten sich versammelt um das Geschehen zu überprüfen oder einzureifen. Jelena spie Ninim giftgleiche Worte entgegen. Die Situation musste entschärft werden, ehe sie eskalieren konnte. Ehe er gewillt war andere Methoden als einen harmlosen Windstoß zu wählen, ehe Jelena sich noch weiter gezwungen sah ihren Gefühlen auf diese Weise Ausdruck zu verleihen, ehe Menschen wie Stella und Vanion zu sehr zwischen die Fronten gerieten und ehe Alkonkin Grund zum Einschreiten sah.
Ninim erkannte dies ebenfalls. Auch wenn es Balerian schmerzte, denn er glaubte aus ihrer Stimme heraus zu hören, dass sie sich hier als die Wurzel des Übels wähnte. Er ergriff ihre Hand und half ihr auf. Er wollte Jelena gerne noch etwas sagen. Gern hätte er an ihre scheinbare Weisheit appelliert. Gerne sie gefragt, warum sie ihm duzende Male etwas über Geistesmagie gepredigt hatte, wenn sie scheinbar glaubte, dass die Opfer dieser Zauber ihre Taten selbst bestimmten? Aber er wusste, dass dies falsch gewesen wäre. Dass Jelena nur ein Ventil für ihren Schmerz suchte, so wie er selbst gestern Abend mit Kadegar.

"Wir werden jetzt zu Ador gehen", sagte Balerian mit fester Stimme, Ninims Hand in seiner. Was er in diesem Moment nicht spürte, war etwas wie Furcht. Es gab keine Zweifel. Nur ein Ziel und einen festen Willen.
"Irgendjemand, der uns daran hindern möchte?"

Jelena:
Vanion und Stella schoben sich in ihre Blickrichtung und verbargen Ninim vor ihr.
Sie hustete noch einmal und spuckte Blut aus, offenbar hatte sie sich beim Sturz doch mehr verletzt als es schien.
Sie hörte Vanions Worte und warf ihm einen müden Blick zu:
"Weißt du das?"

Sie drehte sich mühsam auf den Rücken und blieb einfach liegen.
Sie hörte Balerians Stimme und nickte nur. Vielleicht würde ihnen allen das etwas Frieden schenken.
Vielleicht.

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