Erschöpft und fiebrig kamen sie an.
Lorainne sah, wie Jasper ein paar Worte mit einem seiner Glaubensbrüder wechselte, sie hörte seine Stimme, doch Begriff die Worte nicht.
Der ruhige, nahezu unscheinbare Geweihte hatte hier die Führung übernommen und Lorainne überließ sie ihm nur zu gerne.
Während der Reise war sie schwächer geworden, ruhiger, betäubter.
Wenn er mit ihr sprach hatte sie ihn nur stumm angesehen, aber nicht wegen ihres Gelübdes, sondern weil sie seine Worte nicht verstand, so als würde er in einer unbekannten Sprache sprechen.
Dann griffen Hände nach ihr, stützten sie, begleiteten sie, trösten sie.
In einer kleinen Kammer stand ein Zuber und eine Ordensschwester half ihr, sich zu entkleiden und zu waschen.
Ihre Wunden wurden untersucht und neu verbunden, es war kein Wundbrand zu erkennen, Anders hatte sehr gute Arbeit geleistet.
Sie bekam ein einfaches Gewand aus rauem Stoff, doch es war warm und roch so gut. Und dann- endlich- lag sie im Bett, nicht auf einem der harten, unbequemen, die hier sonst für sie als genügend angesehen wurden, nein, es war ein Bett mit weicher Matratze und großen warmen Decken.
Während sie umgehend einschlief, drang aus dem Nebel der Wirklichkeit noch eine Stimme zu ihr, die ihr Schlaf versprach, um sich dann den weiteren Aufgaben stellen zu können.