Aimée de la Rivière ist die älteste Tochter des Chevaliers Edmond de la Rivière und seiner Gemahlin Florence aus der Baronie Blanchfleur in der Grafschaft Firngard im Königreich Caldrien.
Aimée wuchs in einem liebevollen Elternhaus auf und fand bereits früh Gefallen daran Dinge zu organisieren und einen Betrieb zu führen, weshalb sie von ihrer Mutter ins Konvent zu den Alamarschwestern geschickt wurde, um dort eine angemessene Bildung zu erhalten. Der Vater sah zwar keinen nennenswerten Mehrwert darin, da Aimée sowieso heiraten sollte, hatte aber auch nichts dagegen.
Aimée hat drei ältere Brüder und eine jüngere Schwester und während die Geschwister alle der Reihe nach heirateten, fand sie niemanden der ihr Interesse halten konnte. Ihre Mutter starb als sie etwa 16 Jahre alt war und Aimée übernahm die Führung des Haushaltes und des landwirtschaftlichen Betriebs, um ihren Vater zu unterstützen.
Als der 2. Bruderkrieg richtig losging und die Königin mobil machen ließ, zogen ihr Vater und mehrere ihrer Brüder in den Krieg und blieben teilweise über mehrere Jahre fort. Aimée ist es zu verdanken, dass das Rittergut nicht nur obenauf blieb, sondern geradezu florierte, da sie die traditionelle Schafzucht durch neue Impulse aus dem Süden optimieren, neue Ideen für den Ackerbau umsetzen und den Handel vertiefen konnte. Lavinia war gnädig zu ihnen allen, denn sowohl der Vater als auch alle Brüder kehrten lebend aus dem Krieg zurück. Nicht unversehrt, aber lebend.
Vor etwa zwei Jahren überraschte ihr Vater sie dann damit, dass er noch einmal heiratete, eine Witwe in seinem Alter mit eigenen Kindern. Ihre neue Stiefmutter bemühte sich, nett zu sein und eine gute Beziehung zu allen im Haushalt aufzubauen, aber sie hatte eigene Vorstellung, wie Haushalt und Rittergut zu führen seien, und diese deckten sich meist nicht mir Aimées Ideen. So gerieten die beiden Frauen immer wieder im Streit aneinander, zumal es Aimée schwer fiel, den Platz, den sie jahrelang im Haushalt innegehabt hatte, an ihre Stiefmutter abzugeben. Immerhin war es ihr Verdienst gewesen, das Gut sicher durch den Bruderkrieg zu bringen. Für die beiden Frauen gab es einfach nicht genug Platz in diesem Haushalt.
Aimée dachte lange über ihre Optionen nach, aber weder eine Sicherheitsheirat noch der Gang ins Kloster waren etwas das sie wirklich tun wollte. Schließlich bat sie ihren Vater um ein Empfehlungsschreiben für den Goldbacher Hof in der Hoffnung eine Femme des Chambres der Baronin werden zu können und so etwas mehr von der Welt zu sehen als den väterlichen Hof.