Autor Thema: 20 März, 268 n. J. Akademie zu Schattenwall in Montralur  (Gelesen 7244 mal)

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Offline Kadegar

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Es war der Tag der Tag- und Nachtgleiche. Ein heiliger Tag des Gottes Manto, Schutzpatron der Akademie zu Schattenwall sowie ein besonderer Tag für die Schüler selber. Am vorigen Tag fanden die letzten Prüfungen statt und wie zu jeder Tag- und Nachtgleiche sollten an diesem Tag die Feierlichkeiten zur Verkündung der Ergebnisse stattfinden. So waren die Gänge und Säle der Schattenwall verhältnismäßig reich dekoriert. Den Schülern und Lehrkräften der Akademie war ausdrücklich empfohlen eigene Kleidung zu tragen, ganz welche Farben sie dabei wählten. Und so waren auch Kleidungen die eine Mischung aus den wildesten Farben ohne modischen Geschmack durchaus häufig zu sehen. Ebenso trugen manche besonders engagierten Schüler immer noch die Farben der Akademie um ihre Verbundenheit zur Akademie auszudrücken.


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Mitternacht, irgendwo in den Mauern der Akademie

"Tut mir leid Snorgad, aber ich bin nicht in der Lage davon zu berichten was das für Folgen haben wird. Natürlich ist mir bewusst was geschehen wird, wenn ihr das tut. Doch wird mein Bericht davon die Ereignisse verändern. Das kann ich nicht zulassen.”

“Das kannst du nicht zulassen? Ach Karona, bitte, wir wissen beide, dass du mit ‘das kann ich nicht zulassen’ eigentlich ‘das will ich ich nicht zulassen’ meinst. Also spar mir dein Mitleid. Du weist jedenfalls was zu tun ist, falls das ganze schief geht.”

Mit einem schelmischen Grinsen verbeugte sich die stellvertretende Akademieleiterin.
"Aber natürlich, Herr Akademieleiter. Wie üblich ist Euer Wunsch mein Befehl”

“Bah, spar dir das.” Mit einer abwehrenden Handbewegung wendete sich der Weißhaarige ab. “Ich hoffe für uns beide, dass das hier kein Fehler ist.” Woraufhin ihn seine Schritte lostrugen. Weg von einer lächelnden Feuermagierin die mehr wusste als sie preisgeben würde.

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Antw:20 März, 268 n. J. Akademie zu Schattenwall in Montralur
« Antwort #1 am: 20. Mär 18, 06:42 »

Frederick war ein fleißiger Schüler, das redete er sich selbst zumindest immer ein. Und so versuchte er auch am Morgen der Feierlichkeit die Zeit zu nutzen um etwas mehr zu lernen. Er wusste, dass seine Bewertungen nicht die besten waren. Auch wusste er, dass sie noch deutlich schlechter werden würden, wenn er sich nicht weiter anstrengenen würde. Also saß er als Einziger in der Bibliothek der Schattenwall. Zumindest wenn man die kleinen geflügelten Wesen nicht mit zählte, die augenlos, doch stets mit ihren Händen an den richtigen Büchern um die Ordnung in der Bibliothek zu erhalten, zwischen den hohen Regalen hin und her flatterten. Auch wenn Frederick nicht der beste Schüler war, so war er ein sehr aufmerksamer Schüler und bemerkte sofort, dass das Licht schwächer wurde. Sofort stand er auf um die Quelle des Phänomens zu erkennen, doch statt den Ursprung zu finden wurde es nur komplett dunkel. Er rief nach den Bibliothekaren, ohne Erfolg, also holte er seine Komponente hervor und brachte mit einem kleinen Zauber etwas Licht ins Dunkel. Ein dumpfer Knall brach seine Konzentration und der Zauber verdunkelte wieder. Angst kam in Frederick auf, aber er ermahnte sich selbst, ein Dämonenjäger hat keine Angst! Ein weiterer dumpfer Aufschlag später und der junge Schüler war wieder mit den Gedanken im hier und jetzt. Er brachte all seinen Mut auf und schaffte es den Lichtzauber wieder neue Kraft zuzuführen und sofort sah er die Quelle der Geräusche. Zwei dieser kleinen Dämonen lagen auf dem Boden der Bibliothek. Regungslos und von einigen Knochensplittern durchbohrt die der Aufschlag durch ihren Körper getrieben hatte. Zögerlich lenkte der Magier den Kegel seines Zaubers in die Höhe um weitere Kreaturen zu erspähen. Diese Neugier rettete ihm das leben, denn so konnte er noch so gerade auf Seite springen um einen herabstürzenden Bibliothekar auszuweichen. Was immer hier los war, er musste schnell hier raus! Er wirbelte auf der Stelle in Richtung Tür und machte erste hastige Schritte in dessen Richtung, als diese von der anderen Seite geöffnet wurde. Ein vertrautes Gesicht! Brina, eine ebenfalls eher jüngere Schülerin öffnete die Tür zur Bibliothek und leuchtete mit einem flackernden Lichtzauber zum deutlich erleichterten Frederick. Doch im Gegensatz zu ihm war Brinas Blick alles andere als erleichtert. Blankes Entsetzen spiegelte sich in ihren Augen. Und bevor er sie fragen konnte was los war schlug Frederick leblos auf dem Boden auf.

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Antw:20 März, 268 n. J. Akademie zu Schattenwall in Montralur
« Antwort #2 am: 20. Mär 18, 09:41 »

Der herrliche Geruch von Kuchen, Süßspeisen und allerlei Köstlichkeiten hing schon die ganze Nacht in der Küche. Frieda war nur eine einfache Küchenmagd im Dienste der Akademie. Auch wenn sie weder über magische Kräfte noch über andere herausragende Eigenschaft, wie manch hohe Person an der Akademie, besaß, so war sie doch sehr glücklich mit ihren Aufgaben hier. Sie war gerade dabei ein kleines Wägelchen mit Süßspeisen aus der Küche raus zu fahren als das Licht dunkler wurde. Zunächst hielt sie es für einen Streich, schließlich waren manche der Schüler noch Kinder. Und wenn es auch nicht gerne gesehen wurde, so konnte der ein oder andere Streich nicht vermieden werden. Frieda begann also zu schimpfen. “Lasst sofort diesen Unsinn sein! Wir schuften uns hier die Finger wund und ihr lasst uns im dunkeln stehen? Eine Frechheit! Wenn ich euch in die Finger bekomme!”

Doch auf diese und weitere Anfeindungen gegen die Übeltäter kam keine Reaktion. Unruhe begann sich in Frieda breit zu machen. Um nicht alleine im dunkeln zu stehen begann sie sich vorsichtig mit ihrem Wägelchen an der Wand entlang zu tasten, irgendwo hier würde sie sicher einen dieser nichtsnutzigen Magier finden. Langsam drückte sie ihren Wagen den Gang entlang bis schließlich ein Hindernis ihr den Weg versperrte.

“Es ist genug! B-bitte macht wieder das Licht an!”

Ihr Ärger über die Situation which nun mehr und mehr der Angst und mit leicht zittrigen Händen versuchte sie zu ertasten was ihr da den Weg versperrte. Ein weicher Stoff, irgendwelche Verzierungen und - Haut. Eisig kalte Haut. Ein spitzer Schrei entfuhr Frieda und sie rannte los, auch wenn sie nicht wusste wohin, sie wollte einfach nur weg. Das Nächste an das sie sich erinnerte war, dass sie in der Dunkelheit wieder zu sich kam. Mit schmerzenden Kopf, sie war wohl gegen irgendwas gegen gelaufen, und zittrigen Gliedern kämpfte sich sich langsam wieder in eine stehende Haltung. Es dauerte einen Moment um überhaupt eine Art von Orientierung zu erhalten, doch da war etwas an dem sie sich orientieren konnte. Ein schwaches Licht konnte sie ausmachen. Eine Spur von Hoffnung um aus diesem Wahnsinn zu entkommen. Und so wankte sie auf das Licht zu. Schritt für Schritt folgte sie der Quelle des Schimmerns bis sie schließlich die Wände erkannte die ihre Finger ertasten konnten. Sie war wieder an der Küche angekommen. Und so wurde ihr auch schnell klar woher das Licht kam. Die Luke zum Flaschenzug an der Außenseite der Akademie! Auch wenn sie sich sicher war, dass sie diesen fest verschlossen hatte, schenkte ihr dieser Fehler doch Hoffnung auf ein Entkommen. Jeden Schritt unter schmerzen hinter sich bringen gelangte sie schließlich an die nur vom Wind zugedrückte Luke. Mit aller Kraft und Hoffnung presste sie die Bretter beiseite und fiel fast selbst aus dem Fenster durch den Schwung ihrer Kraftreserven. Aber die Hoffnung die sie hierher getrieben hatte verdünnte sich zu einem dünnen Seil. Denn der Aufzugskorb war am Boden zertrümmert. Jemand anderes muss damit hinab gefahren sein! Frieda wollte nicht aufgeben, sie konnte nicht aufgeben! So nahm sie all ihren Mut zusammen und griff nach dem Seil. Es schien ihr Gewicht zu halten und ihr Plan das Seil selber herab zu rutschen schien ihr gar nicht mehr so unmöglich. Doch sie hätte auf ihren Verstand hören soll. Kaum hatte sie sich vom Fenstersims abgestoßen verlor sie den halt am gefroren Seil und stürzte in die Tiefe.

“Kind, lass ab von diesen verdorbenen Magiern! Du wirst da oben noch den Tod finden!”

auch wenn das sicher nicht das war, was ihr Vater meinte, so behielt er recht. Die Splitter des zerbrochenen Aufzugkorbes bohrten sich beim Aufschlag durch ihren Körper und so schenkte ihr dieser eisige Ort zumindest einen schnellen Tod.

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