Autor Thema: Burg Goldbach-Vorbereitungen für die Grenzwacht 268n.J.  (Gelesen 2637 mal)

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Offline Isabeau Lioncoeur

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Endlich, ENDLICH, war der Winter gewichen und an seiner Stelle trieb Alamar mit den Gefühlen der Menschen Schindluder, denn hochsommerliches Wetter brach über Goldbach herein und versetzte sowohl die Pflanzen, wie auch die Tiere und erst recht die Menschen in eine fiebernde Geschäftigkeit.
Und zwar fiebernd und nicht fieberhaft, weil kaum einer das rechte Maß finden konnte zwischen zu Arbeit und Sonne und es die Menschen reihenweise mit einem Sonnenstich k.o. schlug.
All das passte Isabeau so gar nicht in den Kram, denn die Vorbereitungen für die anstehende Grenzwacht nahmen nun so richtig Fahrt auf und es lag noch vieles im argen.
Die Schneiderin hinkte hinterher, die anstehenden diplomatischen Verwicklungen trieben sie in den Wahnsinn und der Weibel war über die Wahl der geringen Gefolgschaft geradezu unglücklich.
Der Besuch von Chevalier Balduin war von diesem abgesagt worden, die Dame Machiko hatte eine Depesche gesandt mit einer tränenreichen Absage (offenbar herrschte Kriegszustand in Nikkon und der Tenno weigerte sich sie reisen zu lassen), Sayo war untröstlich und hatte darum gebeten auf der Burg bleiben zu dürfen.
Der Chevalier de Bressieux war selbstverständlich bereit sie zu begleiten, aber glücklich war er darüber auch nicht.
Die Sache mit Vanion stand an, Tannjew von Norngard wurde erwartet und dann war da noch diese Kleinigkeit mit der Fehde in Voranenburg.
Tja.
Und dann.
Dann war da noch der Brief aus Donnerheim:
... ich bin glücklich euch mitteilen zu können, dass ein ehrenwerter Mann an mich herangetreten ist, und um Vermittlung in Herzensdingen gebeten hat... ich bin sicher, dass diese Verbindung zum Vorteil aller gereichen würde.
Erwartet seinen Boten in eurem Lager vor Caer Conway...

Fortiter in re, suariter in modo!
"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach-Vorbereitungen für die Grenzwacht 268n.J.
« Antwort #1 am: 04. Mai 18, 20:04 »
Nach Tagen, die mit waschen, putzen, polieren, packen und beladen ( gepaart mit zetern und schimpfen, wenn irgendetwas nicht klappte, jedenfalls solange Madame es nicht hörte...) gefüllt waren, war denn endlich alles soweit fertig, dass die Reisegesellschaft abrücken konnte. Wagen und Karren standen bis über Rand voll in der Wagenhalle.
Francois hatte für die Zeit der Abwesenheit alles Nötige an den Fähnrich übergeben. Da sowohl Reynard als auch Edouard Madame begleiten würden, fiel ihm die Führung der Truppe zu. Und es war der Grossteil der Truppe, da Madame ja auf kleine Bedeckung bestanden hatte...
"... wir ziehen nicht in den Kampf und es ist ruhiges Gebiet..."

Eine letzte abendliche Tafel im Kreise der versammelten Burgbelegschaft wurde gegeben, gefolgt von einem gemütlichen Abend voller wohlwollender Wünsche, "Passt auf euch auf", "Gute Reise", "Verlauft euch nicht" (letzteres verbunden mit einem Augenzwinkern), dann begaben sich alle zeitig zur Nachtruhe.
Am nächsten Morgen lies das Drecksvieh von Hahn es sich nicht nehmen, sie alle zu verabschieden, indem es arrogant über den Hof stolzierte und aus voller Lunge krähte. `Irgendwann dreh ich dir den Hals um...`, Die Küche hatte selbstverständlich ein Frühstück für die Abreisenden herausgestellt.
Dann öffnete sich das Burgtor und die kleine Gruppe aus Wagen und Reittieren setzte sich in Bewegung.
Da Gustave mitreiste, würde die Verpflegung gleichbleibend gut sein, egal ob sie unterwegs nun in einem Gasthaus oder in einer Scheune Nachtquartier beziehen würden.
Aus Rücksicht auf Madame und die zwei Damen würde man natürlich den Gasthof vorziehen, was unweigerlich dazu führte, dass der Maitre sich über die jeweilige Küche ausliesse, sehr zur Erheiterung der anderen Anwesenden.
Der Marsch nach Caer Conway würde einige Zeit in Anspruch nehmen, aufgrund der Entfernung wie auch der anwesenden Personen. Es würde kein kriegsmässiger Marsch, das stand fest.
In Anbetracht der Dinge, die vor ihnen lagen, war Francois froh um jede Minute, die sie unterwegs verbrachten. Zeit um über Dinge nachzudenken. Und Zeit, Worte zu finden für gewisse Personen, sei es nun, dass sie gesprochen oder geschrieben würden.
So zog die Gruppe einem hoffentlich angenehmen Fest entgegen...
„Foi jusqu´au dernier“