Sina stellte ihren Becher nun ebenfalls beiseite und hob mit beiden Händen sanft ihr Kinn an, während ihr Daumen über ihre Wange strich. "Aber nicht doch..." Sie strich ihr eine Strähne in den Zopf zurück. Dann lies sie sie los. "Runa schau.. Du hast Wissen aber wenig Gelegenheit gehabt es zu nutzen.. Ich.. habe Erfahrungen, weiß aber um all diese klugen Sachen die ihr sprecht nichts. Das ist kein Grund sich abzufinden oder die Schultern hängen zu lassen."
Sie stand auf und ging um sie herum, legte ihr die Hände auf die Schultern. "Das Versprechen Hekarias ist kein leicht gesagtes..." Küsste ihren Scheitel. "Macht kann man anhäufen, stehlen oder borgen... Überzeugungen kann man überdenken und verwerfen. Aber Leben ist Chaos, Fortschritt, Entwicklung... Jeden Tag.. Jeden Moment... Schau dir das Feuer an.... Würde es nicht fortschreiten, würde es ewig dem bleiben wie du es am Angang gesehen hast, nicht lodern und springen, nicht funkeln und rauchen. dann wäre es blos noch totes, kaltes Holz...
Diese Geister sind in einer Starsis. Doch sie sehnen sich nach Erfüllung. Einem letzten Lebensfunken der ihre Aufgabe die sie glauben zu haben beendet, sodass sie in die ewige Starsis fallen können. Du kannst ihnen also dieses Feuer, dieses.. Leben sein... oder du selbst wirst für sie zu einem toten Ding. Unbrauchbar, unbeweglich, ein.. Gegenstand, der blos zufällig an dieser Akademie weilt.
Doch .. du selbst wirst zum Geist für die Welt, wenn du deine Scheu vor dem Leben nicht ablegst. und.. viel Schlimmer ist.. du wirst zum Geist für andere. Anstrengend, nervtötend, sicher, manches mal hilfreich... doch stück für Stück verlierst du deine Existenz, deinen.. Nutzen.. und wenn dein Wissen vielleicht eines Tages nicht ausreicht, dann wirst du nutzlos für die Welt.. "
Sina ließ die Worte eine Weile wirken. "Ich will dir nicht versprechen dass es leicht ist, oder nicht weh tut, nicht mal dass du Freude daran hast. Aber es nicht zu versuchen stellt dich leider auf eine Stufe mit dem was du so sehr verachtest..."Sie ließ ihre Schultern los und griff nach dem Teebecher um ihn ebenfalls zu leeren.