Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach , Winter 269/270

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Eponine:
Die Nachricht, dass unerwarteter Besuch eingetroffen war, hatte sich wie ein Lauffeuer in der Burg herumgesprochen und einige Teile des Haushaltes in einen emsigen Bienenstock verwandelt. Ein Bienenstock, der in der Regel wie ein gut geöltes Uhrwerk lief. Trotzdem ließ es sich die Femme de chambre der Baronin nicht nehmen zu überprüfen, dass alles für die Gäste bereitstand - besser man behob kleine Mängel sofort, bevor Madame das anordnen musste.
Am Badehaus angekommen, runzelte sie überrascht die Brauen. "Pardon, aber wo, bei Lavinias Güte, sind alle Handtücher?" Die Mägde versuchten noch einen Moment, die Geschichte aufrecht zu erhalten, dass wirklich ausnahmslos alle Handtücher leider gerade in der Waschkammer seien, verrieten sich aber durch nervöses Kichern im Hintergrund. Eponine brauchte einen Moment, um die Punkte zu verbinden und musste dann ein Schmunzeln unterdrücken. "Ihr werdet jetzt sofort die Handtücher holen. Der arme Chevalier ist müde und verletzt - heute wird er nicht ohne Handtuch aus dem Badehaus kommen." Heute nicht, dachte Eponine und sah den davoneilenden und noch immer kichernden Mägden nach, bevor sie sich wieder auf den Weg machte um sicherzustellen, dass die Gästezimmer auch wirklich bezugsfertig waren und nicht etwa die Bettdecken auch alle 'in der Wäsche'.

Isabeau Lioncoeur:
Der Chevalier bekam etwas Zeit sich zu entspannen, bevor der Zuberknecht wieder erschien und ein Brett über den Zuber legte, auf dem er einen Becher mit Wein und Teller mit herzhaften Kleinigkeiten und Obst platzierte. Das verwundete Bein erhielt ein Kissen, damit es nicht auf dem Wannenrand auflag und es wurde heißes Wasser nachgegossen.
Isabeau erschien kurze Zeit darauf und ließ sich auf einem bequemen Stuhl in seiner Nähe nieder. Sie trug einen bequemen Klappmantel aus Seide über einem langen Untergewand, das Haar war unter einem leichten Schleier hochgesteckt, so dass die schwüle Luft des Badehauses nicht unangenehm wurde.
"Fühlt ihr euch besser, Chevalier? Ist alles zu eurer Zufriedenheit? ich hoffe, euch ist wohl Besuch im Bad zu empfangen?"

Richard von Tannauer:
„Das Bad ist ein wahrer Segen“, er nickte zu dem leergeputzten Brett auf dem Zuberrand. „Ich hatte gar nicht gemerkt wie hungrig ich gewesen bis Euer Knecht mit hier diese kleine Aufmerksamkeit gebracht hatte. So langsam fühle ich mich wieder wie ein Mensch.“
Er rückte etwas hin und her, die seltsame Position mit dem einen Bein außerhalb des Wassers machte es herausfordernd, eine auf längere Zeit angenehme Sitzposition zu finden.
„Entschuldigt noch einmal, dass ich hier so plötzlich und unangemeldet hereingeschneit bin, ich hoffe ich bereite Euch nicht allzu große Umstände.“

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau winkte lächelnd ab:
"Umstände? Welche Umstände? Ihr bringt Neuigkeiten und Kurzweil für die langen Winterabende, Chevalier! Ich bin dankbar, dass ihr mich in meinem Heim besucht. Der Medikus hat mir von eurer Wunde berichtet. Es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte sich entzündet. Wollt ihr mir von eurer Reise berichten?"

Richard von Tannauer:
Richard lehnte sich in dem jetzt nur noch lauwarmen Wasser zurück. „Sicher, nach der Feier unserer geschätzten Marianne brach ich in Richtung der Hafenstadt Morven‘s Eye auf, wo ich ein Schiff in Richtung Heimat fand. Ich wollte ohne viel Aufschub schnell wieder in meinem Lehen in Mühlhausen eintreffen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir wurden auf halben Weg durch einen Sturm in den Hafen einer größeren Stadt namens Belzig gezwungen. Dort eröffnete mir der Kapitän, dass er sich entschieden habe, nun doch den Winter dort im Hafen zu verbringen und ich fand auch kein anderes Schiff, was in eine brauchbare Richtung fuhr. Ich schätze den Lärm, den Gestank und die Vermessenheit dieser Städte nicht besonders und sah mich nun schon den Winter in dieser dreckigen Stadt verbringen, aber wie es der Zufall wollte, lernte Friedrich noch am gleichen Abend in der Taverne einen Mann kennen, der mit einem anderen Schiff in Eure Heimat in die Stadt Donnerheim fuhr, auf dessen Schiff wir uns noch einkaufen konnten. Von dort aus waren es drei kalte Tage bis ich hier eintraf.“ Er seufze, „Nun, aber was die Wunde an meinem Bein angeht. In wie weit seid ihr im Bilde bezüglich meiner aktuellen Beziehung zu meinem Bruder?“

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