Autor Thema: So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.  (Gelesen 38763 mal)

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Offline Lorainne

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #75 am: 05. Mär 20, 20:32 »
Fulk beobachtete die Rituale seine Gäste und unterdrückte ein Grinsen. Und uns Firngardern sagen sie seltsame Bräuche nach, hier wird der Schnaps aber wenigstens getrunken!

Er brach sich ein Stück Brot ab und tunkte es in Wein, bevor er es aß.
Er zuckte die Schultern:"wo soll ich anfangen? Es geht und meistens ganz gut hier oben. Es scheinen friedlicher Zeiten zu herrschen- zumindest hier. Marnois hält sich mit seinen Gebaren zurück, zwischen Roquefort und La Gollye herrscht Frieden und vielleicht sogar eine Art Freundschaft." Er erhob sein Glas und prostete erst Bruder Johann zu, dann in die Runde.
"Mes Amis, Ihr erinnert euch noch an Johann, Geweihter im Dienste Alamars?"

Offline Ulrich

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #76 am: 05. Mär 20, 20:53 »
Die Geflogenheiten der Firngarder waren je her eigenartig aber zumindest war der Schnaps hervorragend und das Brot dazu eine willkommene Stärkung. Nachdem er die Gesichter die er kannte begrüßt hatte nahm er wie die anderen am Tisch platz. In seine neue Rolle als Knappe konnte er sich einfach nicht wirklich einfühlen. Seit jeher hatter er Knappen beobachtet, ob nun Vanion bei Lorainne, oder die anderen Knappen beim Fest der Grenzen. Doch das Verhältnis zwischen ihm und seinem Ritter war so gänzlich anders und bisher hatte der Herr von Thurstein auch noch nicht viele Worte dazu verloren außer das Ulric wusste er dürfe sein Schwert weiter nutzen obwohl dies ja eigentlich das Recht eine Ritters war.
So saß er am Tisch und wusste nicht mal ob er jetzt in das Gespräch zwischen dem Waffenmeister und seinem Herrn einfallen darf oder ob er lieber lassen sollte.
Ganz nach seinem Anderraner Blut handelnd nahm er lieber noch ein Stück Brot und etwas Schnaps und wartete erst einmal ab.
Als Fulk seine Frage stellte nickte er allerdings mir vollem Mund.
Im Krieg werden mutige Menschen Helden.
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(Andrija Talic)

Offline Francois

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #77 am: 05. Mär 20, 21:34 »
Francois wusste nicht, ob den anderen der „Schluck für den Toten“ geläufig war, oder ob die die Geste in Lichttal das gleiche bedeutete.
Jedenfalls nickte er dem Geweihten still zu. Er fühlte sich unwohl... er war nicht zugegen als die Chevaliere aus dem Leben gerissen wurde. Er war nicht da, als sie bestattet wurde. Die Feldandacht auf der Grenzwacht war die erste Gelegenheit sich zu verabschieden. Doch auch dort war zuviel drumherum, als das er es angemessen hätte tun können. Und seitdem war viel geschehen, was es ihm wieder nicht ermöglichte, dies endlich zu tun...
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Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #78 am: 05. Mär 20, 22:37 »
Berengar erhob sich und verbeugte sich angemessen vor dem Alamariten. "Berengar, Herr von Thurstein-Köhlersruh. Rondra zum Gruße, Bruder Johann." Er wartete kurz auf eine Erwiderung seines Grußes und nahm dann wieder Platz. Zu Ulric sagte er nun leise "bei einem offiziellen Anlass, bei dem ich zu Gast bin, wäre es an dir, stehen zu bleiben, und mir aufzuwarten, was bedeutet, wenn ich mich so weit gemütlich niedergelassen habe, füllst du mir den Becher, sofern Speisen bereit stehen, richtest du das Essen an, und wenn mein Becher das zweite Mal gefüllt ist, kannst du dich um dein eigenes Essen kümmern. Dein Platz ist in meiner Sichtweite beim Gefolge, und sofern ich dich mit einem Blick mustere, bedeutet dies in der Regel, dass ich einen Wunsch habe." Er legte ihm eine Hand auf die Schulter, und bedeutete ihm mit leichtem Druck, sitzen zu bleiben. "Wäre ich der Gastgeber, wäre es deine Aufgabe, in gleicher Weise dem gesamten Herrentisch aufzuwarten, was meine persönlichen Gäste betrifft. Aber dazu kommen wir noch früh genug, wenn wir beide an einem offiziellen Anlass teilnehmen." Er lächelte seinen Knappen kurz an, dann wand er seine Aufmerksamkeit wieder der Runde zu.
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Offline Lorainne

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #79 am: 06. Mär 20, 21:36 »
Johann grüßte freundlich zurück und deutete dem Ritter sich zu setzen, immerhin war er nur ein einfacher Geweihter.
"Wie man vernehmen kann, seid ihr im engen Kontakt mit dem Flamen Magnus Damian von Voranendburg?" Er lächelte Berengar freundlich an, aber eine Spur von Skepsis schwang in seiner Stimme mit.
Fulk legte dem Freund die Hand auf den Arm:"das hat Zeit bis morgen. Nun sei so gut, hole den Wein, damit wir angemessen auf Lorainne anstoßen können, denn dazu sind sie hier."
An die übrigen gewandt fragte er nach Anders' Verbleib:"ich bin etwas überrascht, dass ihr unseren Wächter nicht mitgebracht habt. Ich nehme an, es geht ihr gut? Nun Esst und feiert, dann ruht euch aus. Für weitere Gespräche ist bis morgen Zeit. Morgen Abend veranstalten wir zu ehren eures Bundes ein Etwas... Prunkvolleres Essen. Dann könnt ihr derer Gedenken, die ihr verloren habt."

Offline Ulrich

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #80 am: 07. Mär 20, 08:20 »
Als Herr Berengar geendet hatte nickte der Knappe verstehend und sah dann wieder zu Johannd und danach zu Fulk.
All das würde er noch lernen da war er sich sicher doch jetzt galt es erst ein mal ihr Brüdern und Schwestern hinter dem Totenmeer zu gedenken.
Als das Gespräch auf Anders kam wandte er sich an Fulk:
"Anders haben wir auch in der Schutzhütte getroffen und vielleicht ist sie auch auf dem Weg hierher aber ihr kennt ja den Kender, man weiß nie wo sie als nächstes auftauchen wird. Kann man euch bei der Vorbereitung noch zur Hand gehen Fulk?"
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Offline Tabea

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #81 am: 10. Mär 20, 16:23 »
Enid erinnerte sich nur dunkel an den Geweihten, sie hatte mit ihm bisher noch nie ein Wort gewechselt. Sie grüßte und hielt sich dann unbehaglich zurück. Sie kannte die Sitten in dieser Region nicht und sie wusste nicht, wer auf welche Weise angemessen begrüßt werden sollte. Normalerweise scherte sie sich wenig um solche Regeln, aber hier wollte sie niemanden versehentlich beleidigen. Auch die anderen schienen sich nicht ganz sicher zu sein, wie sie sich verhalten sollten, was Enids eigene Unsicherheit noch weiter verstärkte. Sie nahm einen großen Schluck Wein, ihr Blick huschte zwischen den anderen hin und her.
Schließlich gab sie sich einen Ruck und wandte sich an Fulk. "Ich würde gern so bald wie möglich nach draußen, zu dem Baum. Ist es zu jedem Zeit möglich, oder gibt es Zeiten wo es nicht gestattet ist, um ... die Toten nicht zu stören?"

Offline Francois

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #82 am: 10. Mär 20, 17:23 »
Francois hielt sich während der Unterhaltungen vorwiegend im Hintergrund. Ihm gingen alle möglichen Dinge durch den Kopf. Und insgeheim war er dankbar für Enid‘s Frage. Irgendetwas verschaffte ihm Unbehagen in dem Raum, aber er konnte es nicht greifen...
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Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #83 am: 13. Mär 20, 10:51 »
Da die anderen bereits Fulk antworteten schwieg der Ritter. Er sah in die Runde und schien Gedanken nachzuhängen, die er im Moment nicht teilen wollte. Den Ort zu besuchen, den sie im Leben nicht hatte als eine Heimat empfinden dürfen, den ihre Tochter einst als Hausherrin und Lehensherrin schützen sollte, und der zu ihrer Ruhestätte geworden war, fühlte sich seltsam an.

Einerseits wurde er wieder schwermütig, da es ihn an den Verlust und seinen Anteil daran erinnerte. Auf der anderen Seite war er froh, dass ihre lebenslangen Prüfungen, die Erniedrigungen und ihre Angst ein Ende gefunden hatten. Kurz wallte die alte Wut wieder in ihm auf, als er in diesem Zusammenhang an das Kloster in Blanchefleur dachte. Mit diesem selbstgefälligen Haufen von Ketzern war er noch nicht fertig...

Doch dann kehrten seine Gedanken wieder in die Gegenwart zurück, und er ließ den Blick noch einmal über ihre Gesichter schweifen. Fulk, der all die Jahre Lorainnes Erbe beschützt hatte, Ulric, der Lorainnes Knappe hätte werden sollen, Francois, der sie ebenso wie Berengar als eine Art Schwester durch Stahl und Blut ansah. Enid, die sich innerlich nach Lorainnes Tod fast zerrissen hätte, und sich noch mehr Schuld an ihrem Tod gab als er selbst. Und Bran, der Berengar ein Rätsel war. Von dem er aber auch wusste, dass er gelitten hatte wie sie alle. Es tat gut einer von ihnen zu sein. Gedankenversunken lächelte er, und eben in diesem Moment kehrte Johann mit dem Wein zurück.
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Offline Lorainne

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #84 am: 17. Mär 20, 13:03 »
Johann brachte den Wein und gilt einen Vortrag über die Herstellung und wie wohl sich seine Bienenvölker hier fühlten, den um das Kloster gab es eine bestimmte Blume nicht, die für den besonderen Geschmack des Honigs notwendig war.
Wie Fulk auch würden die anderen die Hälfte seiner Ausführungen wieder vergessen haben, wenn sie nur genug tranken.
Nach und nach zogen sich Diener des Hauses, bis nur noch die Magd übrig war, die dieselben wachen Augen wie Fulk hatte.
Sie hielt sich dezent im Hintergrund, war aber stets zur Stelle, wenn jemand etwas benötigte.

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #85 am: 17. Mär 20, 17:00 »
Schließlich wurde es so spät, dass es an Unhöflichkeit gegrenzt hätte, noch länger die Aufmerksamkeit des Gastherrn und der Bediensteten in Anspruch zu nehmen. Also bat Berengar darum, die Runde für heute zu beschließen, und wünschte allen eine behütete Nacht. Er selbst ging noch einmal zum Stall, und wünschte Bandobras eine gute Nacht. Dann ging er auf seine Kammer, wusch sich, machte sich bettfein und legte sich zur Ruhe. seine Wange hatte das Kopfkissen noch nicht richtig berührt, da schlief er auch schon wie ein Stein.

Am nächsten Morgen erwachte er, als das Gut sich zu regen begann. Nach einem kurzen Morgengebete, einer gründlichen Rasur und sonstigen Körperpflege trat er in seinem Hofgewand und der Eidesklinge in Händen auf den gang hinaus und hämmerte kurz aber deutlich an Ulrics Tür. "Raus aus den federn, es ist schon beinahe Mittag." Ohne eine Antwort abzuwarten begab er sich auf den Hof und begrüßte den Tag.
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Offline Francois

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« Antwort #86 am: 17. Mär 20, 19:25 »
Francois hatte nach dem Abend eine ruhige Nacht gehabt und wurde von Berengars Stimme ebenfalls wach.
Er machte sich fertig, zog das Ersatzwams an, da er das andere erst ordentlich lüften wollte, und begab sich nach draussen in den Nebel, der von der Sonne durchdrungen wurde.
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Offline Tabea

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #87 am: 18. Mär 20, 12:48 »
Enid hatte eine unruhige Nacht verbracht.  Ständig gingen ihr Gedanken an ihren letzten Besuch hier  auf La Follye durch den Kopf, ebenso an frühere Geschehnisse. Es machte sie nervös, morgen mit ihren Bundesgenossen zu dem Baum zu gehen, vor dem Lorraines Asche verstreut worden war. Sie wusste nicht, wie sie mit der Trauer der anderen umgehen sollte, geschweige denn mit ihren eigenen Gefühlen. Irgendwann fand sie schließlich in den Schlaf.
Abrupt fuhr sie hoch als sie als sie ein kurzes aber lautes Pochen an eine Tür vernahm. Sie atmete tief durch, wusch sich, zog ein frisches Hemd an und verließ das Zimmer. Mit jedem Schritt wuchs ihre Anspannung.

Offline Berengar von Thurstein

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Antw:So ziehen sie hin nach Caldrien. Zum Grabe hin.
« Antwort #88 am: 19. Mär 20, 11:12 »
Nachdem er einen Moment einfach nur im Hof gestanden war, um durchzuatmen, nickte er einem vorüber eilenden Knecht zu, trat dann zu den Ställen und begrüßte Bandobras, der gerade von einer Bediensteten in einen Auslauf gestellt wurde, damit man die Ställe ausmisten konnte. Der Große stieß dem Ritter mit der weichen Oberlippe sacht gegen die Wange und ließ sich zwischen den Augen und an der Stirn kraulen. Dann gab es für ihn noch einen Winterapfel, und Berengar kehrte in dem Moment zum Hof zurück, als Francois und kurz darauf auch Enid hinaus traten.

"Was für einen wunderschönen Sonnenaufgang uns die Götter heute bescheren... Habt ihr gut geschlafen?" begrüßte er sie, lächelte beiden zu und stellte das nicht gegürtete Schwert auf den Ort der Scheide, um seine Linke auf dem Knauf abzulegen. "Ich habe geschlafen wie ein Stein. Auch wenn ich wahrscheinlich mit meinem Schnarchen das halbe Dach endschindelt habe..."
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Offline Tabea

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« Antwort #89 am: 19. Mär 20, 20:17 »
"Jaja, die Nacht war ganz in Ordnung" schwindelte Enid und schaute dann zum Himmel hinauf, wo blasse Farben noch auf den fast beendeten Sonnenaufgang hinwiesen. Das Schauspiel war ihr völlig entgangen.
Sie atmete die klare Luft ein und hing ein wenig ihren Gedanken nach.