"Der Chevalier ist verwundet. Wir sollten ihm einige Tage zur recupatio geben, bevor wir Ausritte planen. Wenn das Wetter hält, war in 5 Tagen die Jagd auf Wildschweine geplant. Das möchte ich ungerne absagen."
Die beiden unterhielten sich noch eine Zeit lang über das Tagesgeschäft bis Isabeau sich verabschiedete um sich für das diner fertig zu machen.
Es war bereits dunkel draußen, als eine zaghafte Stimme Richard aus dem Schlaf weckte. Der Raum war mit einem prasselnden Feuer angenehm warm, das Bett war weich und das Leinen frisch und duftend. Niemand hätte es ihm übel genommen, wenn er sich entschuldigt hätte und einfach im Bett geblieben wäre, aber wohlerzogen wie er war, quälte er sich aus dem Bett um mit der Gastgeberin zu Abend zu essen.
Die Kleidung, die für ihn bereit gelegt worden war, war schlicht, aber von erlesener Qualität und weder Ärmel noch Hosenbeine waren allzu kurz. Seine Stiefel waren inzwischen gereinigt und gefettet worden und man hatte einen warmen Umhang dazu gelegt.
Gespeist wurde in der großen Halle, die das Nordmänner-Erbe der Goldbacher nicht verleugnen konnte: an beiden Enden standen mannshohe Feuerstellen, an den Wänden hingen Rundschilde und Waffen und manch eine schwere Stollentruhe stand an den Wänden.
Die hohe Tafel war mit feinem Leinen gedeckt und stand in angenehmem Abstand zum Feuer, so dass es warm war ohne das man Angst haben musste geröstet zu werden. Der übrige Haushalt nahm an langen Tafeln Platz, so dass alle gemeinsam speisen konnten. Für Richard war ein Platz zur Rechten der Baronin gerichtet worden und ein Becher mit heißem Gewürzwein wartete bereits auf ihn.