Autor Thema: Auf dem Rittergut Weißwasser, im Herbst 273 nach Jeldrik  (Gelesen 35655 mal)

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Offline Vanion

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Weißwasser war im Herbst ein ganz wundervoller Anblick. Die tiefstehende Sonne des Spätnachmittages tauchte die Dächer des Rittergutes in goldenes Licht.
Das mittlere Gebäude war mit Schindeln aus Schiefern gedeckt, für die etwas kleineren Gebäude zur Linken wie zur Rechten hatten mit Lehm abgedichtete Strohbündel reichen müssen.

Vanion unterhielt sich gerade im Innenhof mit zwei Gardisten, die er bald in den Dienst des Barons stellen würde, als ein Ruf erklang: Ein Reiter kam. Das musste sein Knappe Gerrit sein, mit Neuigkeiten aus dem Grenzland!
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Offline Gerrit Bekker

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Der Knappe schaut sich um und findet den Ort sehr schön. Die Gebäude und der Geruch erinnert ihn ein wenig an seine frühere Heimat.

Er rückt näher und sieht in der Ferne eine Gruppe Menschen. Bei genauerem hinschauen erkennt er seinen Herren. Gerrit steigt von dem Pferd und wandert zu Fuß weiter.
Er betritt die Ortschaft und bindet das Pferd an einen Pfahl. Mit ein wenig Abstand wartet Gerrit bis Vanion das Gespräch beendet hat.

Offline Vanion

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"Ihr müsst gleich morgen früh losreiten. Seit der Hanekamper vom Schlag getroffen wurde, ist es ruhiger geworden, aber wir dürfen in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen", hörte Gerrit Vanion sagen.
Die beiden Gardisten nickten daraufhin.
"Nun - die Götter mögen euch segnen. Kehrt mir bloß heil zurück!"

Der Ritter beendete das Gespräch und wandte sich seinem artig wartenden Knappen zu.
"Gerrit! Lavinia zum Gruße! Es ist schön, dich zu sehen", hieß Vanion den Lodrier mit einem breiten Lächeln willkommen.

"Nur herein mit dir! Die Sonne ist bald weg, und dann wird es rasch kühl. Steht dir der Sinn nach einer guten Schüssel Kartoffelsuppe?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, winkte Vanion einen Knecht heran, der sich um Gerrits Pferd kümmern sollte, und wies diesen mit freundlicher Stimme an:
"Wenn du fertig bist, dann zeige Gerrit das Gästezimmer und bring ihm eine Schüssel frisches Wasser, um den Staub der Reise abzuwaschen."
Zu Gerrit gewandt fuhr der Ritter fort: "Ich brauche noch einige Minuten für das Tagewerk - aber das soll dich nicht kümmern. Triff mich im Haupthaus, wenn du dein Zimmer bezogen hast.
Jules hier", und Vanion wies auf den Knecht, "wird dir den Weg zeigen und dir bringen, was du benötigst.
Erfrische dich - wenn du irgendetwas brauchst, dann gib Jules Bescheid."
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Offline Gerrit Bekker

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Gerrit verbeugt sich. Dabei ist die linke Hand hinter seinem Rücken und die rechte Hand angewinkelt vor dem Bauch mit der Handfläche nach oben. "Schönen guten Tag Herr. Danke Herr. Ich beziehe dann erstmal das Zimmer, ziehe mir was vernünftiges an und dann zum Haupthaus um Euch meinen Bericht vorzulegen." Gerrit wartet, bis er entlassen wird.

Offline Vanion

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Vanion hatte sich schon halb umgedreht, als er Gerrits Warten bemerkte. Der Ritter hatte für eine kurze Sekunde das Soldatische in seinem Knappen vergessen.
"Also - auf geht's, Gerrit. Wir sehen uns gleich."

Und damit schritt er auch schon davon.

Jules brachte Gerrit in ein sauberes, aber kleines Zimmer. Bett, Stuhl und Tisch, und ein Schrank - das war es auch schon.
Gerrit wurde für die Zeit alleine gelassen, die Jules brauchte, um die Waschschüssel, ein grobes Stück Kernseife und einige Tücher zu besorgen.
Auch Kleidung, wenngleich einfache, wurde gebracht. Dann ging es auch schon zum Haupthaus, wo Vanion an einem Tisch saß und auf seinen Knappen wartete.
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Offline Gerrit Bekker

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Der Knappe betritt das Haupthaus und schaut sich um. Man merkt, daß er jetzt anfängt zu entspannen. Die Reise und der Aufenthalt im Grenzland hat ordentlich an Körper und Geist gezerrt. Dennoch geht er gerade und stolz zu Vanion an den Tisch. "Verzeiht mir, wenn ihr lange gewartet habt Herr." Gerrit steht gerade neben dem Tisch, Hände hinter dem Rücken verschreckt aber ungewöhnlich entspannt.

Offline Vanion

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"Es gibt nichts zu verzeihen, Gerrit. Setz dich."
Vanion wartet ab, bis Gerrit dem nachgekommen ist.
"Es ist nicht nötig, so ... steif aufzutreten. Du bist hier willkommen und du bist kein Soldat mehr."
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Offline Gerrit Bekker

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Gerrit setzt sich. "Viele Bewegungen und Angewohnheiten kann ich leider nicht mehr abstellen. Die sind durch viel Übung einfach ein Teil von mir geworden." Lächelt der Knappe.  "Möchtet ihr nun von meiner Reise erfahren?"

Offline Vanion

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"Sehr gerne!"
Vanion beugte sich gespannt vor. Er war neugierig darauf zu erfahren, wie sich sein Knappe im Grenzland geschlagen hatte.
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Offline Gerrit Bekker

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Mit einem ruhigen „Na denn“ beginnt der Knappe zu erzählen.

Das Fähnlein, bestehend aus den Soldaten Malvina und Kira, sowie dem Rekruten Kairu, die Pappelheimer, angeführt durch Sir Waldemar von Hintermwalde, Sir John in Begleitung von … mir ist der Name entfallen, Verzeiht... ein Knappe aus dem Ostreich sowie drei Söldnern und meine Wenigkeit zogen in die Orklande. Als Geistliche begleiteten uns die Mystranovizin Lisanne, der Aspirant Tagaschims, Celinia die Druidin, Ecthelion der Diener Manwes und dessen Begleiterin Jorana. Die Feldscherer Heinrich und Helena, sowie der Magier Xerrock und Arina die Priesterin Katajas. Der Ritter Fidelius von Kronstein hat die Führung übernommen. Der Marsch ansich verlief ohne weitere Ereignisse.
Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir einen Hof. Dieser war verwüstet worden. Das Küchenpersonal, zwei Frauen, hatten als einzige überlebt, da sie sich in der Küche verschanzt hatten. Sonst gab es eine Leiche. Die Frauen sind glücklicherweise nur mit leichten Blessuren davon gekommen. Sie Berichtete, das Orks sie überfallen haben. Sie haben etwas gesucht, weshalb die Gelehrten sich sofort an die Pergamente gbegeben haben, die in dem Hof zu finden waren. Eine Sache stach heraus. Eine Schwarze Tafel mit rätselhaften Runen. Später stellte sich heraus, das es orkisch war. Weitere Schriftstücke wurden gefunden. Dort war von fünf Klingen die Rede. Fünf Klingen der Gerechten Götter, sowie die Geschichten eines gewissen Bergfaust. Währenddessen wurden wir angegriffen und alle wehrhaften Männer und Frauen waren damit beschäftigt die Stellung zu halten und die Orks zu bekämpfen. Im laufe des Gefechts wurde Kira gefangen genommen. Im Austausch wollten die Orks die Rune. Es wurde sich beraten. Was genau entzieht sich meiner Kenntniss. Erfahrungsgemäß ist alles schlecht, was in den Orklanden von den Orks kommt. Weshalb es mich nicht wunderte, was im späteren Verlauf passierte. Es wurde dann darüber diskutiert ob Kira geopfert werden soll oder ob wir dem Feind das Spielfeld überlassen sollen. Die Entscheidung wurde Fidelius dann zum Glück genommen, da die Orken Kira einen Trank eingeflöst haben und dann in unsere Reihe gestoßen sind. Kira wurde wild wie ein hungriges Tier und wurde auf uns gehetzt. Wir hielten dem Angriff stand.

Als wir unsere Wunden geleckt haben, wurde uns berichtet, das es sich um ein Ritual handete, das eine Reihe an Prüfungen mit sich brachte. Die hatten es auch in sich. Der Häuptling, der die Prüfungen bestehen würde, würde ein Artefakt bekommen, das ihm erlaubt alle Stämme als Kriegshäuptling zu einen und gegen die Menschheit zu führen.
Nicht weit vom Hof erschien eine Schwarze Stele, an denen der Feind ein Ritual abgehalten haben. Wir haben sie bekämpft. Kurz darauf wurden wir wieder ordentlich in die Zange genommen. Ganz knapp und unter enormen Verlusten konnte Xerrock schlussendlich eine Barriere erschaffen und wir konnten schlafen gehen.
Am nächsten Morgen fanden wir vor der Barriere einen Schädel mit Runen durch den ein Ast getrieben wurde. Ganz schön makaber. Zudem war die schwarze Tafel zu Staub zerfallen und bildete eine Art Karte.

Statt einfacher körperlicher Ertüchtigung wurde uns wieder ordentlich zugesetzt. Nach unserem Sieg konnten wir einen menschlichen Sklaven gefangen nehmen, der für den Feind gekäpft hat. Er erzählte mir, das er kämpfen müüse, da sonst seine ganze Sippe ausgelöscht werden würde. Wir beschlossen die arme Seele laufen zu lassen, mit dem Wissen, er würde später wieder als Gegner vor uns stehen. So war es dann auch. Der Hintergrund unserer Entscheidung war, das wir so seine Sippe beschützen konnten.

Allerdings wurden bei dem Gefecht Xerrock und Kira gefangen genommen. Die konnten sich aber befreien und haben einen Orkanführer erstochen und weitere Wächter erschlagen. Derweil war ein verstärkter Trupp mit den Geistlichen und mir im Gelände um eine Stele aufzuklären und zu beobachten. Auf dem Weg war ein Pilz im Boden zu finden. Ein äußerst ungewöhnlicher Pilz. Nachdem dieser PILZ magisch untersucht wurde, fiehlen die Geistlichen in eine Art Trance und traten zielstrebig den Rückzug an Richtung Kira. Angekommen bezeichneten sie sie als Anwärterin. Danach wurden sie wach. Wir marschierten geschlossen in den Wald und fanden die Rune. Ein weiterer heftiger Kampf entbrannte und wir konnten den Feind zurückschlagen. Zwei dieser Orks haben uns aber aus der Ferne zugesetzt, weshalb ich dies zum Anlass genommen habe vorzupreschen und die Zwei nieder zu strecken. Mir folgten Adrik und Malvina. Man hat uns ins Hinterteil getreten und das mit Anlauf. Ich wachte schwer verwundet im Lazarett auf.

Wiedermal haben Orks den Hof angegriffen und verwüstet.

Da Fidelius ziemlich überfordert war und nicht mehr weiter wusste, auch wenn er das gut für sich behalten konnte, schlug ich vor, einen kleinen Trupp im Hof zu lassen und der Rest geht nochmal in den Wald.

Schlussendich war der kleine Trupp Helena und ich.....

Dann passierte etwas, was nie hätte passieren dürfen.

Während Helena und ich ein wenig Ordnung im Hof geschaffen haben um die Verwundeten vernünftig versorgen zu können, kamen zwei verstärkte Trupps Orks zu uns. Der eine Trupp hat ein Zeichen auf den Boden gelegt und der andere Trupp wollte um die Tafel, die zu Staub zerfallen war, was sie aber nicht wussten, verhandeln. Da ich jetzt in einer Pattsituation gewesen war, hatte ich mit mehr Glück als Verhandlungsgeschick die Orks mit einer Wurst zufrieden stellen können.

Etwas später kam dann Waldemar von Hintermwalde aus dem Walde und begrüßte mich mit den Worten „Du bist doch der Knappe, der mit Fidelius gereist ist, oder? Das ist jetzt dein Problem!“. Dann ist er rein gegangen. Gefolgt von den Geistlichen und dem Rekruten, sowie einer verletzten Kira, kamen sie ohne die anderen Ritter zurück. Sie wurden zurückgelassen. Die Orks haben sich dann unweit des Hofes gesammelt und haben gewartet.  Arina die Priesterin Katajas wollte dann alleine sich den Orks stellen, da sie der Meinung war, das das ja nicht so bedrohlich wirken würde. Das habe ich unterbunden. Wir sind dann zu viert runter. Das waren alle, die noch zur Verfügung standen. Unten angekommen, standen wir 4 zu 8 gegen die Orks. Das war genauso wenig bedrohlich wie die Priesterin. Sie wollten im Austausch gegen die Ritter, die nebenbei am verbluten waren, irgendwo im Wald, Kira. Da ich der Entscheidungsträger war, habe ich die Verantwortung an Waldemar übergeben. Kurzum, wir haben Kira übergeben. Im Laufschritt sind wir den Rittern zur Hilfe geeilt und haben sie ins Lazarett gebracht.

Es hat nicht lange auf sich warten lassen, da führte eine Riesige Truppe Orks Kira an uns vorbei den Weg hoch. Wir, müde wie wir waren, folgten und stellten sie dann.
Wir konnten sie befreien und die Orks niederstrecken aber der Anführer entkam. Er glitt mir durch die Finger und schlug mir in mein Gemächt. Spätestens jetzt war der Tag für mich gelaufen. Zurück im Lager wurden wir wieder angegriffen und der Hof wurde abgefackelt. Es war ein Chaos und das hörte nicht auf.
Was dann geschah, übertraf einfach meinen Horizont und da möchte ich höflich auf Fidelius verweisen. Seinen Bericht in Kopie habe ich dabei.

Geschunden und ausgelaugt verbrachten wir eine unruhige Nacht. Am nächsten Morgen stand das Finale fest. Eine Horde wilder Orks, angeführt von dem..... Ork, der mich zum weinen gebracht hat... Stand uns gegenüber. Es hieß alles oder nichts. Wir kämpften und siegten. Der Anführer wurde erschlagen. Er hielt eine Waffe in der Hand, die ich auf Seite legen wollte. Ich fasste sie an und ich geriet in Wut und griff die Meinen an. Niedergestreckt aber lebend wurde ich verarztet. Aber wir haben das Artefakt gefunden. Die Waffe.

Abschließend möchte ich noch sagen. Dieser Bericht hört sich teilweise wie eine Komödie an. Es war aber sehr frustrierend. Selbst der Sieg hat sich nicht nach einem Sieg angefühlt. Wir wurden ununterbrochen angegriffen. Man wollte uns vernichten. Sowas habe ich noch nie erlebt.“

Am Ende überreicht Gerrit den Bericht von Fidelius an Vanion.

Offline Gerrit Bekker

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Antw:Auf dem Rittergut Weißwasser, im Herbst 273 nach Jeldrik
« Antwort #10 am: 05. Feb 24, 19:31 »
Bericht von Fidelius

Das Falkenhaager Expeditionsfähnlein zog mit Soldatin Malvina, Soldatin Kira und Rekrut Kairu im zehenten Monat des 523. Jahres nach Phanos Fall in die Orklande. Hinzu stießen Sir Waldemar von Hintermwalde mit dem Fähnlein Pappelheim, Sir John in Begleitung eines Knappens aus dem Ostreich und dreier Söldner sowie des Herrn Vanions Knappe Gerrit Bekker hinzu. Als geistiger Beistand begleiteten uns Lisanne die Novizin Mystras, der Aspirant Tagaschims, Celenia die Druidin, Ecthelion der Diener Manwes und dessen Begleiterin Jorana. Die Feldscher Heinrich und Helena, sowie der Magier Xerrock und die Arina, die Priesterin Katajas, ergänzten unsere Kräfte. Der Marsch selbst verlief ruhig, in Vertretung für Euer Hochwohlgeboren übernahm ich die Führung, da kein lodrischer Ritter anwesend war.
Am sechsten Tage des zehnten Monats erreichten wir nach Einbruch der Dunkelheit einen Hof in den Orklanden. Die Räumlichkeiten waren verwüstet, zwei Bewohnerinnen lebten noch. Einer armen Seele, die nicht so viel Glück hatte, nahm sich Aspirant Adrik an. Uns war ein Orküberfall vorausgegangen, in dem die hier stationierten Soldaten gefallen oder entführt wurden. Die Gelehrten nahmen sich der verstreuten Pergamente an. Darunter fanden sich eine schwarze Tafel mit rätselhaften Runen, die sich später als orkisch herausstellen sollten, und die Notizen der Soldaten zu diesem Fund, das Tagebuch eines Tagashiten, das von fünf magischen Klingen der Gerechten Götter berichtete, sowie die Geschichte eines gewissen Bergfaust.
Doch über diese Dinge mögen die Weisen besseres Zeugnis ablegen, denn ich war mit den Waffenfähigen betraut unsere Reihen zusammenzuhalten und die Angriffe der Orks abzuwehren, die aus ihren Höhlen krochen. Als das Blatt sich zu unseren Ungunsten wendete und ich im Lazarett wieder zusammengenäht wurde, erfuhr ich, dass die Ungeheuer Soldatin Kira entführt hatten. In Ermangelung erfahrener Späher konnte ich, nachdem ich wieder auf den Beinen war, nur unsere Verteidigung so gut es ging aufstellen und allen Mut zureden. Überraschenderweise sandten die Orken einen Unterhändler, der verlangte, dass wir die Tafel mit den Orkrunen herausgeben, damit sie Kira wieder freigeben. Nach kurzer Beratung mit Xerrock, der diese Schrift als von finsterer Macht erfüllt beschrieb und erklärte, in den Notizen der Soldaten war davon die Rede, dass die Orks ein Artefakt suchen, das ihnen die Macht verleihen würde, die Grenzlande zu überrennen, fasste ich meine Entscheidung: Lieber wollte ich vor meinem Gewissen, Euch und den Göttern selbst, den Tod Kiras verantworten, als diesen verderbten Wesen zu mehr Macht zu verhelfen.
Was dann geschah, hätte ich selbst nicht erwartet. Nach einer hitzigen Diskussion um die Rechtmäßigkeit meiner Entscheidung, wurden wir von den Orken unterbrochen. Jedoch brachten sie Kira gefesselt zurück. Nachdem sie ihr eine grüne Flüssigkeit eingeflößt hatten, stießen sie sie in unsere Reihen. Dort begann sie wie eine zornige Bärin zu toben und schleuderte vollgerüstete Krieger herum wie Strohsäcke. Wir versuchten alles, sie unverletzt ruhig zustellen. Kurz bevor der Trank wohl ausgebrannt war, erwischte sie mich und ich sah nur noch verschwommen, wie die Orks in unsere aufgebrochenen Reihen stürmten. Den Göttern sei Dank, hielten wir Stand, sonst wäre ich nicht kurz darauf wieder im Lazarett zu mir gekommen.
Dort konnte ich mir während ich versorgt wurde anhören, was Neues in Erfahrung gebracht worden war: Das Ding nach dem die Orken suchten, gehörte wohl zu einem Ritual, das eine Reihe an Prüfungen beinhaltete. Ein Orkhäuptling, der diese besteht, würde ein düsteres Artefakt erringen, das ihm erlaube alle Stämme zu einen und als oberster Kriegshäuptling in den Kampf gegen die Menschheiten zu führen.
Nahe des Hofes fanden einige Kämpfer, die sich entfernten derweil eine schwarzmagische Stele, an der die Orks ein Ritual vollzogen, was sie wohl gestört haben. Ob aus Rache hierfür oder reiner Blutgier, die Untiere überzogen uns bis in die frühesten Morgenstunden mit Angriffen, bis der Magier Xerrock das Erdgeschoss mit einer magischen Barriere sicherte, sodass uns zumindest ein paar Stunden Nachtschlaf beschert waren.
Im Morgengrauen des nächsten Tages, es war der siebente im zehnten Monat, fanden wir vor der Barriere einen Totenschädel mit orkischen Runen durch den ein Ast gewachsen war. Die Kundigen untersuchten diesen nebst weiteren Schriftstücken werden untersucht, Holz wurde herangeschafft und Schilde notdürftig repariert, Salben und Tränke eilig gemischt. Wir stellten fest, dass die schwarze Tafel zu Staub zerfallen war und eine Art Karte bildete. Die Schergen des Bösen hatten offensichtlich das Ritual in Gang gebracht und die Aufmerksamkeit der Finsternis auf den Landstrich gezogen. Davon angestachelt blieben sie auch an diesem Morgen nicht untätig und setzten uns arg zu. Unter ihnen lief auch ein Mensch mit, den wir später befragten. Es war einer ihrer Sklaven. Wie sich herausstellte, versklaven die Scheusale ganze Sippen, um mit dem Leben der Verwandten den Gehorsam des einzelnen zu erzwingen. Wir konnten uns nicht durchringen eine drastischere Entscheidung zu treffen und setzten den bedauernswerten Tropf wieder frei.
Im überfüllten Lazarett erfuhr ich, dass in meiner Abwesenheit Xerrock und Kira sogar zum zweiten mal von ihnen entführt worden waren. Doch noch vor der Mittagszeit, schafften sie es sich aus der Gefangenschaft zu befreien. Obwohl ihr die rechte Hand genommen worden war, erstach sie einen der Obersten der Orken, sowie weitere Wächter und ermöglichte den beiden die Flucht. Wir untersuchten die beiden zunächst gründlich, ungläubig, dass sich die Dinge wirklich so ereignet haben sollten. Nachdem ihre Wunden versorgt waren, kehrte ein Trupp, der die Stele beobachten wollte, zurück. Wie in Trance liefen sie auf Kira zu und bezeichneten sie als die Anwärterin, ehe sie wieder zu Sinnen kamen. Unwissentlich hatte sie wohl die Aufmerksamkeit der blutigen Götter auf sich gezogen.
Ich hoffte dies könnte uns nutzen, dass wir den Orks zuvor kommen und verhindern könnten, dass sie das Artefakt bekommen. Ich wies die gesamte Expedition an, sich abmarschbereit zu machen, das wichtigste einzupacken. Kira hatte eine Idee, wohin wir gehen sollten, um eine weitere Stele zu finden und was dort zu tun sein, denn bei ihr fand sich eine weitere Tafel. Nach einigen Zusammenstößen mit verstreuten Orks im Wald fanden wir die zweite Stele am Eingang einer Höhle. Sie schien mit der Natur in Verbindung zu stehen. Kira kniete vor ihr nieder und Celenia bündelte sämtliche Naturmagie, die sie aufwenden konnte, während alle um göttlichen Schutz beteten. Eine neue Tafel verkündete die nächste Prüfung in orkischen Runen.
Da Knappe Gerrit, Aspirant Adrik und Soldatin in einem Hinterhalt der Orks schwer verwundet wurden, kehrten wir zum Hof zurück, wo die Orks gewütet hatten. Ein blau-weißer Wimpel wurde gefunden, mit der Aufschrift „Ulric“, sowie „Mut, Ehre, Stärke“. Derweil verwahrt ihn Adrik. Wir glaubten er habe einem gefallenen Ritter- oder Glaubensbruder gehört. Nachdem die Verletzten versorgt waren, verblieb der kleinere Teil unserer Kräfte in unserer bleibe, während der größere sich erneut aufmachte, den Orks möglicherweise endlich einmal zuvor zu kommen.
Die dritte Stele fanden die scharfen Augen unserer Bundesgenossen aus Pappelheim in einem Tal, doch war uns die Prüfung unklar. Diskussionen und Versuchen blieben ohne Erfolg. Schließlich kam die Idee auf, dass Kira als Anwärterin in einem Ritual, das den Oberhäuptling bestimmen sollte, auch als Anführerin anerkannt werden sollte. Reihum unterstellten sich einige unsere Brüder und Schwestern ihr, wenn auch teils zögerlich. Auch ich willigte, trotz meiner Bedenken ein ihr in dieser Sache zu folgen und sie zu unterstützen. Doch dies reichte noch immer nicht, um die Prüfung der Stele zu bestehen. Kira wurde zusehends gereizter und forderte mich auf ihr Gehorsam zu schwören. Bei Torm! Das konnte ich nicht. Es fiel mir schon schwer mitanzusehen, wie sie auf diesem Pfad in die Finsternis wandelte, auf den ich sie nie hätte ziehen lassen dürfen. Mit meiner Weigerung senkte ich mein Visier und ein ungleicher Kampf begann.
Ich hielt mich zurück und stritt nur halbherzig. Mein Gewissen erlaubte mir nicht das Blut einer Heilerin zu vergießen, die unter meinem Befehl zweimal entführt wurde und sogar ihre Hand verloren hatte! Außer Atem und von Zweifeln gelähmt sank ich schließlich nieder. Doch noch immer war die auferlegte Aufgabe nicht geschafft. Erzürnt verließ Kira den kleinen Kreis, der ins Tal hinab gestiegen war, und stieg bergan auf den Weg, wir stapften ratlos und besorgt hinter ihr her, auch ich reihte mich zunächst still ein.
Die Nachhut auf dem Weg wirkte verwirrt, ob des Berichts, was geschehen war. Doch für eine lange Diskussion blieb keine Zeit. Auf dem schmalen Pfad nahten Orks heran. Als Blutdurst in Kiras Augen aufflammte und sie einen rücksichtslosen Angriff befahl, bat ich Torm um Vergebung und schlug sie mit dem Knauf meines Schwertes nieder. Ich ließ sie Richtung Hof tragen und befahl den Rückzug. Doch auf dem langen Weg geriet die Nachhut in arge Bedrängnis. Die mutigen Pappelheimer hielten fast alleine für alle, sodass Sir John, der Gondorianer Ecthelion, Soldatin Malvina und meine Wenigkeit uns erbarmten und zu ihrer Unterstützung eilten. Doch war dies zu wenig. Ich sah zwei unserer Mitstreiter zu Boden gehen, bevor mein eigenes Bewusstsein nach einem Speerstoß schwand, der mir fast den Gorget vom Hals gerissen hätte.
Sir John führte den Haupttrupp bis zum Hof zurück. Er traf unter dem schweren Joch der verrinnenden Zeit  die schwere Entscheidung, den Orks nachzugeben und ihnen Kira zu überlassen, als sie sicheres Geleit für die Heiler zusagten. Und tatsächlich lenkte dies sie lange genug ab, dass die im Wald verbliebenen sieben Seelen gerettet werden und zu den Übrigen zurückkehren konnten. In der Zwischenzeit hatte Knappe Gerrit sein Verhandlungsgeschick unter Beweis gestellt: Er hatte nicht nur die zeitweilige Sicherheit des Hofes, sondern auch einige der gestohlenen Schriftstücke ausgehandelt und das Ganze nur durch Kühnheit einem streunenden halben Dutzend Orks gegenüber und die Aufopferung einer Wurst.
Noch während wir unsere Wunden leckten und uns Klarheit über die Lage verschafften, führte ein Trupp Orks die gefesselten Kira am Weg entlang des Flusses vorbei. Ich rief eilig alle Marschbereiten zusammen und wir nahmen die Verfolgung auf. Schließlich stellten wir die finstere Brut an einer weiteren Stele. Zwar konnten wir das Ritual vereiteln und Kira retten, die Schamanin und der Häuptling konnten jedoch in die Wälder entkommen.
An diesem Punkt entschieden wir uns viel zu spät dagegen Kira weiter auf diesem blasphemischen Pfad ziehen zu lassen und änderten unser Vorgehen: Mit der hereinbrechenden Nacht versuchten die geistigen Zauberwirker im Verbund  die nächste Stele zu orten, doch eine finstere Macht schlug zurück. Sie versehrte den Geist von Novizin Lissan, Aspirant Adrik, Druidin Celida, Manwes Diener Ecthelion und Priesterin Arina mit einem Splitter Schwärze. In der Hoffnung auf ein Wunder griff ich mir das Liber Lucis und begann inbrünstig den Ritus der Reinigung zu rezitieren. Zu meiner grenzenlosen Verwunderung tat sich etwas und ich konnte einen Moment spüren, wie göttliche Macht sich aufbaute und etwas Böses davor weg zuckte und widerstehen konnte. Mir war zum Erbrechen schlecht, doch sie bemerkten, dass die sich widersetzende Verderbnis in eine Richtung strebte, aus der wir kurze Zeit darauf Grunzen und Schreien hörten.
Hurtig zog der Expeditionstrupp aus, um einen weiteren schwarzen Obelisken zu erblicken, vor dem Orks bereits im Fackelschein dabei waren verderbte Magie zu beschwören. Eine Barriere schirmte einen Teil des Bereiches ab, die Umgehung scheiterte zunächst, doch nachdem der Zauber gebannt war, konnten wir die Orks schnell zurück drängen. An der Stele begannen die geschwächten Wirker mit ihren Liturgien. Auf Bitten Lisannes schloss ich mich ihnen an, mit dem Liber Lucis in der Linken und dem Schwert in der Rechten die Hymne der Luxuniter singend. Unter göttlicher Macht und Waffengewalt explodierte der finstere Kraftplatz. Als wir uns aufrappelten waren die Orks in Streit verfallen, der es uns erlaubte mit den Verletzten abzuziehen.
Doch die Freude über den Sieg wehrte nicht lange. Noch bevor der Schweiß auf der Stirn verfliegen konnte, griffen die Orken erneut an wie die Wilden! Wankend und doppelt sehend von der starken göttlichen Macht, warf ich mich mit in den Kampf und wurde schließlich stark blutend ins Lazarett geschleift. Halb benommen sah ich wie ein bewusstloser Ork hereingeschafft wurde. Nur wenige Augenblicke später sprang er auf und begannt lichterloh zu brennen. In heillosem Durcheinander zwischen brennenden anstürmenden Orks und magischer Lohe, die das Haus zu verzehren drohte, flohen wir mit letzter Kraft.
Sowie mit dem Rauch die Aufregung verflog machte sich Ratlosigkeit außerhalb des Hauses breit: Zwar stand der Hof noch, und mit ein wenig Arbeit ließe er sich wieder bewohnbar machen, aber nur noch wenige hatten die Kraft sich auf den Beinen zu halten. Obschon die Lettern vor meinen Augen zu tanzen schienen trug ich den Psalm der Hoffnung vor. Die letzten wachen Gesichter erhellten sich, während Wunden versorgt und Fenster vernagelt wurden.
Besonders die Druidin Celenia schien mir betrübt. Mit der Finsternis in sich traue sie sich nicht zurück nach Hause und wisse nicht wohin. Auch wenn sie Freunde in Falkenhaag wisse, habe sie dort kein Bleibe und kein Geld. Ich versicherte ihr, es werde sich etwas finden, niemand der für das Grenzland kämpft, darf vergessen werden, wenn er heimkehrt!
Einen Moment meiner Wacht am späten Abend geschah etwas Außergewöhnliches: Mit einem Mal sah ich vor meinen Augen den Kampf um eine weiterer Stele. Licht und Finsternis rangen darum, ob das Artefakt genutzt oder zerstört würde. Der Sonnenstand ließ nur einen Schluss zu, der frühe Vormittag sollte die Stunde der Entscheidung bringen. Hernach verbreiteten wir die Kunde im provisorischen Lager: Alle würden am nächsten Morgen bereit sein müssen für eine letzte Kraftanstrengung.

In den Morgenstunden des achten Tages im zehnten Monat fanden wir uns zum Frühstück ein, nicht im stillen Gebet, sondern mit verhaltenen Witzen begannen wir den Tag. Heitere Zuversicht machte sich breit. Angerüstet und gestärkt sammelte sich die Expedition im Hof vor der Unterkunft. Einige Worte aus dem Liber Lucis rahmten das Gebet Lissanes und den Waffensegen Arinas. Nach wenigen weiteren Worten waren Trommeln und Rufe zu hören.
Augenblicklich eilten wir in Richtung des Lärmes, wo eine große Gruppe Orks um ihren Häuptling stand, welcher triumphierend eine finstere Axt gen Himmel hob und verderbte Kräfte herauf beschwor. Seine Diener zersprengten wir zwar in einem beherzten Sturmangriff, doch war ihrem Anführer, erfüllt von der Macht des Obelisken und des Artefaktes war mit Waffen nicht beizukommen. Noch schlimmer, erlaubte es ihm die toten Orks wiederkehren zu lassen. Während die Priesterschaft ihre Macht auf den finsteren Kraftplatz konzentrierte, mühten wir uns sie vor den Wiedergängern zu schützen, Verwundete zu retten und den unverwundbaren Warbos, wie sie ihn nannten, abzulenken. Die Explosion der letzten Stele riss uns von den Beinen. Als der Staub sich legte wütete der große Ork noch immer fürchterlich, doch rissen die ersten Waffen Wunden, und schließlich sank er ebenso in den Dreck wie der Rest der finsteren Brut.
In einem unbedachten Moment nahm Knappe Gerrit die Axt auf und wurde von wildem Blutrausch erfüllt, bis wir ihn niederschlugen. Mit letzter Kraft rief ich die Macht der Herrin Varda an, unterstützt von den Priestern. Und tatsächlich wurde unser Flehen erhört: Eine reinigende Flamme verbrannte die verderbte Waffe bis nur noch Staub blieb. Mehr weiß ich nicht zu berichten, denn ich verlor das Bewusstsein und lag bis zum Abmarsch im Lazarett.

Zusatz in der Version für Sir Iriann
Ich möchte Euer Hochwohlgeboren im Zuge der Ereignisse eine Reihe an Vorschlägen unterbreiten und hoffe ihr zieht sie in Erwägung, wo sie nicht ohnehin bereits in Eurem Sinne waren:
Sir John William verdient formeller Dank zu, dafür wie er angesichts einer schweren Entscheidung ruhig und besonnen abgewogen hat.
Sir Vanion mag dieser Bericht übersandt werden, nebst Glückwünschen für seinen Knappen Gerrit, dessen Verhandlungsgeschick und der Weisheit vorauseilenden Wagemut.
Sir Waldemar und dem Haus Pappelhain haben uns Dienste erwiesen, durch die wir in ihrer Schuld stehen, ihnen in gleichem Maße bei Gefahr in ihrer Heimat Hilfe zu leisten.
Soldatin Kira, welche Tapferkeit und Können weit über die Pflicht hinaus bewies und mehr erduldet hat, als alle anderen, gebührt eine offizielle Belobigung und Auszeichnung, sowie jede Hilfe bei der Wiederherstellung ihrer verlorenen rechten Hand.
Celenia die Druidin scheint trotz ihrer Freunde in Falkenhaag und der wiederholten unschätzbaren Hilfe, die sie dem Expeditionsfähnlein erwies, unsicher, dass sie stets als Gast willkommen ist. Noch einmal nachdrücklich zu bestätigen, dass wir ihre Taten stets vergelten werden, wäre verdient.
Eine Untersuchung, wer Ulric war, dessen Devisenband wir fanden, mag von Interesse sein. Vielleicht spendet es einer Familie Trost mehr über dessen Verbleib zu erfahren, so er nicht wiederkehrte.